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Herzschlagmelodie - Band 1

Herzschlagmelodie - Band 1

Titel: Herzschlagmelodie - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Sommer
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ein Traummann. Groß, etwa 1,80m und mit wuscheligem, dunkelbraunem Haar, das ihm bis zu den Augenbrauen ging. Man konnte seine blauen Augen noch gut erkennen, die so eine schöne und klare Farbe hatten.
    „Ja, die soll es geben. Habe ich mal gehört.“ Henry grinste mich schief an und drehte sich dann zu meinem Laptop herum. Wenn er mich so anlächelte, musste ich immer an meine Gefühle von damals denken. Er war kein Macho, sondern jemand, der seine Gedanken mit mir teilte. Er spielte Gitarre, fuhr mit dem Skateboard zur Schule und hatte gute Noten. Sogar in Mathe. Eigentlich war Henry jemand, mit dem ich … nein. Das war nicht gut. Aus besten Freunden sollte niemals ein Paar werden! Das ging nicht gut. Das ging einfach nie gut. Bestes Beispiel waren meine Eltern. Auch wenn sie so taten, als wäre alles in Ordnung zwischen ihnen, wusste ich doch, dass dem nicht so war. Früher, als meine Eltern noch jung gewesen waren, waren sie wie Henry und ich die besten Freunde gewesen. Aber dann hatten sie geheiratet und dann ging alles den Bach runter. Dass sie so taten, als würden sie sich noch immer lieben, das konnte doch nur an mir lie gen. In zwei Jahren würde ich achtzehn werden und dann zog sicher mein Vater aus und ich blieb mit meiner Mutter allein hier. Es wäre doch besser gewesen, wenn die beiden nie geheiratet hätten? Dann wären sie heute noch Freunde.
    „Ich bin dann duschen!“, sagte ich noch, als ich aus dem Zimmer ging. Ich huschte über den Flur und sah, wie meine Mutter die Treppen hochschlich. Sie machte unserem Kater wirklich Konkurrenz. Aber daran wollte ich mich nicht weiter stören, Henry saß ja auf dem Schreibtischstuhl, daran konnte ja nun wohl wirklich keiner Anstoß nehmen. Nach einer ausgiebigen Dusche zog ich mich an, machte meine Haare zurecht und ging zurück in mein Zimmer. Ich sah meinen Vater, der gerade die Treppe heraufkam, mich aber entdeckte, stehen blieb, lächelte und wieder kehrtmachte.
    „Na? Wie oft waren sie da?“ Ich war etwa eine halbe Stunde im Badezimmer gewesen, oft konnte es also eigentlich nicht gewesen sein. Ich schloss die Tür hinter mir und setzte mich auf die Bettkante. Henry drehte sich zu mir herum und verdrehte die Augen.
    „Deine Mutter zweimal, dein Vater einmal. Ich glaube, sie haben was gegen mich.“ Dabei lachte er, was mich ein wenig beunruhigte.
    „Warum sollten sie etwas gegen dich haben? Ich kapier das einfach nicht.“ Dann sah ich, dass er ein Spiel auf dem Laptop spielte.
    „Was machst du da?“, fragte ich ihn, beugte mich vor und erkannte dann, dass es sich dabei um mein Onlinespiel hielt.
    „Ich habe deinen Charakter gelevelt. Du bist jetzt zwei Stufen höher und hast 2000 Gold mehr. Oh, und neue Stiefel, damit kannst du durch den Wald rennen.“ Er grinste mich stolz an.
    „Wie? Moment mal! Das ist mein Spiel! Sag nicht, dass du schon gespeichert hast!“ Ich schubste ihn beiseite, sodass er mit dem Stuhl wegrollte und sah dann, dass er tatsächlich gespeichert hatte.
    „Vollidiot!“, brüllte ich und ballte wütend die Hände zu Fäusten.
    „Du kannst ja wieder von vorne anfangen! Am besten, wir spielen das Spiel einfach gemeinsam.“ Henry lachte laut los und zwickte mich in die Seite.
    „Hey!“ Ich schlug seine Hand weg, nahm den Laptop an mich und setzte mich aufs Bett.
    „Hier ist Sperrzone. Lass dich nicht erwischen, ha!“ Ich grinste ihn frech an und deutete mit meinem Zeigefinger eine unsichtbare Linie an, die an der Bettkante verlief. Doch Henry konterte sofort. Er zog einfach den Stecker meines Laptops heraus.
    „Das bringt gar nichts, ich habe einen vollen Akku, ha!“
    „Ja, für zwei Stunden und dann?!“ Er schwang das Kabelende wie ein Lasso und wir mussten beide lachen.
     
    „Julie!“, hörte ich meine Mutter rufen.
    „Wir fahren jetzt! Komm runter, Tschüss sagen!“ Ich ließ mich noch einmal in die Kissen fallen, als ich ihre Stimme hörte und rollte mich herum, sodass ich auf der anderen Bettseite ankam.
    „Kommst du mit runter?“, fragte ich Henry, der schon aufstand.
    „Klar, nichts lieber als das ...“ Er schaute etwas gequält drein, aber er kam mit. Gemeinsam gingen wir die Treppen hinunter und trafen in der Küche auf meine Mutter, die meinen Vater mit Bergen von Gepäck belud.
    „Wie schade, dass ihr schon los müsst.“ Ich konnte mir diesen Satz einfach nicht verkneifen.
    „Oh, Vorsicht, sonst bleiben wir hier.“ Meine Mutter grinste, was mir einen kalten Schauer über den Rücken

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