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Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!

Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!

Titel: Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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Vater mitteilen. Aber der wollte unbedingt mit Walter los.« Sie atmete tief ein und aus, bevor sie weitersprach. »Christine, ich habe irgendwie ein blödes Gefühl. Ich kenne doch deinen Vater. Auch wenn du es jetzt albern findest, aber kannst du nicht noch mal zu ihm fahren und ihm ganz nachdrücklich sagen, dass ich ihn darum bitte, sich nicht einzumischen? Egal, in was. Er soll ins Bett gehen. Und morgen kümmerst du dich ja um die beiden. Wenn sie das von dem Auto hören, wollen sie vielleicht auch früher nach Hause. Dann seid ihr vielleicht am Abend schon da. Fahr bitte gleich hin.«
    Christine hatte so etwas befürchtet. Von wegen, sie sollte ihnen nur die Hiobsbotschaft überbringen und sie dann nach Hause fahren. Jetzt musste sie doch wieder die Rundumbetreuung übernehmen.
    »Mama, es ist fast …«
    »Bitte.« Sie hasste es, wenn ihre Mutter diese Stimme hatte. Dann kam garantiert noch ein Nachsatz. Und richtig: »Mach es mir zuliebe. Ich komme sonst die ganze Nachtnicht in den Schlaf. Und ich habe wirklich ein ganz komisches Gefühl.«
    Seufzend angelte Christine nach ihren Schuhen.
    Sie lenkte das Auto vom Hotelparkplatz und ärgerte sich dabei über sich selbst. Wahrscheinlich saß ihr Vater mit Walter noch vor einem Pils in der komischen Hotelbar. Oder er stand schon im Schlafanzug beim Zähneputzen. Sie würde sich auf jeden Fall wieder einmal zum Affen machen, weil sie nach ihm sehen musste. Nur weil ihre Mutter ein komisches Gefühl hatte. Als könnte sie, Christine, Heinz davon abhalten, die Welt durcheinanderzubringen. Er war dazu imstande, auch wenn sie neben ihm stand.
    Die Straße war schmal und schlecht beleuchtet und außerdem viel länger als der direkte Fußweg zum Gasthof. Christine hatte aber keine Lust gehabt, den Weg noch einmal zu laufen. Mit Max Schulze war der Spaziergang wenigstens nicht langweilig gewesen. Er war wirklich ein sympathischer Typ. Die Geschichte mit seinem Freund und Mareike Wolf hatte sie aber schon seltsam gefunden, bevor ihr Vater ihr erzählt hatte, dass er sich um Johanna Jägers Ehekrise kümmern müsse. Also ging es doch um diesen Max. Christine war äußerst gespannt, wie der aus der Nummer rauskommen würde. Wenn er Glück hätte, würde er es selbst schaffen, und zwar zügig. Wenn Heinz erst beginnen würde, diese Krise zum Chefproblem zu erklären, dann könnte es schwierig werden.
    Christine verlangsamte das Tempo. Vor ihr fuhr ein Moped Schlangenlinien, mit dem größtmöglichen Abstand überholte sie es. Wenn der in eine Polizeikontrolle käme, wäre sein Führerschein wohl weg. Vielleicht war er auch nur gelangweilt, weil die Straße so gerade war.
    An der nächsten Kreuzung folgte sie dem Navi nach links. Christine fuhr langsam durch Bullesby durch und dachte wieder, dass es Charlotte gefallen würde. Vielleicht könnten sie mal einen Mutter-Tochter-Urlaub hier machen.
    Ohne Rettungsaktionen.
    Kurz nach dem Ortsausgangsschild musste der Abzweig zum Gasthof kommen. Christine beschleunigte, um danach sofort auf die Bremse zu treten. Nur wenige Meter vor dem Abzweig stand in lebhaftem Gespräch eine Gruppe. Zwei Frauen, zwei Männer. Und einer davon war ihr Vater.
    Stöhnend parkte Christine ihr Auto auf dem Grünstreifen. Von wegen Zähneputzen im Schlafanzug.
    Mareike Wolf starrte wutentbrannt in die Runde. »Das ist mir völlig egal. Ich habe so etwas nicht nötig. Max, wie kannst du …«
    »Es reicht.« Jetzt platzte Max der Kragen. »Ich bin wirklich ein friedlicher Mensch, aber …«
    Heinz atmete endlich wieder normal. Er war wohl doch etwas zu schnell gelaufen. Wobei seine Kondition nicht richtig schlecht war. Das machte ihn zufrieden. Aber er hasste Streitereien. »Nun ist es aber gut. Ich mag es nicht, wenn man schreit. Das bin ich auch nicht gewöhnt. Ich habe mein Hörgerät drin, also würde ich darum bitten, etwas zivilisierter zu agieren. Ich würde vorschlagen …«
    »Sie werden meine Tante nicht anzeigen.« Johannas Stimme war eisig, sie musste nicht laut werden. »Ich werde aussagen, dass Sie von Ihnen angegriffen worden ist. Und kommen Sie mir nicht mit Drohungen, das zieht bei mir nicht.«
    »Sie blöde …« Mareikes Handy klingelte, bevor sie richtig loslegen konnte. Sie zuckte zusammen und nahm dasGespräch sofort an. Mit völlig verwandelter Stimme sagte sie: »Christopher, das passt jetzt gerade nicht, ich melde mich später.«
    Schlagartig machte Max einen Schritt nach vorn und entriss ihr das Telefon. Während er mit einem

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