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Herzschlag der Nacht

Herzschlag der Nacht

Titel: Herzschlag der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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ihr wehrte sich gegen diese Idee. Sie hatte nichts Falsches getan, lediglich eine Frage gestellt.
    Kurz vor dem Schlafengehen fiel Beatrix ein, was Amelia ihr geraten hatte: Leg dich nie mit dem Gedanken zur Nachtruhe, dass du wütend auf deinen Ehemann bist. In Nachthemd und Morgenmantel streifte sie durchs Haus, bis sie ihn in der Bibliothek fand, am Kamin sitzend.
    »Das ist nicht fair«, sagte sie von der Tür aus.
    Christopher blickte zu ihr. Gelber und roter Feuerschein flackerte auf seinem Gesicht und in seinem Haar. Er hielt seine flachen Hände fest zusammengepresst. Albert lag ausgestreckt neben seinem Sessel, die Schnauze auf den Vorderpfoten.
    »Was habe ich getan?«, fuhr Beatrix fort. »Warum sprichst du nicht mit mir?«
    Seine Miene blieb ausdruckslos. »Ich habe mit dir gesprochen.«
    »Ja, wie es ein Fremder würde, ohne jedwede Zuneigung.«
    »Beatrix«, sagte er müde. »Es tut mir leid. Geh ins Bett. Alles wird morgen wieder gut sein, nachdem ich bei Fenwick war.«
    »Aber was habe ich …«
    »Es ist nichts, was du getan hast. Lass mich das allein regeln.«
    »Warum bleibe ich ausgeschlossen? Warum kannst du mir nicht vertrauen?«
    Christophers Züge veränderten sich, wurden weicher. Er betrachtete sie mit einem Anflug von Mitleid. Dann stand er auf und kam langsam auf sie zu, ein riesiger Schatten vor dem glimmenden Feuer. Beatrix lehnte sich an den Türrahmen, und ihr Herz pochte schneller, als er bei ihr war.
    »Es war rücksichtslos von mir, dich zu heiraten«, sagte er. »Ich wusste, dass es dir nicht leichtfallen würde, dich mit dem zufriedenzugeben, was ich dir geben kann, und nicht mehr zu wollen. Aber ich habe dich gewarnt.« Sein verschleierter Blick wanderte über ihren Körper. Er stützte eine Hand über ihrem Kopf an den Türrahmen und hob die andere zum Revers ihres Morgenmantels, aus dem ein wenig weiße Spitze von ihrem Nachthemd hervorlugte. Mit der Spitze spielend, beugte er seinen Kopf über ihren. »Soll ich dich lieben?«, fragte er leise. »Würde das genügen?«
    Beatrix erkannte es, wenn man sie besänftigen wollte. Ihr wurden körperliche Wonne anstelle von wahrem Miteinander angeboten. Was Beschwichtigungen anging, war diese naturgemäß sehr reizvoll. Zudem reagierte ihr Leib bereits auf seine Nähe, genoss seinen warmen Duft und das sinnliche Versprechen seiner Berührung; doch ihr Verstand war dagegen. Sie wollte nicht, dass er nur mit ihr intim wurde, um sie abzulenken. Sie wollte eine Ehefrau sein, kein Objekt, mit dem er spielte.
    »Würdest du hinterher das Bett mit mir teilen?«, fragte sie trotzig. »Und bis zum Morgen bei mir bleiben?«
    Seine Finger erstarrten. »Nein.«
    Beatrix wich zur Seite. »Dann gehe ich allein ins Bett.« Sie konnte nicht anderes, als ihrer Enttäuschung nachzugeben und im Gehen zu ergänzen: »Wie jede Nacht.«

Kapitel 26
    I ch bin Christopher böse«, erzählte Beatrix ihrer Schwester Amelia am Nachmittag, als sie Arm in Arm die Kieswege hinter Ramsay House entlangschlenderten. »Und bevor du mich belehren willst, es gibt in dieser Angelegenheit nur eine vernünftige Sicht, und das ist meine.«
    »Du liebe Güte«, sagte Amelia mitfühlend. »Ehemänner machen ihre Frauen bisweilen böse. Schildere mir deine Seite, und ich werde dir voll und ganz zustimmen.«
    Beatrix erklärte, wie Mrs. Clocker von Oberstleutnant Fenwicks Besuch berichtet und Christopher sich hinterher verhalten hatte.
    Amelia bedachte sie mit einem bedauernden Lächeln. »Ich glaube, dies sind die Probleme, vor denen Christopher dich überaus nachdrücklich gewarnt hatte.«
    »Stimmt, doch sind sie deshalb nicht leichter zu ertragen. Ich liebe ihn über alle Maßen. Aber ich sehe, wie er gegen Gedanken kämpft, die auf ihn einstürzen, oder gegen Reflexe, die er zu unterdrücken versucht. Und er will nichts davon mit mir bereden. Ich habe sein Herz gewonnen, nur ist es, als würde ich ein Haus besitzen, in dem die meisten Türen auf immer verschlossen sind. Er will mich vor allem Unangenehmen beschützen. Und es ist keine wahre Ehe – nicht wie deine mit Cam –, solange er nicht das Schlimmste von sich ebenso mit mir teilt wie das Beste.«
    »Männer bringen sich höchst ungern auf diese Weise in Gefahr«, sagte Amelia. »Man muss Geduld haben.« Ihr Tonfall wurde ein wenig zynisch, ihr Lächeln reumütig. »Aber ich kann dir versichern, meine Liebe, dass niemand dauerhaft imstande ist, nur das Beste von sich mit dem anderen zu teilen.«
    Beatrix sah sie

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