Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herztod: Thriller (German Edition)

Herztod: Thriller (German Edition)

Titel: Herztod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Peters
Vom Netzwerk:
Schade erstarrte einen Moment. Dann gab sie sich einen Ruck. »Das wird nicht nötig sein.«
    Hannah nickte Pochna zu, der sein Handy hervorzog und den Kollegen Bescheid sagte. Eine gute halbe Stunde später befanden sie sich auf dem Rückweg ins Präsidium.
    »Sie haben den Unfall mit der Studentin nicht angesprochen«, meinte Jan Pochna. »Warum nicht?«
    »Wir brauchen dieses Ass im Ärmel. Sie soll sich zunächst mit einer Leiche beschäftigen.«
    »War sie es?«
    Hannah lächelte. »Keine Ahnung. Fest steht jedoch, dass sie eine Nebenbuhlerin nicht duldet. Diesen Hinweis fand ich sehr bemerkenswert.«
    »Sie duldet auch keine Hunde.«
    »Das haben Sie ihr übelgenommen.«
    »Und wie! Ihr Hund ist klasse. Er hat eine wunderbar warmherzige Ausstrahlung.«
    »Finde ich auch.«Kriminaltechniker Christoph Heinsen saß an einem winzigen Schreibtisch, der eingepfercht zwischen zwei vollgestopften Regalen stand, und stierte auf einen Monitor, während er Decker zuwinkte. »Komm rein, Flo, ich hab was für euch«, rief er.
    Er rückte den Bildschirm zurecht, als der Kommissar hinter ihm stand. »Der Dolch«, bemerkte er überflüssigerweise. Ein Dutzend Aufnahmen von der Tatwaffe, die aus unterschiedlichen Perspektiven aufgenommen war, sowie Vergrößerungen einzelner Details füllten den Monitor aus.
    »Kannst du mehr dazu sagen?«, fragte Decker. Die tödliche Stichwaffe war ein beeindruckend schönes Modell, stellte er fest – sofern eine tödliche Waffe mit künstlerischen Maßstäben gemessen werden durfte.
    »Ja, denn ich habe mich mal ein bisschen schlaugemacht.« Christoph Heinsen griente. »Um euch die Arbeit zu erleichtern, sonst kommt ihr doch gar nicht in die Pötte.«
    »Super Idee. Und?«
    »Das ist kein gewöhnlicher Dolch.«
    »Hm, das glaube ich dir aufs Wort. Sieht edel und teuer aus, das gute Stück. Den hat man garantiert nicht zufällig in der Hosentasche dabei.«
    »Richtig.« Heinsen wandte ihm kurz das Gesicht zu. »Um konkret zu werden: Das ist ein gut erhaltener Kindschal aus der russischen Armee, Datierung 1912, wie am Klingenansatz nachzulesen ist, einschließlich der Herstellerbezeichnung. Das Teil verfügt über eine geschwungene, beidseitig gekehlte Rückenklinge und einen Hartholzgriff, auf dem Griffring sind eingeschlagene Truppenstempel zu erkennen.«
    »Sind die Dolche selten?«
    »Also, bei ebay kriegst du ihn nicht, schon gar nicht, wenn es eine echte Waffe ist, im gut sortierten Waffenhandel hingegen, auch im Internet sehr wohl. Allerdings kostet so was gut und gerne ein paar hundert Euro.«
    Decker richtete sich wieder auf. »Warum lässt der Täter diese Waffe zurück?«
    »Sehr gute Frage. Und es kommt noch eine weitere hinzu. Habt ihr euch schon mal Gedanken darüber gemacht, wie der Täter die Leiche getragen hat – mit dem Dolch im Herzen, der ja ein ganzes Stück herausragte?« Heinsen setzte seine Kennermiene auf. Er drehte den Stuhl herum, stand auf und breitete die Arme aus. »Wie ein schlafendes Kind, das man auf beiden ausgestreckten Armen vor seinem eigenen Körper trägt, um es nicht zu wecken? Das ist sehr anstrengend, oder?«
    Der Kommissar nickte. »Zumal am Bismarckstein ein kleiner Anstieg zu bewältigen ist. Es geht leichter, wenn man sich den Körper über die Schulter wirft.«
    »Richtig!«, kommentierte Heinsen. »Nur hätte sich dann die Lage des Dolchs im Stichkanal verändert, was andere Wundränder verursacht – das bestätigt der Doktor übrigens. Davon abgesehen hätte der Griff dem Träger die ganze Zeit in den Rücken gedrückt – sehr unangenehm, oder?«
    »Ja, durchaus … Hast du eine Lösung parat?«
    »Der Täter hat zugestochen und die Klinge danach wieder herausgezogen, um die Leiche besser tragen zu können …«
    Florian Decker atmete scharf ein. »Könnt ihr bereits sagen, wie viel Zeit zwischen dem Mord und dem Ablegen der Leiche vergangen ist?«, fiel er dem Techniker ins Wort.
    »Nicht allzu viel, wahrscheinlich nur einige Minuten – danach wurde das Opfer bewegt. Hätte die Frau länger in sitzender Position verbracht, wäre die Verteilung der Leichenflecken anders.«
    »Verstehe. Und weiter?«
    »Nach dem Transport hat der Täter die Klinge wieder in die Wunde eingeführt«, referierte Christoph Heinsen in sachlichem Ton weiter.
    Decker spitzte die Lippen. »Das bestätigt der Doktor auch?«
    »Er äußert sich zumindest dahin gehend, dass er diese Vorgehensweise für durchaus wahrscheinlich hält.«
    Der Kommissar richtete sich auf

Weitere Kostenlose Bücher