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Herzschlagmelodie - Band 1

Herzschlagmelodie - Band 1

Titel: Herzschlagmelodie - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Sommer
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laufen ließ.
    „Ähm, ich meinte, fahrt vorsichtig, ich freue mich auf morgen! Kommt gut an, erholt euch und lasst euch Zeit.“ Ich setzte mein zauberhaftestes Lächeln auf und versuchte möglichst unschuldig auszusehen. Das wiederum löste bei meiner Mutter ein großes Schluchzen aus. Sie kam blinzelnd und mit feuchten Augen auf mich zu und drückte mich fest an sich.
    „Wenn irgendetwas ist, dann geh ruhig zu den Osments rüber, sie haben auch alle Telefonnummern.“ Ich umarmte meine Mutter zurück.
    „Ja, ich weiß. Mach dir keine Sorgen.“ Dass Henrys Eltern eingeweiht waren und einen guten Blick auf unseren Pool hatten, durchkreuzte leider meine Pläne, mit den Jungs im Pool schwimmen zu gehen. Endlich machten sich die beiden auf den Weg nach draußen.
    „Und schließ das Haus ab, auch die Balkontüren! Und lass niemanden rein, wenn es klingelt. Außer es sind die Nachbarn. Oder Oma ...“
    Ich nickte brav und folgte ihnen zur Haustür. Henry war dicht hinter mir. Mom sprach die ganze Zeit hektisch vor sich hin, bis sie endlich ins Auto stieg, sich aus dem offenen Fenster zu mir umdrehte, mir lauter Luftküsschen zuwarf und dann winkte, als würden wir uns mindestens ein Jahr lang nicht mehr sehen.
    „Schön winken, Henry“, sagte ich lächelnd und sah dem Auto nach, das vom Hof fuhr und die Straße entlangsauste. Ich winkte jedoch noch eine Weile weiter, falls sie spontan umdrehen würden. Als ich aber kein Auto mehr sah, zog ich Henry ins Haus und ließ einen freudigen Schrei los.
    „Sturmfrei!“, jubelte ich und flitzte in die Küche zurück.
    „Julie?“ Ich hörte Henry noch nach mir rufen, doch da war ich schon am Kühlschrank, nahm die Packung Milch, öffnete sie und trank daraus.
    „Alles okay?“, fragte Henry mich, schaute verwundert und trat dann zögernd an mich heran.
    „Ich wollte nur mal aus der Milchpackung trinken, ohne zurechtgewiesen zu werden. Aber irgendwie ist das doch nicht ganz so cool, wie ich mir das immer vorgestellt habe.“
    Henry griff sich die Milchpackung aus meiner Hand und trank ebenfalls daraus.
    „Ah, lecker! Es gibt nichts Besseres! Ich finde ja, Milch kann man nur aus der Packung trinken.“ Er grinste mich frech an und stellte die Packung zurück in den Kühlschrank. Wir mussten lachen und sahen uns in der Küche um, als mir der Blumenstrauß auffiel.
    „Oh, Blumen! Warum sind die nicht in der Vase?“, fragte ich und lief auf die Kücheninsel zu.
    „Ach, Mist! Warte!“ Henry eilte an mir vorbei, schnappte sich die Blumen und hielt sie stolz vor seine Brust. „Die habe ich dir mitgebracht.“ Dann überreichte er sie mir.
    „Für mich?“ Ich weitete neugierig meine Augen und betrachtete das braune Papier, das um die Blumen gewickelt war. Sofort erkannte ich das Logo des Blumenhändlers, der jeden Samstag auf dem Markt war. Ich liebte frische Blumen und ging oft mit meiner Mutter dorthin, um mir welche zu kaufen. Mit Herzklopfen nahm ich die Blumen an mich und zerriss an der oberen Seite das Papier, um nachzusehen, welche Blumen es wohl waren.
    „Das sind ja Callas!“, rief ich überrascht. „Du hast es dir also gemerkt.“ Ich lächelte Henry an, der verlegen zur Seite sah und sich am Hinterkopf kratzte.
    „Naja, du redest ständig davon. Es war nicht schwer, mir das zu merken.“ Er half mir, sie vom Papier zu befreien und sie in eine Vase zu stellen.
    „Sie sind wunderschön ...“ Ob Christian mir wohl auch welche mitbringen würde? Und überhaupt, was würde er mir wohl schenken? Ich hatte ihn ja spontan eingeladen, er wusste eigentlich nicht wirklich was von mir.
    „Henry, komm mal mit. Ich muss jetzt an dir üben“, sagte ich entschlossen und lief durch den Flur, die Treppen hinauf und in mein Zimmer.
    „Wieso üben?“ Henry ging mir nach.
    „Ich habe mir etwas gekauft und ich will deine Meinung dazu hören!“ Ich grinste ihn an und wühlte in meiner Schreibtischschublade. Henry setzte sich derweil auf den Stuhl.
    „Setz dich ruhig auf das Bett, das machst du doch sonst auch immer. Keine Sorge, hier sind keine Kameras.“ Ich fischte lachend einen neuen Nagellack aus der hintersten Ecke meiner Schreibtischschublade und schnappte mir auch noch eine Packung Taschentücher. Henry setzte sich ans Kopfende meines Bettes und fing die Taschentücher auf.
    „Die wirst du noch brauchen“, meinte ich und setzte mich nun auch auf die Bettdecke.
    „Ähm, was hast du denn vor?“, fragte er mich. Er klang total nervös und nestelte an der

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