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Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!

Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!

Titel: Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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Kruse. Ich bin der Fremdenverkehrsbeauftragte hier und mit dem Projekt vom ersten Spatenstich an vertraut. Es wäre mir eine Freude, es Ihnen noch einmal zu erläutern. Haben Sie das Grundstück denn schon gesehen?«
    Heinz antwortete noch, bevor Christine etwas sagen konnte. »Wir wollten gleich nach dem Frühstück hinfahren. Kind, das wird dir da gefallen, da bin ich sicher. Wissen Sie, meine Tochter liebt Stockrosen über alles und die stehen hier ja überall.«
    Christine musste sich zusammenreißen, um nicht die Augen zu verdrehen. Stattdessen drehte sie nur ihren Kopf und beobachtete Tacke, der nicht so aussah, als würde er Heinz gleich vor Rührung in die Arme schließen. Aus Johannas Richtung kam ein unterdrücktes Kichern, das in einem trockenen Husten endete.
    Nach einem kleinen Zögern sagte Kruse schließlich: »Ich würde Sie ja gern zum Grundstück begleiten, aber es gibt auch noch andere Teilnehmer, die großes Interesse an einem Gespräch haben. Sie müssten es sich doch allein ansehen. Und wir treffen uns im Anschluss. Vielleicht so gegen halb zwei? Das wäre dann direkt nach dem Mittagessen. Unsere Busrundfahrt beginnt ja erst um drei, da haben wir doch genügend Zeit.«
    »Sehr gern.« Heinz stand auf und schüttelte ihm fast feierlich die Hand. »Danke. So, Herr Tacke, und was wollen Sie jetzt mit mir besprechen?«
    Nach einem kurzen Blick auf Kruse verschränkte DennisTacke die Arme vor der Brust und antwortete. »Ich wollte Ihnen nur sagen, dass Frühstücksgäste angemeldet werden müssen. Aber wenn das Ihre Tochter ist, dann drücken wir mal ein Auge zu. Fühlen Sie sich eingeladen. Dann erst mal guten Appetit, bis später.«
    Das Trio zog ab und am Tisch entstand andächtige Stille, bis Walter sagte: »Wer hätte Christine denn sein sollen? Meine Freundin?«
    »Walter, bitte.« Heinz schüttelte den Kopf und Finchen legte Johanna die Hand auf den Arm. »Eine ähnliche Vorgehensweise habe ich vorhin übrigens auch bei Herrn Kruse gewählt. Es hat wunderbar geklappt. Man braucht für solche Gespräche schon ein gewisses Talent. Chapeau, Heinz, das war bühnenreif. Sehr gut gemacht.«
    Christine blickte irritiert in die Runde. Hier schienen Dinge vorzugehen, deren Zusammenhänge sich ihr nicht erschlossen. Und die dringend erklärt werden müssten. Sie beugte sich zu Johanna und sagte leise: »Können wir nach dem Frühstück mal ein paar Schritte gehen? Ich soll Sie von Herrn Scholl grüßen, er hat einige Informationen für Sie.«
    Johanna sah überrascht hoch und nickte.

W alter wollte Johanna eigentlich bitten, ihm dieses Aufnahmegerät zu leihen. Immerhin hatte er es im Müll wiedergefunden. Natürlich hatte er im Verlauf dieser Reise genug Notizen gemacht, aber heute Morgen war er die noch einmal durchgegangen und hatte dabei leider feststellen müssen, dass er seine eigene Handschrift nicht besonders gut entziffern konnte. Das war ärgerlich. Und nun hatte er auch noch eine Sache zu verfolgen, bei der es auf die Details ankam. Da wäre es doch viel einfacher, die neuen Erkenntnisse nicht unleserlich zu schreiben, sondern mit klarer Stimme zu diktieren.
    Aber Johanna hatte sich sofort nach dem Frühstück mit Christine nach draußen verzogen. Vermutlich mussten sie privates Frauenzeug besprechen. Er wollte davon gar nichts wissen. Aber er hätte Johanna gern unter vier Augen nach dem Gerät gefragt. Christine und Heinz mussten das nicht mitbekommen, sie würden nur Fragen stellen. Und wenn Walter jetzt schon sagen würde, dass er hier einigen Ungereimtheiten auf der Spur sei, dann würde Heinz wieder so triumphierend gucken und mit seinem Mafia-Unsinn anfangen. Als ob es darum ginge. Walter war es völlig egal, ob und wer sich hier mit wem gestritten hatte. Oder warum. Das Einzige, was ihn interessierte, waren die Regeln des deutschen Steuerrechts. Und Walter hatte das sichere Gefühl, dass hier so einiges nicht beachtet wurde. Dafür gab es Hinweise. Aber bevor er seine ehemaligen Kollegen ausdem Dortmunder Finanzamt verständigen würde, bräuchte er noch mehr Indizien. Und er wusste auch schon, woher er die bekommen könnte.
    Walter tastete nach seinem Notizblock in der Brusttasche und machte sich auf zu einem kleinen Spaziergang. Nach wenigen Minuten war seine Suche bereits erfolgreich. Annegret Töpper saß auf einer Bank im Garten und las Zeitung.
    »Darf ich?« Ohne auf ihre Antwort zu warten, ließ er sich neben sie fallen.
    »Herr Müller.« Umständlich faltete sie die Zeitung

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