Herzschlagzeilen
einfach auch darauf achten muss, nicht zu sehr aufzufallen, beruhige ich mich und warte darauf, dass er meine Hand nimmt. Was er nicht tut. Stattdessen lässt er mich stehen und geht zur Kasse, um Karten zu besorgen. Ich bin etwas irritiert, weil wir überhaupt noch nicht darüber gesprochen haben, in welchen Film wir eigentlich gehen wollen. Schließlich laufen hier fünf verschiedene Filme zur gleichen Zeit. Ich spreche Marc darauf an, als er zurückkommt.
»James Bond. Ich habe Karten für James Bond geholt.«
»James Bond?« Entsetzt starre ich ihn an. Ein Film über diesen Möchtegern-Agenten ist so ziemlich das Letzte, worauf ich jetzt Lust habe.
Marc nickt. »Klar. James Bond ist Kult. Ich kenne alle Bond-Filme. Den hier habe ich auch schon mal gesehen, aber es ist im Moment der neueste«, fügt er hinzu, als sei das die normalste Sache von der Welt, dass man ein zweites Mal in einen Film geht, wenn es noch keine Fortsetzung gibt.
Ich sacke ein Stückchen zusammen. Ich hatte mich so auf einen romantischen Versöhnungsabend gefreut. Einen schönen Film gucken, ein bisschen knutschen, vielleicht ein wenig im Dunkeln kuscheln und später noch gemeinsam irgendwo ein leckeres Eis essen oder Arm in Arm spazieren gehen. Aber James Bond macht das für mich jetzt alles irgendwie zunichte.
Wenigstens nimmt Marc meine Hand, als das Kino öffnet, und mir folgen die neidischen Blicke sämtlicher Mädchen, an denen wir vorbeikommen. Das versöhnt mich ein bisschen mit diesem Abend. Auch wenn wir ganz offensichtlich die Einzigen sind, die in James Bond gehen.
Im Kino passiert zunächst einmal nichts. Wir sitzen nebeneinander, trinken Cola, essen Popcorn und starren auf die Leinwand. Ich langweile mich tödlich. Marc dagegen scheint nichts anderes mehr wahrzunehmen als das Geschehen da vor uns. Als die Popcorntüte leer ist, weiß ich nicht mehr so recht, wohin mit meinen Händen. Ich würde gerne ein wenig Marcs Hand halten. Aber ich trau mich nicht. Vorsichtig lege ich meine Hand auf die Armlehne zwischen uns und halte gespannt die Luft an. Wie wird er darauf reagieren? Vielleicht … wenn er ganz zufällig auch die Armlehne benutzen will und wir uns dann berühren … Nach einer Weile fange ich enttäuscht wieder an zu atmen, denn Marc reagiert gar nicht. Kein bisschen. Ich lehne mich zurück und schließe ein wenig die Augen. Vielleicht schaffe ich es ja, wenigstens mein Kopfkino zu aktivieren und gegen diesen Film ins Rennen zu schicken.
Plötzlich bewegt sich Marc neben mir. Und dann landet seine Hand auf meinem Oberschenkel. Erschrocken schließe ich die Augen noch ein bisschen fester. Marcs Hand auf meinem Bein sendet heiße Wellen durch meinen Körper.
Als er anfängt, sie zu bewegen, drücke ich meine eigene Hand noch fester auf die Armlehne.
Ganz sanft streicht Marc über mein Bein bis zum Saum meines Rocks, der knapp über den Knien endet und mir auf einmal viel zu kurz vorkommt.
Ich presse meine Beine zusammen. Plötzlich beugt Marc sich zu mir rüber und ich spüre seine Lippen auf meinen. Wie von selbst öffnet sich mein Mund und wie von selbst berühren sich unsere Zungen. In mir explodieren tausend kleine Sterne und die Hitze in meinem Bauch wird immer größer. Ich schmecke Marcs Geschmack, schmecke noch den Zucker vom Popcorn an seiner Zunge und lasse mich ganz in diesen Kuss fallen.
Da spüre ich seine Hand auf meiner Schulter. Langsam wandert sie nach unten, streicht über meine Brüste, und ich spüre verwirrt, wie meine Brustwarzen auf diese Berührung reagieren. Wahnsinn! Noch nie habe ich mich so gefühlt. Ich wünsche mir, Marc würde seine Hand einfach da liegen lassen und mich weiter küssen. Aber das tut er nicht. Seine Hand nähert sich den vielen kleinen Knöpfchen meines Shirts und langsam öffnet er eins nach dem anderen. Obwohl er mich dabei weiter küsst, spüre ich jedes einzelne kleine Pling beim Lösen des nächsten Knopfes. Und dann spüre ich seine Finger. Auf meiner Haut. Marc schiebt seine Hand in meinen Ausschnitt, seine Finger schieben sich unter den Rand meines BHs, seine Zunge drängt noch fordernder in meinen Mund und seine Finger quetschen meine nackte Brust. Ich zucke zusammen, denn das tut mir weh. Ich versuche, seinen Fingern zu entkommen, als ich merke, wie seine andere Hand sich unter meinen Rock schiebt. Unruhig rutsche ich auf meinem Sitz hin und her, will ein Stückchen von Marc wegrücken, doch seine Hand unter meinem Rock schiebt sich an meinem Oberschenkel
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