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Herztod: Thriller (German Edition)

Herztod: Thriller (German Edition)

Titel: Herztod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Peters
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fotografieren.
    Ihr letzter Abend in Hamburg war besonders stimmungsvoll;Leute flanierten an ihrem Auto vorüber, ohne sie eines Blickes zu würdigen, die Luft war lau, sie hatte noch das Knarren der Segel im Ohr und meinte, den Wind in den Haaren zu spüren, Kotti schlief auf dem Rücksitz, seine Pfoten zuckten im Schlaf, manchmal japste er leise. Hannah wusste, dass es verrückt klang, aber sie fühlte sich völlig eins mit dem, was sie tat. Als sie in die Pension zurückkehrte, trank sie ein Glas Wein und fiel innerhalb weniger Minuten in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
    Der Anruf traf am nächsten Morgen ein, als sie mit Kotti auf der Joggingstrecke unterwegs war, um sich von der Elbe zu verabschieden.
    »Hier spricht Detlef Schaubert. Sind Sie noch in Hamburg?«
    Hannah war stehengeblieben und atmete kräftig aus, bevor sie langsam weiterging. Seine Stimme klang merkwürdig. »Ja, ich bin gerade mit meinem Hund unten an der Elbe. Nach dem Frühstück wollte ich aufbrechen. Gibt es etwas Besonderes?«
    »Das kann man wohl sagen. Caroline Meisner ist heute früh tot aufgefunden worden, ermordet, um genau zu sein.«
    Hannah wischte sich den Schweiß von der Stirn und schloss kurz die Augen. Das ist absurd, dachte sie – gestern Abend habe ich stundenlang vor ihrer Wohnung im Auto gesessen, und heute ist sie tot? »Wo hat man sie gefunden?«
    »Oben am Aussichtspunkt Bismarckstein in Blankenese – kennen Sie wahrscheinlich, Wald und Wanderwege, Blick auf die Elbe –, nur wenige hundert Meter nordwestlich von der Stelle entfernt, wo sie vor ihrem Verschwinden zum letzten Mal gesehen wurde. Ein Dolch steckte in ihrem Herzen.«
    Einen Moment blieb es still. Schaubert räusperte sich schließlich. »Die Techniker sind seit Stunden vor Ort, Beamte befragen Anwohner, die Leiche befindet sich bereits in der Rechtsmedizin, kurzum …«
    »Wir haben einen Fall«, sagte Hannah.
    »Ja. Schön, dass Sie ›wir‹ sagen.«
    »Ich gehe unter die Dusche und komme dann ins Präsidium.«
    Hannah rief nach Kotti und joggte im Eiltempo in die Pension zurück. Ihr Herz hämmerte. Sie hatte den richtigen Riecher gehabt, aber das nützte niemandem etwas, am allerwenigsten Caroline Meisner.
    Eine junge, auffallend magere Kommissarin der Mordkommission fasste gerade die bisher vorliegenden Erkenntnisse und eingeleiteten Maßnahmen für das Ermittlerteam zusammen, dessen Leitung Schaubert übernommen hatte und das aus vier Beamten bestand, als Hannah im Besprechungsraum eintraf. Der Hauptkommissar wirkte unausgeschlafen, er stand rauchend am offenen Fenster und machte sie mit den Kollegen bekannt, während sie sich setzte und in die Runde grüßte. »Hannah Jakob vom BKA Berlin. Sie hat, wie ich euch schon kurz erläutert habe, den Vermisstenfall Meisner bearbeitet. Ihre Erkenntnisse könnten sehr hilfreich für die Mordermittlung sein.« Er wies mit knapper Geste auf die referierende Kommissarin. »Stefanie Hobrecht sorgt dafür, dass die neuesten Infos so schnell wie möglich dem gesamten Team zur Verfügung stehen.«
    Die Beamtin stand vor einer Schautafel mit zahlreichen Fotos und handschriftlichen Anmerkungen sowie einer Übersichtskarte von der näheren Umgebung des Fundortes und nickte ihr mit ernster Miene zu, bevor Schaubert die drei anderen Kommissare vorstellte – zwei junge Polizisten um die dreißig, Florian Decker und Jan Pochna, sowie Gerd Kuse, einen schlaksigen Endfünfziger mit hagerem Gesicht und eisgrauem Haarschopf. Der Mann schien es warm zu mögen – sein Sweatshirt war für die sommerlichen Temperaturen viel zu dick, aber vielleicht war das zweitrangig. Ein HSV-Logo brachte seine Verbundenheit mit dem Fußballclub in grellen Farben zum Ausdruck. Alle drei murmelten eine Begrüßung, die Hannah herzlich erwiderte, warfen Kotti einen amüsierten Blickzu und wandten sich wieder der Kollegin Hobrecht zu.
    »Also«, hob die erneut an. »Noch mal für alle: Über den Todeszeitpunkt lässt sich noch nichts Definitives sagen – zwischen dem späten gestrigen Abend und heute früh ist im Moment noch alles drin. Wir müssen abwarten, was bei der Obduktion herauskommt. Wahrscheinlich ist aber, dass das Opfer mit einem gezielten Stich ins Herz getötet wurde und der Tatort womöglich nicht der Fundort ist. Die Verteilung der Blutspuren sowie Erdkrumen an ihrer Kleidung und im Haar lassen zumindest schon mal diese Annahme zu – es ist also vorstellbar, dass man sie dort oben lediglich abgelegt hat.« Die Kommissarin

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