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Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!

Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!

Titel: Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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falschen Fährte, meine Liebe. Lassen Sie uns nach draußen gehen, dann erzähle ich Ihnen was. Und dabei suchen wir meinen Schwager und meine Nichte. Die wissen nämlich auch noch nicht, was ich herausgefunden habe.«
    »Schnell, gib mir dein Telefon.« Heinz war kreidebleich und konnte seine Blicke nicht von dem im Gras liegenden Bauern lösen. »Hoffentlich funktioniert hier das Handy. Oh Gott, hast du die Axt da gesehen?«
    Die Axt lag direkt neben ihm, nur unweit des Schildes, das aufs Schönste das zukünftige Wohnensemble »Strandglück« zeigte.
    Mit einer Hand fingerte Christine aus ihrer Jackentasche das Telefon heraus und gab es ihm, während sie sich langsam bückte, um den Mann näher anzusehen. Als sie vorsichtig den Puls am Hals fühlte, hörte sie ihren Vater hektisch ins Telefon schreien. »Polizei? Mein Name ist Schmidt. Ich muss einen Mord melden.«
    Christine beugte sich noch weiter runter. Der Bauer hatte eine auffällige Fahne und einen zwar schwachen, aber deutlich fühlbaren Puls.
    »Papa!«
    Heinz ließ sich nicht ablenken. »Ja. Hier liegt ein Toter, neben einer Axt, wahrscheinlich die Mordwaffe … Wo? Auf der Baustelle vom ›Strandglück‹ … Wie? Sind Sie überhaupt Polizist? … Das ist ein großes Bauprojekt, das müssen Sie doch kennen.«
    »Papa!« Christine schob vorsichtig ihre Jacke unter den Kopf des Bauern. »Wir brauchen einen Krankenwagen, schnell.«
    Heinz redete lauter. »Ich glaube, er ist tot, habe ich doch gesagt. Soll ich ihn umdrehen? Nein? Was? Die Straße? Na, dieses Wohnensemble ›Strandglück‹. Das ist mir doch egal. Warum kennen Sie das nicht?«
    Christine versuchte, ihm das Handy abzunehmen. Heinz drehte sich weg.
    »Warten Sie, da ist so ein Straßenschild: Uferdamm. Kennen Sie den? Gut. Also schnell. Polizei und Krankenwagen. Vielleicht ist doch was zu retten.«
    Er drückte auf die Taste und sah besorgt auf den Bauern. Christine hatte sich wieder zu ihm gebeugt. »Er atmet noch. Hoffentlich beeilen die sich.«
    Heinz fühlte ihm die Stirn, Christine schob seine Hand weg. »Wieso hast du diesen Blödsinn erzählt? Von wegen Mordwaffe?«
    »Damit die Polizei kommt. Was nützt mir der Krankenwagen?«
    »Der ist nicht für dich, sondern für ihn. Sag mal …« Kopfschüttelnd sah sie ihren Vater an. Der stand da und fuchtelte mit den Armen. »Christine, du hast ja keine Ahnung. Das war ein Mordversuch, das ist doch eindeutig. Dieser Mann hatte Streit mit dem Reiseleiter, er war ständig in der Nähe des Hotels, ich habe Gespräche mitgehört, da wurde mir schon als Zeuge angst und bange, und dann liegt da auch noch eine Axt. Das ist eine ganz klare Beweiskette.«
    Er ging vor der Axt in die Knie und betrachtete sie mit gebührendem Abstand. »Schade, es sind keine Blutspuren zu sehen.«
    Christine atmete tief durch und fühlte noch einmal den Puls.
    Die Türen des Krankenwagens wurden zugeschlagen, dann fuhr er mit Blaulicht davon. Der jüngere der beiden Polizisten vervollständigte ihre Personalien, bevor er einen Schritt zurücktrat und den Kopf in den Nacken legte.
    »Wohnensemble Strandglück«, las er laut und sah Heinz und Christine fragend an. »Seit wann steht das Schild denn hier?«
    »Ich habe es gestern das erste Mal gesehen«, antwortete Heinz förmlich. Vor Uniformen hatte er Respekt. »Wir, also mein Schwager und ich, nehmen gerade an einer Reise teil. Es geht um Finanz- und Wirtschaftstipps für gutsituierte Senioren. Hier sollen Ferienwohnungen entstehen, für die man Nutzungsrechte kaufen kann. Der Verkauf läuft gerade im Gasthof ›Zu den drei Linden‹. Durchaus erfolgreich, würde ich sagen. Aber es gibt Ungereimtheiten. Mein Schwager und ich sind einigen Dingen auf der Spur. Mein Schwager hat sich Notizen gemacht, außerdem gibt es Tondokumente.«
    »Tondokumente?« Christine und der Polizist fragten im Chor.
    »Ja«, antwortete Heinz. »Wir haben eine Radiojournalistin dabei, die hat inkognito ermittelt. Und jede Menge Gespräche aufgezeichnet. Das Gerät lag zwar zwischenzeitlich in der Mülltonne, aber es war nur Blumenkohl drauf. Das konnte es ab.«
    Der Gesichtsausdruck des Polizisten ließ Christine erahnen, dass nicht nur sie Schwierigkeiten hatte, den Zusammenhang zu begreifen. Er sagte aber nichts, sondern ging ein paar Schritte zur Seite, um zu telefonieren. Sie konnten nicht verstehen, was er sagte, aber während des gesamten Gesprächs blieb sein Blick auf die Holztafel gerichtet. Dann beendete er das Telefonat und ging zu

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