Herzschlag der Nacht
»Teile mit mir.«
Mit einiger Mühe führte sie das Glas an seine Lippen und gab ihm einen Schluck. Unterdessen streichelte und neckte er sie weiter unter Wasser. Sein Mund näherte sich ihrem, und der Kuss schmeckte nach dem frischen, süßlichen Aroma des Champagners. Die Art, wie seine Zunge mit ihrer spielte, brachte Beatrix’ Herz zum Rasen.
»Nun trink den Rest«, flüsterte er. Sie sah ihn benommen an. Ihre Hüften hoben und senkten sich von selbst, sodass das seifig-milchige Wasser in der Wanne schwappte. Beatrix war so heiß, innerlich wie äußerlich, und ihr Leib verzehrte sich nach der Wonne, die er ihr vorenthielt. »Trink aus«, sagte er.
Nur mühsam trank sie den letzten Schluck, ehe er ihr das Glas abnahm und beiseite stellte.
Christopher küsste sie wieder, wobei sein freier Arm in ihren Nacken glitt.
Beatrix packte seine Schulter und versuchte, ein Stöhnen zu unterdrücken. »Bitte, Christopher, ich brauche mehr, ich …«
»Geduld«, raunte er. »Ich weiß, was du brauchst.«
Ein frustrierter Seufzer entfuhr ihr, als er sich zurückzog und ihr aus dem Bad half. Sie war so kraftlos, dass sie sich kaum auf den Beinen halten konnte. Ihre Knie drohten einzuknicken. Christopher trocknete sie sorgsam ab und hielt sie mit einem Arm umfangen, als er sie zum Bett führte.
Dort streckte er sich neben ihr aus, nahm sie in die Arme und fing an, sie zu küssen und zu streicheln. Beatrix rekelte sich wie eine Katze und sog begierig alles in sich auf, was er sie lehrte. Es war eine neue Sprache von Haut, Händen und Lippen, ursprünglicher als Worte. Jede Berührung war zugleich Versprechen und Herausforderung.
»Sträub dich nicht«, flüsterte er, und abermals stahl sich seine Hand zwischen ihre Schenkel. »Lass mich dich beschenken …« Seine Hand bedeckte sie und drückte. Erneut drangen seine Finger in sie, spielten mit ihr und kitzelten sie. Doch er hielt noch zurück, was sie wollte, raunte ihr zu, sie solle sich entspannen, nachgeben, loslassen. Es war so beängstigend wie erleichternd, sich ihm vorbehaltlos und vollständig hinzugeben. Sie tat es, ließ ihren Kopf nach hinten auf seinen Arm sinken und spreizte die Beine. Alles an ihr wurde weich, biegsam, und prompt rollte ihr Höhepunkt über sie hinweg. Ihre Muskeln zogen sich pulsierend zusammen, und ihre gesamte Wahrnehmung schien sich in jener verborgenen Stelle in ihr zu bündeln, die Christopher streichelte.
Als Beatrix schließlich aus der Benommenheit auftauchte, bemerkte sie Christophers sorgenvollen Blick. Er betrachtete ihre entblößte Seite und strich behutsam über einen großen Bluterguss von ihrem Sturz.
»Das ist nichts«, versuchte sie ihn zu beruhigen. »Ich habe eigentlich immer blaue Flecken oder Kratzer.«
Was ihn offenbar keinesfalls beruhigte. Er verzog den Mund und schüttelte seinen Kopf. »Bleib hier. Ich bin gleich wieder zurück.«
Der Befehl war gänzlich überflüssig, denn Beatrix hegte nicht die Absicht, sich zu bewegen. Stattdessen rutschte sie weiter hinauf in die Kissen und schmiegte seufzend ihre Wange in die leinenumhüllten Daunen. Sie nickte ein wenig ein, bis sie fühlte, wie Christopher zu ihr ins Bett kam.
Er strich ihr irgendeine Salbe auf die Hüfte, und sogleich stieg ein starker Kräutergeruch auf. »Ah, das riecht gut. Was ist es?«
»Nelkenölsalbe.« Behutsam verteilte er den Balsam auf ihrem Bluterguss. »Mein Bruder und ich waren früher praktisch immer bedeckt von diesem Zeug.«
»Ich weiß schon von einigen eurer Abenteuer«, sagte Beatrix. »John hat Audrey und mir von ihnen erzählt. Beispielsweise von dem einen Mal, als ihr beide vor dem Abendessen einen Pflaumenkuchen stibitzt habt … und das Mal, als er dir sagte, dass du dich nicht traust, von einem Baum zu springen, was du doch tatest und dir den Arm brachst. John sagte, man konnte dich zu fast allem überreden, indem man dir nur sagte, du würdest es dich nicht trauen.«
»Ich war ein Idiot«, stellte Christopher reumütig fest.
»›Teufelsbraten‹ war der Ausdruck, den er benutzte.«
»Ich schlug nach meinem Vater.«
»Eigentlich nicht. Zumindest laut John nicht. Er sagte, es wäre unfair, dass man dir stets vorhielt, nach deinem Vater zu kommen, weil du im Grunde gar nicht wie er warst.« Auf Christophers stumme Aufforderung hin rollte Beatrix sich auf den Bauch. Seine starken, zärtlichen Hände rieben den Balsam auf ihre angespannten Muskeln. Das Nelkenöl kühlte ihre Haut angenehm.
»John hat immer versucht,
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