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Herztod: Thriller (German Edition)

Herztod: Thriller (German Edition)

Titel: Herztod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Peters
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Beziehung zu ihrer Schwester und deren Lebensgefährten würde ich nicht als innig bezeichnen. Unter Umständen spielt dabei Neid, Konkurrenzkampf eine Rolle. Wie dem auch sei: Ein Dolch im Herzen – das ist eine sehr deutliche Aussage, oder?«
    Pochna nickte. »Es gab Stress, behaupte ich mal. Vielleicht hat sie den Lover unter Druck setzen wollen, zu ihr zu stehen, sich scheiden zu lassen oder …«
    »Spekulation«, wandte Gerd Kuse ein und winkte ab. »Es kann auch alles ganz anders gewesen sein.«
    Florian Decker hob den Blick zur Decke. »Es kann immeralles auch ganz anders gewesen sein, aber eine Beziehungstat scheint wohl mehr als wahrscheinlich, und einen Dolch trägt man auch nicht unbedingt zufälligerweise mit sich herum.«
    Schaubert hatte inzwischen seine Kippe entsorgt und setzte sich mit an den Tisch. »Egal, das wird sich alles finden. Lasst uns loslegen – Jan und Florian, ihr guckt euch die Wohnung an und nehmt gleich ein Team von der Technik mit. Die Nachbarn müssen natürlich befragt werden, nehmt euch das Handy vor und vergesst das Auto nicht, das hinter dem Haus auf einem angemieteten Stellplatz steht, na, ihr wisst schon – das Übliche.« Er fasste Stefanie Hobrecht ins Auge, die immer noch neben ihrer Schautafel stand. »Sorg bitte dafür, dass wir schnell Einsicht in die Verbindungsnachweise bekommen, auch Mails natürlich und den ganzen Kram, und halte Verbindung zum Doc und den Leuten draußen … Gerd, ich möchte, dass du gleich noch mal rausfährst und ein bisschen Dampf machst.« Schaubert brach ab und sah Hannah an. »Gibt es einen Vorschlag von Ihrer Seite, was das weitere Vorgehen anbelangt?«
    Hannah nickte und zog ihr Handy aus der Tasche. »Ich habe gestern und vorgestern Abend ein paar Fotos gemacht, als ich zufälligerweise vor dem Wohnhaus von Caroline Meisner parkte …«
    Schaubert runzelte die Stirn und hob dann die Brauen, Gerd Kuse griente.
    »Die Qualität ist nicht besonders gut, aber vielleicht erkennt doch jemand im Haus den einen oder anderen auf den Bildern«, meinte sie beiläufig.
    »Ja, vielleicht«, entgegnete Schaubert. Er nahm das Handy entgegen, nachdem er Hannah einen langen prüfenden Seitenblick zugeworfen hatte, und gab es an Florian Decker weiter. »Kümmerst du dich darum?«
    »Logisch.«
    »Hat eigentlich schon jemand mit den Eltern gesprochen?«, fragte Stefanie Hobrecht und sah in die Runde.
    »Ich glaube nicht.«
    Den Job bekomme ich gleich aufs Auge gedrückt, dachte Hannah, als Schaubert sie auffordernd ansah. »Dazu braucht es jemanden mit psychologischem Feingefühl und Weitsicht, finde ich.«
    Auf dem Weg nach Bergedorf informierte sie ihre Dienststelle und sprach Achim auf die Mobilbox. Ihre Stimme klang selbst in ihren eigenen Ohren gedämpft. Sie versuchte, das Bild des aufragenden Dolchs ebenso aus dem Kopf zu drängen wie die Frage, ob der Mord hätte verhindert werden können.
    Wie bei ihrem ersten Besuch saß Carolines Großvater in der blauen Sitzecke vor dem Bikerladen, obwohl der am Sonntag geschlossen blieb. Doch diesmal hielt er seine Pfeife mit beiden Händen und blickte ihr mit bewegungsloser Miene entgegen; je näher sie kam, desto überzeugter war Hannah, dass der alte Mann wusste, warum sie die Familie erneut aufsuchte. Es war schon eine Weile her, dass sie Angehörigen eine Todesnachricht überbracht hatte. Ihre Knie waren weich. Kotti ging so dicht neben ihr, dass sie seinen warmen Körper an ihren Beinen spürte.
    »Moin«, sagte Rudi Meisner, als sie vor ihm stand, und legte die Pfeife beiseite. Seine Hand war voller Schwielen und Altersflecken und zitterte. Er wies auf einen Sessel und wich ihrem Blick aus. Zwei Kinder sausten mit Rädern vorbei. Das jüngere grüßte und betätigte seine Klingel. Der Alte grüßte zurück, während Hannah sich zu ihm setzte und Kotti unter dem Tisch verschwand.
    »Mein Bruder ist im Krieg geblieben«, meinte er schließlich. »Meine Mutter hat immer gesagt, dass sie mitgekriegt hat, als es ihn erwischte. Er hätte sich von ihr verabschiedet, das habe sie genau gespürt – und zwar mit einem friedlichen Lächeln. Damals habe ich abgewinkt und mir an die Stirn getippt … Mütter sind so, dachte ich, und wenn es ihr hilft, damit klarzukommen, warum nicht? Wenn es darum geht, den Tod deseigenen Kindes zu ertragen, sind alle Hilfsmittel erlaubt, denke ich. Beim Enkel auch.« Er nahm die Pfeife wieder zur Hand und sah Hannah plötzlich direkt ins Gesicht. »Wann?«
    »Man hat sie heute

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