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Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!

Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!

Titel: Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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Sie gab erst Johanna lächelnd die Hand und küsste dann Heinz und dann Walter auf die Wange.
    »Guten Morgen. Bin ich zu spät?«
    Sie setzte sich neben Walter, der sich sofort mit einem Stofftaschentuch die Wange abwischte. »Was hast du da für ein klebriges Zeug auf dem Mund? Das ist ja fies.«
    »Lipgloss, Onkel Walter.« Freundlich sah sie ihn an und fuhr mit dem Daumen über einen kleinen roten Fleck in seinem Gesicht. »Hält den ganzen Tag. Und? Habt ihr gut geschlafen? Ist da Kaffee drin?«
    »Ja, ich …« Bevor Heinz zur Kanne greifen konnte, stand plötzlich Melanie von der Rezeption vor ihnen. Sie starrte Christine an, öffnete den Mund, schloss ihn wieder und sagte dann: »Ich … ich soll Ihnen sagen, also … Sie sind doch kein Gast, oder?«
    »Nein. Warum?« Christine sah sie freundlich an. Melanies Gesicht war rosa angelaufen, nervös knetete sie ihre Hände.
    »Ja, weil … dann können Sie hier nicht frühstücken. Das ist nur für Gäste.«
    Christine warf ihrem Vater einen kurzen Blick zu. Er reagierte überhaupt nicht. Stattdessen wiederholte Melanie: »Nur für Gäste. Soll ich Ihnen sagen.«
    Heinz sah sie verständnislos an, dann wandte er sich an seine Tochter. »Was für Feste?«
    Christine schüttelte den Kopf, bevor sie sich vorbeugte und laut sagte: »Mein Vater hat anscheinend vergessen, mich anzumelden. Ich bin nur zu Besuch. Natürlich bezahle ich das Frühstück extra. Das kann ja kein Problem sein. Oder?«
    »Ich weiß nicht.« Melanie kaute auf ihrer Unterlippe. »Da muss ich noch mal fragen.« Sie verschwand so schnell, wie sie aufgetaucht war.
    Christine zuckte mit den Schultern und stieß ihren Vater an. »Mach mal dein Hörgerät an.«
    Er fummelte an seinem Ohr und sagte nach einem kleinen Piepston: »Ihr müsst auch nicht immer so nuscheln. Ihr jungen Leute sprecht ja so wahnsinnig leise. Was wollte sie denn nun?«
    »Du musst Christines Frühstück bezahlen«, antwortete Walter. »Die wollen keine Fremden durchfüttern.«
    »Dolle Exklusivität.« Heinz schüttelte den Kopf. »Dann essen Walter und ich eben ein Brötchen weniger. Und legen die Wurst nicht ganz so dick drauf. Dann haben wir das Frühstück für Christine doch schon raus. Du isst doch morgens gar nicht so viel, oder?«
    Johanna war dem Wortwechsel stumm gefolgt. Was war das nur für ein spießiges Hotel. Gut, dass Finchen noch nicht hier war. »Möchten Sie Kaffee?« Sie hob die Thermoskanne und sah Christine auffordernd an.
    »Guten Morgen.« Finchen kam mit schnellen Schritten in den Raum und setzte sich dazu. »Wie schön, eine großeRunde.« Sie nahm sofort ihre Tasse hoch und hielt sie Johanna hin. »Wir haben um elf ein ausführliches Beratungsgespräch, Liebes. Du bist als meine Erbin dabei, darauf habe ich bestanden. Wie findest du das?«
    Verblüfft ließ Johanna die Kanne sinken. »Wie hast du das denn hinbekommen?«
    Finchen lächelte. »Ich habe nur mein ausdrückliches Interesse bekundet. Bei Herrn Kruse. Ich habe … oh, da kommt er.«
    Mit Melanie im Schlepptau kamen Michael Kruse und Dennis Tacke auf sie zu.
    »Morgen.« Dennis Tacke nickte nur kurz, bevor er sagte: »Herr Schmidt, kann ich Sie mal kurz sprechen?«
    »Ja, bitte.« Heinz nickte höflich zurück. »Sprechen Sie.«
    »Wollen wir nicht …?«
    »Nein, nein.« Er deutete auf den letzten freien Stuhl am Tisch. »Das können wir auch hier erledigen. Wir haben ja keine Geheimnisse, oder? Das ist übrigens meine Tochter. Nachdem ich mir Ihre Broschüre genau durchgelesen hatte, habe ich sie angerufen und sie gebeten, doch für einen Tag hierherzukommen. Ich entscheide solche großen Investitionen nicht gern allein. Und mein Schwager ist, wie Sie wissen, keine große Hilfe für mich. Christine ist meine Älteste, da hat sie auch ein gewisses Mitbestimmungsrecht darüber, was Papa mit ihrem Erbe macht. Nicht wahr, Tine? Und die Kinder wollten ja früher schon so gern an die Schlei. Übrigens, Herr Kruse: Hätten Sie denn die Möglichkeit, uns alles noch mal genau zu erklären? Gestern hatte ich leider keine richtige Gelegenheit dazu. Na ja, ich hätte vermutlich auch nicht alles verstanden. Aber jetzt, wo meine Tochter da ist … Ich finde dieses Ferienmodell ganz großartig.«
    Gespannt wartete Christine auf die Antwort des schmallippigen Lackaffen, der da vor ihr stand. Ihr Vater hatte mal wieder viel zu dick aufgetragen. Tacke und Kruse wechselten einen Blick, dann ging Kruse einen Schritt vor und gab Christine die Hand. »Michael

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