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Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!

Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!

Titel: Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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demSchild, wo bereits sein älterer Kollege stand und mit den Fingern langsam über die Holzhalterung strich. Sie redeten kurz miteinander, dann kehrten sie zu ihnen zurück. Der Ältere sah beide ernst an.
    »So«, sagte er mit neutraler Stimme. »Dann sollten wir mal zu den ›Drei Linden‹ fahren. Ich fahre hinter Ihnen her. Wie heißt denn der Reiseleiter?«
    »Dennis Tacke«, antwortete Heinz sofort. »Und dann ist noch der hiesige Fremdenverkehrsbeauftragte da. Herr Kruse.«
    »Kruse?«, fragte der Polizist. »Da müssen Sie sich verhört haben. Der hiesige Fremdenverkehrsbeauftragte heißt Jörn Mertens. Seit acht Jahren. Einen Kruse gibt es nicht. Lassen Sie uns fahren.«
    Als Christine den Wagen startete, sagte sie knapp: »Ich hoffe, dass Mama die Details dieser Reise nicht erfährt. Und ich will übrigens gar nichts wissen. Schnall dich bitte an.«
    »Natürlich.« Heinz zog am Gurt und räusperte sich. »Und, Christine?«
    »Was?«
    »Kannst du bitte Gas geben? Nicht, dass gleich alle im Hotel denken, wir hätten Ärger mit der Polizei. Versuch bitte, den Abstand möglichst groß zu halten.«

D a kommt mein Schwager.« Walter hob den Kopf und zeigte zur Auffahrt. »Verfolgt von einem Streifenwagen. Es ist doch nicht zu fassen. Seine Tochter fährt anscheinend genauso halsbrecherisch wie er.«
    Er saß zwischen Finchen und Annegret Töpper auf einer Bank neben dem Hoteleingang. Sie wollten nichts verpassen und Walter hatte diesen Platz für geeignet gehalten. »Wir haben hier den größtmöglichen Überblick«, hatte er gesagt. »Wir sehen, wer kommt, wer geht und wer flieht. Wir brauchen nur noch etwas zu trinken, wer weiß, wie lange das alles dauert.«
    Sie hatten die Bank nur ein paar Meter zur Seite gerückt und einen Tisch aus der Gaststube dazugestellt. Für die Getränke und Walters Notizen.
    Der Streifenwagen hielt auf dem Parkplatz, direkt neben Christines Auto. Die beiden Polizisten stiegen aus, setzten ihre Mützen auf, sprachen noch kurz mit Heinz und gingen an ihnen vorbei zum Hoteleingang. Als sie die Bank passierten, nickten sie kurz, dann waren sie verschwunden.
    Verblüfft sah Walter ihnen nach, dann seinem Schwager und seiner Nichte entgegen. »Was ist das denn?«, fragte er. »Wollen sie dich nicht überprüfen, Christine? Alkoholtest und Führerschein und so? Ich denke, die haben euch verfolgt?«
    »Wir haben sie hierher geleitet.« Aus Heinz’ Stimme klangengleichermaßen Aufregung und Triumph. »Du kannst dir nicht vorstellen, was wir gerade erlebt haben …«
    »Und wir erst«, entgegnete Walter und strahlte dabei übers ganze Gesicht. »Hier gab es Vorfälle – nennen wir es Begegnungen. Wenn du davon hörst, wirst du dich gleich ärgern, das verpasst zu haben. Holt euch mal zwei Stühle raus, die stehen an der Seite in der Rezeption, und dann erzählen wir alles.«
    Christine sah sich zweifelnd um. »Müssen wir denn hier direkt auf dem Parkplatz sitzen? Auf dem Schotter? Geht das nicht irgendwo anders?«
    »Nein.« Entschieden schüttelte Walter den Kopf. »Das ist eine strategisch günstige Stelle. Wir bleiben hier. Holt euch Stühle, sonst verpasst ihr die Hälfte.«
    In der Rezeption war niemand. Christine fand die Klappstühle sofort, klemmte sich zwei unter die Arme und ging wieder zurück. Heinz hatte sich nicht von der Stelle bewegt und starrte immer noch seinen Schwager an.
    »Du hast mir ja nicht geglaubt«, sagte er jetzt und wartete, bis Christine einen Stuhl zurechtgerückt hatte und er sich setzen konnte. »Danke. Gab es kein Sitzkissen? Na, egal. Wir waren nämlich auf dem Baugrundstück. Kurz vorher allerdings haben wir etwas entdeckt, das da nicht hingehörte. Ich habe sofort erkannt, was es ist. Schließlich gehe ich mit offenen Augen durchs Leben.«
    »Jetzt komm mal zum Punkt«, unterbrach ihn Walter. »Sonst fangen wir an. Frau Jäger hat nämlich Tacke niedergeschlagen. Aber ich muss vorher anfangen. Ich hatte mich gerade mit Frau …«
    Heinz unterbrach ihn. »Wo ist eigentlich Johanna? Die muss doch das alles auch hören.«
    »Johanna ist im ›Schlosshotel‹«, antwortete Finchen. »Siehat dort angerufen und gefragt, ob sie den Internetzugang benutzen kann. Das geht. Der Herr Dengler ist nämlich … Da kommt ein Auto. Ob das …«
    Heinz drehte sich sofort um und sah einen silberfarbenen BMW langsam über den Parkplatz rollen. Als die Autotür geöffnet wurde, stand er sofort auf. »Das ist doch Herr Lohmann.« Begeistert wandte er sich an Walter.

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