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Herztod: Thriller (German Edition)

Herztod: Thriller (German Edition)

Titel: Herztod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Peters
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verschwitzte Haarsträhne aus der Stirn.
    »Und ob.« Kommissar Decker nahm Platz und blickte in die Runde. »Soll ich gleich mal loslegen?«
    Zustimmendes Gemurmel. »War es nicht so, dass der Doktor und seine Liebste ein rein körperliches Verhältnis hatten? Zumindest behauptet Dr. Schade das, wenn ich die Vernehmung von gestern richtig verstanden habe.« Er sah Hannah an. »Samstagabend war er circa eine Stunde bei Caroline, aber der Rechtsmediziner kann keine Hinweise auf Sex feststellen.«
    »Der Nachbar bestätigt das«, fügte Jan Pochna eilig hinzu. »Also, er meint, er habe an diesem Abend nur mitbekommen, wie Schade von der Meisner in die Wohnung gelassen wurde. Ansonsten blieb es nebenan ruhig.«
    »Sie war zwei Wochen unterwegs, verschwunden, wie auch immer, und das Paar sieht sich wieder, für etwa eine Stunde, aber im Gegensatz zu anderen Treffen, bei denen es derart lautmalerisch zugeht, dass der Nachbar alles sehr genau mitbekommt, passiert nichts. Warum?«, fragte Decker.
    »Weil die Beziehung tatsächlich nicht nur rein körperlich war oder gestern Abend etwas anderes im Mittelpunkt stand – eine anstrengende Beziehungsdiskussion zum Beispiel – oder die beiden sich zwischendurch doch gesehen haben, was aber keiner wissen durfte, warum auch immer«, meinte Hannah.
    »Vielleicht hat der Doktor gerade andere Sorgen, die ihm ein wenig die Lust verhageln. Ich würde da nicht so viel drauf geben«, warf Schaubert ein. »Aber was ist mit den Partikeln unter den Fingernägeln?«
    »Die könnten von einem Autositzbezug stammen. Das ist aber noch nicht zitierbar und nützt uns nur was, wenn wir den dazugehörigen Wagen finden«, antwortete Decker achselzuckend. »Etwas anderes ist wesentlich spannender«, fuhr er fort und rieb sich die Hände. »Diese Wohnung ist ja ein Vorbildan Unpersönlichkeit, steriler Ordnung und Unauffälligkeit. Trotzdem haben wir was gefunden, wir finden immer etwas – ich war heute früh mit den Jungs gleich noch mal vor Ort, und wir haben uns die Küche vorgenommen. Ratet, was wir in der Kaffeedose entdeckt haben?« Er blickte sich mit triumphierendem Lächeln um. »Ihr kommt nicht drauf: einen Schlüssel …«
    »Bankfach?«, tippte Gerd Kuse.
    »Besser: Geldkassette, und die haben wir inzwischen auch gefunden.«
    Hannah beugte sich vor.
    »Ein nobles, feuer- und bruchfestes Teil, allerdings ohne zusätzliches Nummernschloss. Es war im Schlafzimmerschrank in den Fußboden eingelassen. Da hat sich jemand richtig Mühe gegeben – ohne beharrliches Suchen hätten wir das Versteck nicht gefunden. Verstehen kann ich es ja. Die Frau hat allein fünfzigtausend Euro Bargeld gebunkert, dazu Schmuck und Unterlagen für ein Schweizer Konto, die bereits geprüft werden.«
    Pochna pfiff leise durch die Zähne, und Kotti hob den Kopf.
    »Warum versteckt sie ihr Vermögen zu Hause?«, fragte Hannah.
    »Sie vertraut den Banken nicht«, schätzte Kuse. »Kann ich verstehen.«
    »Sie vertraut niemandem«, ergänzte Pochna.
    »Aber ein Banksafe ist immer die bessere Wahl.«
    »Sie könnte gesehen werden, wenn sie Geld holt oder bringt.«
    »Sie will es um sich haben«, grübelte Hannah. »Es bedeutet ihr viel. Sie erfasst es sinnlich. Sie macht ein Geheimnis daraus, wie aus so vielem in ihrem Leben. Bleibt die Frage, ob der Mord mit ihrem Verhältnis zu Schade oder mit dem Geld zusammenhängt.«
    »Oder mit beidem?« Pochna hob die Hände. »Ausschließen können wir das nicht.«
    Schaubert atmete laut aus. »Stefanie, hast du schon was zur Familie des Arztes beziehungsweise zu seiner Frau herausgefunden, was in diesem Zusammenhang bedeutsam sein könnte?«
    Kommissarin Hobrecht hatte sich ein Glas Wasser eingegossen und trank einen Schluck, bevor sie hochsah und ein Nicken andeutete. »Nichts Konkretes, aber …« Sie hob eine Braue, was ihrem strengen, hageren Gesicht für einen Moment eine nahezu kecke Note verlieh. »Auf den ersten Blick haben wir es mit einer Bilderbuchfamilie zu tun. Dr. Schade, der angesehene Herzspezialist, Marie, seine Ehefrau, zehn Jahre jünger, Dozentin für Romanistik, eine vierjährige Tochter – gut situiert, erfolgreich und so weiter. Auf den zweiten Blick sind mir bei meinen Recherchen zwei Aspekte aufgefallen, die im Zusammenhang mit dem Mord wenigstens nachdenklich stimmen dürften. Zum einen ist Marie Schade eine aktive Degenfechterin …«
    Diesmal pfiff Decker durch die Zähne, und Kotti setzte sich auf und spitzte die Ohren.
    »Ja, das sehe ich

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