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Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!

Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!

Titel: Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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Notizen. Finchen legte schnell ihre Hand darauf. »Nein.«
    Mit bösem Blick sah sie erst ihn, dann Michael Kruse an. »Jetzt ist es langsam mal gut. Es geht Sie überhaupt nichts an, was meine Nichte oder ich hier mitschreiben. Was ist los, Herr Tacke? Erst verweisen Sie Herrn Müller des Raums, dann stellen Sie meiner Nichte komische Fragen und jetzt werden Sie hier übergriffig. Haben Sie ein Problem mit uns?«
    Michael Kruse legte beschwichtigend seine Hand über ihre. »Frau Jäger, das haben Sie völlig falsch verstanden.« Er drehte sich zu Tacke und sagte mit eisiger Stimme: »Dennis, wir sind auch gleich fertig hier, nur noch eine Unterschrift.«
    Dennis Tacke presste die Lippen aufeinander und drehte sich auf dem Absatz um. Er ließ die Tür hinter sich zuknallen.
    »Sie müssen dieses Verhalten entschuldigen«, sagte Kruse mit weicher Stimme. »Er steht im Moment sehr unter Druck. Beruflich und privat. Und dazu kommt noch, dass die Geschäftsleitung den Verdacht hatte, dass sich hier Mitarbeiter der Konkurrenz einschmuggeln. Das will er natürlich verhindern. So, Frau Jäger, dann wollen wir mal zum Abschluss kommen.«
    »Nein.« Entschlossen stand Finchen auf und schob denRiemen ihrer Handtasche über die Schulter. »Das hat mich jetzt geärgert. Und ich will …«
    Mit Schwung wurde die Tür aufgerissen. Alle drei drehten sich zum Eingang und sahen Walter, der sich aufgeregt im Raum umsah. »Ich suche meinen Schwager. Haben Sie …«
    »Herr Müller.« Dennis Tacke stand plötzlich hinter Walter im Flur. »Sie stören hier.« Er legte ihm die Hand auf die Schulter, zog ihn zurück und verstellte den Eingang. Unwirsch schob Walter ihn beiseite.
    »Gehen Sie aus dem Weg. Und nehmen Sie Ihre Hände weg. Sonst ist hier gleich was los.«
    »Wie bitte?«
    Wer den Anfang gemacht hatte, war später unklar. Aber in Sekundenschnelle waren sie mitten in einem Handgemenge, was fast aussah wie eine Schlägerei. Während Johanna und Michael Kruse noch erstarrt sitzen blieben, war Finchen schon an der Tür. Mit aller Kraft schwang sie ihre Handtasche durch die Luft. Das rote Leder traf Tacke am rechten Ohr. Er taumelte zur Seite und fiel krachend in die leeren Getränkekisten, die in der Flurecke standen. Die letzte Kiste kippte erst um, als er schon am Boden lag.
    »Danke.« Walter zog seine Jacke zurecht, bevor er Finchen ansah. »Aber ich wäre auch allein mit ihm fertig geworden. Was ist, Tocke? Stehen Sie auf. Sie werden sich doch nicht von einer Frau niederstrecken lassen.«
    Ein dumpfes Stöhnen war die Antwort.
    Johanna war jetzt neben Finchen. »Dass du so gewaltbereit bist, habe ich ja nie geahnt.« Mit einem kurzen Blick überzeugte sie sich, dass Tacke nicht schwer getroffen war, obwohl es ihn ordentlich erwischt hatte.
    Empört drehte Finchen sich um. »Ihr sitzt da und gucktzu, wie Herr Müller bedroht wird. Einer muss doch eingreifen.«
    Johanna bemühte sich um ein ernstes Gesicht, was ihr auch gelang, zumal Patrick Dengler gerade um die Ecke bog. »Was ist denn hier passiert?«
    »Nichts«, antwortete Finchen schnippisch. Mit einem irritierten Blick auf sie beugte Dengler sich vor, um dem derangierten Dennis Tacke wieder auf die Beine zu helfen. »Alles in Ordnung?«
    Der knurrte nur etwas, was zum Glück niemand verstand, und hielt sich umständlich das Ohr.
    »Ich würde Sie gern mal unter vier Augen sprechen.« Patrick Dengler blieb ruhig vor ihm stehen. »Sie und Herrn Kruse.«
    »Das geht jetzt nicht«, antwortete Tacke und wandte sich ab. »Kommen Sie nach dem Mittagessen.«
    »Nein.« Zu Johannas Verwunderung griff Dengler grob Tackes Arm. »Jetzt. Kommen Sie bitte?«
    Johannas erstaunter Blick fiel auf Walter. Der nickte zufrieden. Dann drehte er sich um und zeigte auf den Tisch, an dem Michael Kruse gerade noch gesessen hatte. »Kruse ist weg. Ist wohl hinten rausgegangen. Soll ich hinterher?«
    Dengler sah ihn an. »Lassen Sie lieber. Ich finde ihn schon. Herr Tacke?«
    Er ließ ihm den Vortritt in den mittlerweile leeren Raum und schloss die Tür hinter sich.
    Finchen sah ihm verblüfft nach. »Was soll das denn jetzt? Ob Dengler der eingeschmuggelte Konkurrent ist?«
    »Keine Ahnung«, antwortete Johanna.
    Finchen fasste sie am Ärmel. »Vielleicht will ja Theo von Alsterstätten seine Mitarbeiter hier beobachten. Vielleicht haben sich schon vor uns Leute beschwert.«
    »Nein, nein.« Walter trat einen Schritt näher und beugte sich mit blitzenden Augen zu Finchen. »Sie sind auf der ganz

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