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Herztod: Thriller (German Edition)

Herztod: Thriller (German Edition)

Titel: Herztod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Peters
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genauso«, stimmte die Kommissarin zu. »Ein gezielter, kraftvoller Stoß dürfte einem Degenfechtsportler oder einer Degenfechtsportlerin nicht schwerfallen. Ich hoffe, wir finden bald weitere Ansatzpunkte, was die Tatwaffe angeht. Der zweite Aspekt ist ebenso spannend und hängt mit einer Studienfahrt zusammen, die Marie Schade vor einigen Jahren mit einer Studentengruppe nach Lissabon unternommen hat. Seinerzeit gab es einen tragischen Zwischenfall: Eine Studentin kam bei einem Unfall ums Leben, der jedoch nie gänzlich aufgeklärt wurde, wie es in der Akte heißt.«
    »Und was hat man aufgeklärt?«, fragte Hannah.
    »Die junge Frau ist aus dem Fenster gefallen. Sie landete in den aufragenden Eisenspitzen der Grundstücksumzäunung. Hinweise auf Fremdeinwirken fanden sich nicht zweifelsfrei.«
    »Das ist tragisch, aber wo siehst du einen Zusammenhangmit Caroline?«, wollte Pochna wissen. »Oder willst du auf die tödlichen Zaunspitzen hinaus? Bisschen weit …«
    »Nein, nein, das meine ich nicht«, entgegnete Hobrecht eilig. »Ich sehe keine direkte Verbindung bezüglich der Todesart, aber mich würde im Rahmen der Ermittlungen brennend interessieren, ob Oliver Schade die tödlich verunglückte Studentin vielleicht näher kannte. Dass er sie kannte, steht jedenfalls fest, und zwar zweifelsfrei – es gibt Fotos von einem Fest, die einige Wochen vor ihrem Tod ins Netz gestellt wurden, und das fand nicht nur bei den Schades in Hamburg-Fischbek statt, der Hausherr war auch höchstpersönlich anwesend und hat den Grill bedient. Auf einem der Fotos stehen die beiden sehr eng nebeneinander.«
    Fast hätte diesmal Hannah durch die Zähne gepfiffen. »Also, ich teile Ihre Ansicht und würde gerne mit Marie Schade sprechen. Können Sie uns ein Foto von der Studentin besorgen, Kollegin?«
    »Gar kein Problem, drucke ich gleich aus.«
    Schaubert nickte düster. »Und wir sollten bei den portugiesischen Behörden noch mal nachfragen. Vielleicht gibt uns ja jemand einen inoffiziellen Hinweis.«
    Hobrecht machte sich eine Notiz. »Im Moment ist noch vorlesungsfreie Zeit, und Frau Schade hat nur unregelmäßig an der Uni zu tun«, ergänzte sie ihren Bericht beiläufig. »Sie ist zu Hause, wie man mir im Sekretariat des Instituts mitteilte.«
    Schaubert sah Hannah an. »Würden Sie mit einem Kollegen nach Fischbek rausfahren?«
    »Natürlich.«
    Jan Pochna stand sofort auf. »Ich bin dabei.«
    »Falls sich die Hinweise weiter verdichten, ordert ihr bitte einen Dienstwagen und bringt die Dame her, samt ihrem Auto, klar?«
    »Klar«, erklärten Hannah und Jan Pochna aus einem Munde. Kotti sah interessiert von einem zum anderen.
    Florian Decker setzte ein breites Lächeln auf. »Das klappt jagut mit euch. Okay, ich versuche, etwas zur Tatwaffe herauszufinden. Im Moment steht nur fest, dass die Klinge auf beiden Seiten scharf war und keine Fingerabdrücke gesichert werden konnten. Und was machst du, Chef?«
    Schaubert winkte ab. »Ich rede mit dem Staatsanwalt.«
    Marie Schade war eine bemerkenswert schöne Frau – grazil und mädchenhaft schlank, mit beeindruckend großen Augen und einem gewinnenden, aber reservierten Lächeln. Ihre Haltung war genauso gerade wie ihr Blick, und die Frage, warum der Arzt seiner Frau nicht treu war, drängte sich sofort auf. Marie Schade sah von einem zum anderen, als Hannah mit Jan Pochna vor der Tür des Landhauses stand, und gab sich allergrößte Mühe, ihr Erschrecken zu verbergen, als die Worte »Polizei« und »Ermittlungen« fielen.
    »Was für Ermittlungen?«, fragte sie, gab aber die Tür nach kurzem Zögern mit einer einladenden Geste frei. »Kommen Sie bitte herein.« Ihre Stimme klang beherrscht. Kotti warf sie einen skeptischen Blick zu.
    »Er wartet auch vor der Tür, das ist gar kein Problem«, meinte Hannah rasch, und Erleichterung glitt über das Gesicht der Hausherrin. »Das wäre schön. Ich mag Hunde nicht besonders.« Die Bemerkung trug ihr Minuspunkte bei Pochna ein, der kurz den Kopf schüttelte.
    Marie Schade führte sie durch eine breite Diele in einen großen Wohnraum, der in rustikalem Landhausstil eingerichtet war. Ihr Gang war federnd, die dreiviertellange Hose gab den Blick auf muskulöse Waden frei und bestätigte den Eindruck von einer zwar zierlichen, aber durchtrainierten Frau mit sehr guter Körperbeherrschung. Die Vorstellung, dass Marie Schade über die Kraft und Geschicklichkeit verfügte, die nötig war, um einen gezielten Herzstich auszuführen und eine

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