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Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!

Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!

Titel: Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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machst, passiert hiergar nichts. Und jetzt würde ich gern etwas Radio hören. Wenn es dir nichts ausmacht.«
    Walter lehnte seinen Kopf an das Kopfpolster und schloss kurz die Augen. Ganz kurz. Als er sie wieder öffnete, sagte er: »Wird dir eigentlich auch schwindelig, wenn du bei geschlossenen Augen Auto fährst?«
    »Mir?« Heinz überlegte. »Ich weiß nicht, ob …«
    »Nein, nein.« Erschrocken legte ihm Walter die Hand auf den Arm. »Probier es jetzt nicht aus. Das hat Zeit bis zum nächsten Fahrerwechsel.«
    Er beugte sich vor, um einen anderen Radiosender zu suchen. Egal, welche Musik gespielt wurde, nach wenigen Takten drehte er weiter.
    »Sag mal«, Heinz warf einen tadelnden Blick auf ihn, »suchst du ein bestimmtes Lied?«
    »Inge verstellt mir immer den Sender. So, hier ist er. ›Radio Nord‹, die spielen wenigstens nicht diese Hottentottenmusik. Und sie haben so eine nette junge Frau, die moderiert. Jana Förster oder so. Die höre ich gern. Wie lange brauchen wir denn noch bis Aalbek? Ich könnte jetzt eine schöne Tasse Kaffee trinken.«
    »Das dauert noch einen Moment. Ich fahre ja gerade erst seit zehn Minuten.«
    »Dann gib Gas.« Walter lehnte sich wieder zurück. »Eine Zeitung müssen wir auch noch kaufen. Für den Beifahrer.«
    »Die Moderatorin heißt Johanna Jäger. Du meinst doch die, oder?«
    Walter fuhr hoch. »Ja. Sag ich doch. Jäger.«
    »Du hast Förster gesagt. Jana Förster. Du hast so ein schlechtes Namensgedächtnis. Wie kann das angehen?«
    Heinz bekam keine Antwort.
    Walter schreckte erst auf, als Heinz den Motor abstellte. »Was ist jetzt …?« Schlaftrunken sah er sich um. »… los? Ach, wir sind da? Ich bin wohl einen kleinen Moment eingenickt.«
    »Du hast fast eine Stunde geschlafen«, antwortete Heinz, während er sich abschnallte. »Das ist übrigens für den Fahrer nicht schön, wenn der Beifahrer die ganze Zeit vor sich hin schnarcht. Ich habe eine ganze Menge Konzentration gebraucht, um nicht müde zu werden.«
    »Du hättest mich doch wecken können. Außerdem habe ich gar nicht richtig geschlafen. Eher geruht.«
    Heinz hatte die Tür schon geöffnet. »Du hast geschnarcht. Und wie. Ich musste das Radio ganz laut stellen. Kommst du jetzt? Oder musst du dich noch besinnen? Ich habe Hunger.«
    Mit einem unterdrückten Stöhnen stieg Walter aus dem Wagen und streckte sich. »Was ist denn mit den Schnittchen? Wir haben doch Proviant mit. Die Preise an den Raststätten sind eine Frechheit.«
    »Es sind nur noch Käseschnittchen. Und dann auch noch Schmierkäse. Die kannst du allein essen.«
    Walter beeilte sich, seinem Schwager in die Raststätte zu folgen.
    Kurze Zeit später blickte er neidisch auf eine warme Frikadelle mit Kartoffelsalat, die Heinz vor sich stehen hatte.
    »7 Euro 50. Für einen Klops. Das ist doch ein Wucherpreis.«
    Heinz zog den Teller näher und nahm das Besteck in die Hand. »Du kannst ja Schmierkäseschnittchen essen.« Er schob sich eine volle Gabel in den Mund und kaute. »Fabelhaft.«
    Walter schluckte und schüttelte den Kopf. Betont desinteressiert wandte er sich ab und ließ seine Blicke durch den Raum wandern. Am Nebentisch sah er vier ältere Männer in Anzügen, die zusammen auf den Monitor eines Laptops starrten. Geschäftsleute, die selbst die kleine Kaffeepause nutzten, um zu arbeiten. Das gefiel ihm, auch er hatte seine Arbeit beim Finanzamt Dortmund Mitte immer äußerst ernst genommen. Im Gegensatz zu den jungen Leuten, die heute in verantwortungsvollen Jobs arbeiteten. Erst letzte Woche hatte er sich über das Kind im Anzug geärgert, das bei seiner Haftpflichtversicherung für die Schadensregulierung zuständig war. Was ging es diesen Jüngling an, auf welche Weise die Glastür von Pias Küchenschrank zerbrochen war? Wenn er ihm sagte, dass er mit der Schulter voran hineingestürzt sei, dann müsste das doch wohl reichen. Da fing der an, mit ihm über seine Körpergröße zu diskutieren. Dabei sah der Knabe aus wie 14. Eine Frechheit.
    Heinz aß aber auch langsam, er hatte noch nicht einmal die Hälfte der Frikadelle geschafft.
    »Schmeckt es dir nicht?«
    »Doch, doch.« Heinz nickte. »Aber ich muss ja nicht so schlingen. Hast du die vier Männer hinter dir gesehen? In den Anzügen? Die sind auch nicht mehr so jung und müssen um diese Zeit noch arbeiten. Selbst in ihrer Pause.«
    »Ja.« Walter sah noch einmal hin. »Ich habe mir gerade Gedanken gemacht über die Unterschiede von Alt und Jung in der Arbeitswelt.

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