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Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!

Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!

Titel: Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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Hotel. Fertig.«
    »Wenn Sie ein Zimmer bekommen«, sagte Eva Pieper. »Denken Sie mal an gestern. Wir wollten sofort umziehen, dieses Hotel ist doch wirklich eine Zumutung, und was war? Alles andere ist ausgebucht. Das ist hier eine sehr begehrte Gegend.«
    Walter sah erst sie, dann ihren Mann und schließlich seinen Schwager an. »Gibt es in dieser begehrten Gegend die Möglichkeit, noch ein Pils zu bestellen, oder sind alle nur noch mit diesem Ferienquatsch beschäftigt?«
    Heinz hob den Arm und winkte der Bedienung.

S o, hier unten bekomme ich dann noch eine Unterschrift.« Polizeiobermeister Fiedler schob Christine das Protokoll zu und wies auf eine Linie. »Dann hätten wir alles.«
    Sie überflog den getippten Text, griff nach einem Kugelschreiber und setzte schwungvoll ihren Namen darunter. Somit hatte sie im Auftrag ihrer Tante Inge den Unbekannten angezeigt, der aus Onkel Walters ganzem Stolz einen Haufen verschmortes Blech gemacht hatte.
    »Wie hat Ihr Onkel denn reagiert?« Fiedler zog das Blatt zu sich und sah Christine an. »Je älter die Halter sind, desto mehr hängen sie ja an ihren Autos.«
    »Das stimmt.« Christine lehnte sich zurück. »Und mein Onkel ganz besonders. Er weiß es noch nicht, er ist ja mit meinem Vater an der Schlei und aus irgendeinem Grund haben sie keinen Handyempfang. Ich fahre selbst hin und bringe es ihm schonend bei. Und nehme die beiden bei der Gelegenheit am Sonntag auch mit zurück nach Sylt.«
    »Aber warum stand das Auto denn in Bremen?«
    »Sie sind mit einem Bus an die Schlei gefahren. Von Bremen aus. Eine Gruppe gutsituierter Senioren mit Interesse an wirtschaftlichen Fragen. So stand es im Prospekt, sagt zumindest meine Mutter. Und sie haben die Reise gewonnen.«
    »Klingt wie eine Verkaufsfahrt.« Fiedler grinste, während er das Blatt abheftete. »Hoffentlich haben sie da nicht den nächsten Ärger. Meine Mutter hat letztesJahr so etwas Ähnliches gemacht und anschließend haben wir drei Monate geklagt. Sie dachte, sie hätte 2500 Euro Bargeld und einen Fernseher gewonnen, stattdessen hat sie für 600 Euro Nahrungsergänzungsmittel gekauft. Sie war völlig frustriert.«
    »Weder mein Vater noch mein Onkel geben freiwillig Geld aus, da mache ich mir überhaupt keine Gedanken. Mein Onkel war beim Finanzamt, und falls ihm irgendetwas nicht ganz seriös erscheint, jagt er den Veranstaltern die Steuerfahndung auf den Hals. Die beiden würden sich zu nichts überreden lassen, sie haben eher das Talent, alles durcheinanderzubringen.«
    Als sie wieder im Auto saß und in Richtung Hamburg fuhr, stellte sie das Radio lauter, um die Nachrichten zu hören.
    »Guten Tag, Sie hören die Nachrichten auf Radio Nord, am Mikrofon ist Anne Schünke. Bremen, erneuter Brandanschlag auf Autos, diesmal brennt ein Auto direkt vor den Augen der Polizei …«
    Christine verfolgte den Bericht gespannt und nahm sich vor, gleich eine E-Mail an den Sender zu schreiben und um einen Mitschnitt der Nachrichten zu bitten. Walters Wagen war zwar im Eimer, dafür war er eine Meldung im Radio wert. Das müsste ihn doch über das Schlimmste hinwegtrösten.
    Zwei Sekunden nach dem Beitrag klingelte ihr Handy.
    »Hier ist Inge. Wir waren im Radio.« Ihre Stimme klang begeistert. »Charlotte und ich haben es gerade gehört, nur schade, dass sie Walters Namen nicht genannt haben. Den kannten sie wohl nicht. Hast du es auch gehört?«
    »Ja. Ich hoffe nur, dass Papa und Walter an der Schlei kein Radio haben.«
    »Da mach dir mal keine Gedanken, die sind gerade auf einem Ausflug, das hat Walter vorhin erzählt.«
    Christine verschluckte sich. »Hat er bei dir angerufen? Hast du es ihm erzählt? Was hat er gesagt?«
    Am anderen Ende entstand eine Pause. Im Hintergrund liefen weiterhin die Radionachrichten. Dann antwortete Inge fröhlich: »Du, ich hatte gar keine Zeit, mit ihm darüber zu sprechen. Die Einheiten sind so teuer und du kennst doch Walter, er ist dann immer ganz knapp. Und solche Neuigkeiten erzählt man auch besser von Angesicht zu Angesicht. Du siehst ihn ja, fahr vorsichtig, wir hören. Und Grüße von deiner Mutter.«
    »Warte mal, Tante Inge. Hat er dir erzählt, was genau das für eine Reise ist? Der Polizist in Bremen meinte nämlich, dem Text der Einladung nach könnte es sich um eine Verkaufsfahrt handeln. Seine Mutter ist auf so was reingefallen. Worum geht es denn da an der Schlei?«
    Ihre Tante schwieg einen Moment. Dann sagte sie: »Walter hat mir nur empört erzählt, dass er

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