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Herzschlagmelodie - Band 1

Herzschlagmelodie - Band 1

Titel: Herzschlagmelodie - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Sommer
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die das Haus ruinieren.“ Mein Vater lugte über die Oberkante der Zeitung hinweg.
    „Nein. Da bin ich seit Monaten nicht mehr angemeldet. Das ist doch echt so was von out. Das nutzen jetzt einfach viel zu viele alte Leute.“ Ich zuckte mit den Schultern und hoffte einfach, dass sie mir das glauben würden. Tatsächlich hatte ich mich damals auf der Seite abgemeldet, weil meine Mutter mich als Freundin adden wollte. Unter falschem Namen hielt ich aber weiterhin Kontakt zu Freundinnen.
    „Also ich finde das echt toll. Man kann mit so vielen Menschen in Kontakt treten!“ Meine Mutter lächelte und nahm ihr Smartphone aus der Handtasche. „Ich sollte mal wieder schnell schauen, ob es etwas Neues gibt ...“
    „Ja, genau das meinte ich … zu viele alte Leute.“ Ich seufzte und sah zu Henry, der mir vorkam, als wäre er zu einer Salzsäule erstarrt.
    „Ich bin nicht alt. Ich bin reif!“ Mom warf ihr Haar zurück und sah zu meinem Vater, der sie nur skeptisch beäugte.
    „Nicht wahr?“, sagte sie nun direkt zu ihm.
    „Natürlich, mein Träubchen. Reif.“ Er räusperte sich und ich bemerkte, wie er Henry noch immer streng ansah.
    „Wir gehen dann“, meinte ich und zog Henry mit mir.
    „Oh, noch etwas!“, rief mein Vater und brachte mich so zum Stehen.
    „ Jaaa …?“ Ich atmete tief durch und blinzelte meinen Vater an, zwang mich zu einem Lächeln. Er sollte ruhig merken, dass er mich nervte.
    „Sie haben eine Leiche im Wald gefunden“, sagte er trocken. Ich weitete vor Schreck meine Augen, als er weitersprach: „Ein Junge. Siebzehn Jahre alt. Schlimm zugerichtet. Na, der wird wohl die Tochter eines liebenden Vaters angefasst haben, obwohl dieser es ihm untersagt hat. Pech aber auch ...“ Danach vergrub er sein Gesicht wieder in der Zeitung. Was sollte das denn werden? Meine Mutter ging zu ihm und schaute Dad über die Schulter.
    „Davon steht … oh!“ Jetzt schien auch sie seinen Manipulationsversuch durchschaut zu haben und verstummte abrupt. Na, das konnte ich besser!
    „Komm, Henry. Ich will endlich duschen und danach haben wir Sex.“ Ich zog ihn hinter mir her und fing an zu rennen.
    „Julie!“ Meine Mutter rief mir noch nach, aber ich konnte sie nicht mehr hören, da ich laut lachen musste. In der ersten Etage angekommen, zog ich Henry mit in mein Zimmer und ließ erst dort von ihm ab.
    „Ich gehe jetzt aber wirklich mal duschen und dann hoffe ich, dass die endlich weg sind. Ich brauche dringend elternfreie Zeit, sonst ist meine Stimmung heute Abend im Keller.“
    „Kann ich verstehen“, murmelte Henry, der ganz verloren dastand. Es war ihm anzusehen, dass ihn das Gespräch mitgenommen hatte.
    „Wieso warst du überhaupt schon da? Du hast doch gesagt, dass du erst um zwei Uhr vorbeikommen wolltest?“, fragte ich ihn und verschränkte meine Arme.
    „Nein. Ein Uhr. Das habe ich sogar mehrmals geschrieben. Nicht zwei Uhr, sondern ein Uhr.“ Henry seufzte. „Deine Eltern hätten mich beinahe gelyncht … vergiss mich bitte nie wieder!“ Er wirkte erschöpft.
    „ Ups, sorry! Ja, ich war gestern schon sehr müde und konnte kaum die Augen offen halten, da habe ich wohl etwas durcheinandergeworfen!“ Ich lachte, doch Henry schien das nicht sonderlich lustig zu finden.
    „Jetzt setz dich schon hin. Am besten an meinen Schreibtisch. Meine Mutter wird hier noch mindestens zweimal auftauchen und kontrollieren, ob wir nicht zusammen auf dem Bett liegen. Geben wir ihr keinen Grund, hierzubleiben.“ Ich suchte nebenbei nach einem dunkelblauen Faltenrock und einem weißen, trägerlosen Shirt, das ich heute anziehen wollte.
    „Nein, geben wir ihr besser keinen Grund. Nicht, dass sie noch denken, wir hätten hier Sex, wenn du mit dem Duschen fertig bist.“ Er klang so sarkastisch und ließ sich auf den Schreibtischstuhl fallen.
    „Ach, das denken die doch die ganze Zeit. Total verrückt. Als ob wir jemals … nein, wirklich nicht. Ich meine, es gibt auch Freundschaften unter Jungs und Mädchen, ohne das man gleich … du weißt schon. Nicht wahr?“ Ich war zwar mal in Henry verliebt gewesen, aber das war schon ewig her. Damals war ich zwölf oder dreizehn Jahre alt gewesen und ich hatte wirklich geglaubt, dass aus uns etwas werden könnte, doch dann war er mit Leonie zusammengekommen. Auch wenn ihre Beziehung nur etwa drei Monate angehalten hatte, war das doch ein sehr deutliches Zeichen, dass er nichts von mir wollte. Dabei hatte er damals schon so gut ausgesehen … Henry war wirklich

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