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Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!

Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!

Titel: Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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dass Herr Tacke irgendetwas mit ihm … Lass uns mal eben …«
    Heinz zog Walter mit sich, bis sie vor dem Mann standen und er mit entschlossenem Blick sagte: »Guten Abend, können wir Ihnen helfen?«
    Sowohl Walter als auch der Bauer sahen Heinz verdutzt an.
    »Beim Abschließen vom Moped?«, fragte der Bauer und schüttelte den Kopf. »Nee, das kann ich allein.«
    Er zog den Schlüssel ab und wandte sich zum Eingang. Heinz hielt ihn fest.
    »Sind Sie oft hier?«
    »Ja.« Eine Alkoholfahne wehte Heinz entgegen.
    »Aha.« Heinz wippte auf den Zehenspitzen und überlegte kurz. »Geschäftlich oder privat?«
    Der Gesichtsausdruck des Bauern war ein einziges Fragezeichen. »Wie?«
    »Ich meine …« Heinz nahm einen neuen Anlauf. »Trinken Sie hier nur mal ein Bier oder anders?«
    »Was? Wie trinkst du denn Bier?« Der Bauer starrte Heinz an, als wäre der gerade vom Himmel gefallen. »Ich mache das so wie immer. Tschüss.«
    Er ging zum Eingang, während Walter und Heinz ihm nachsahen.
    »Er sagt nichts«, flüsterte Heinz. Dann hob er entschlossen den Kopf. »Moment, bitte. Warten Sie doch mal.«
    Der Bauer blieb stehen und drehte sich langsam um. »Was denn noch?«
    Heinz war ihm gefolgt. »Sind Sie in Schwierigkeiten? Also, ich meine, ich will mich ja nicht einmischen, aber wir sind ja gestern Abend Zeugen von Ihrem Streit mit Herrn Tacke geworden. Wenn Sie ein Problem mit ihm haben, dann würden wir gern wissen, warum. Wir gehören zu seiner Reisegruppe und konnten uns gestern keinen Reim auf das Geschehen machen.«
    Der Bauer musterte ihn von oben bis unten. »Das geht euch überhaupt nichts an, ihr Klugscheißer. Und jetzt habe ich zu tun. Also dann.«
    Er ließ den verdatterten Heinz stehen, der sich empört zu Walter umdrehte. »Ich wollte ihm nur helfen. Hoffentlich holt ihn diese Geheimniskrämerei nicht ein.«
    »Was wolltest du denn jetzt von ihm wissen?«
    »Ich wollte wissen, was da gestern Abend los war. Er hatte doch Streit mit Tacke. Da ging es eindeutig um Geld. Und danach habe ich dieses Gespräch gehört. In dem Tacke zu Kock gesagt hat, dass er etwas erledigen soll. Das habe ich dir schon erzählt.«
    »Ach, diese Mafia-Geschichte.« Walter winkte ab. »Das ist doch Unsinn, das hast du ja jetzt gesehen. Der Mann hatte keine betonierten Füße und auch kein Schussloch in der Stirn. Du hast zu viel Phantasie.«
    Johanna schloss die Tür zu ihrem Zimmer auf und blieb wie angewurzelt stehen. Finchen lief gegen sie.
    »Aua! Was ist denn?«
    »Hier war jemand.« Johanna ging langsam weiter und starrte aufs Bett. Jemand hatte den Inhalt ihres Rucksacks und ihrer Reisetasche auf dem Bett entleert, die Schranktür stand offen, die Schublade des Nachttisches war aufgezogen. »Das glaube ich nicht. Wo ist dein Schmuck? Und dein Geld?«
    »Alles am Körper.« Finchen sah sich erschrocken um. »Ach herrje. Hattest du Wertsachen in der Tasche?«
    Johanna hatte schon ihr Portemonnaie in der Hand. »Es ist alles da«, sagte sie erleichtert. »Papiere, Geld, Karten. Was haben die denn gesucht?«
    Im selben Moment sah sie, was fehlte: das Aufnahmegerät.
    Finchen ließ sich langsam aufs Bett sinken. »Was fehlt denn?«
    »Das Aufnahmegerät. Es gehört Daniel.« Johanna schüttelte die Tasche aus und sah sich hektisch um. Es bestand kein Zweifel. Das Ding war weg.
    »Kannst du mir mal erklären, wozu du hier ein Aufnahmegerät brauchst?« Finchens Stimme war sehr ruhig. »An einem Wochenende, das du mit mir verbringst?«
    Johanna sah sie schuldbewusst an. »Ach, Tante Finchen, ich wollte es dir erst erzählen, wenn wir wieder zu Hause sind.«
    »Du erzählst es mir jetzt.« Finchen saß kerzengerade. »Auf der Stelle. Und mach keine Schlenker. Ich will gleich in die Bar.«
    Gute Nerven hatte sie, das musste auch Johanna zugeben.
    »Ich wollte hier zum Thema Verkaufsfahrten recherchieren. Und ich habe ein paar von den Teilnehmern gefragt, warum sie mitgefahren sind. Und ich habe einen Teil vonTackes Vorträgen aufgenommen. Ich kann ja schlecht die ganze Zeit mitschreiben.«
    Finchen warf ihr einen bösen Blick zu. »Verkaufsfahrt. Ich habe dir gesagt, dass es keine ist. Bei Verkaufsfahrten geht es um Heilsteine und Küchengeräte, hast du hier davon etwas gesehen? Ich habe dich mitgenommen, damit du mal Abstand von deiner Arbeit hast, damit du mal über Max und dich nachdenken kannst. Du machst da nämlich einen großen Fehler, mein Kind, aber am Telefon bist du ja nicht in der Lage, mir mal zehn Minuten

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