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Herztod: Thriller (German Edition)

Herztod: Thriller (German Edition)

Titel: Herztod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Peters
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mit dem Handy telefonierte, aber er sprach unverständlich leise, und Irina hielt es für zu riskant, näher an ihn heranzuschleichen. Später fuhr er mit einem alten Lada zum Einkaufen.
    Irina gähnte und fand, dass es Zeit für einen Tee war. Die beiden Küchenfrauen lästerten über ihre Ehemänner, während draußen ein kräftiger Sommerregen niederprasselte. Irina botsich an, die Kinder vom Spielplatz in die Waschräume zu begleiten. Man winkte ihr zu, und sie trat zur Tür hinaus. Innerhalb von Sekunden war sie bis auf die Haut durchweicht. Auf dem Spielplatz tobten drei Kinder, und sie scheuchte sie hinein. »Schnell, schnell, sonst holt ihr euch was weg!«
    »Wir müssen gesund bleiben«, bemerkte ein kleines Mädchen mit ernsten Augen, als sie im Waschraum angelangt waren. »Niemand will kranke Kinder adoptieren, stimmt’s?«
    Irina rubbelte dem Mädchen das Haar trocken. »Da mag was dran sein.«
    »Quatsch! Jakow hatte Schnupfen, und sie haben ihn trotzdem genommen!«, widersprach ein ungefähr zehnjähriger Junge mit bleichen Lippen und schniefte laut. »Schnupfen ist scheißegal.«
    »Es war nur ein klitzekleiner Schnupfen, und Pawel hatte nichts«, beharrte das Mädchen. »Ich hab genau gehört, dass der Arzt sagte, sie müssten gesund sein.«
    »Na und? Andere waren auch nicht krank, und sie sind trotzdem noch hier, oder?«, warf der Junge ein.
    »Weil es nicht genug Eltern gibt – so einfach ist das!«
    »Bald gibt es wieder eine Untersuchung, das hat Igor versprochen«, mischte der zweite Junge sich ein. Sein strähniges Haar hing ihm in die Stirn. Er hatte sanfte braune Augen und einen mageren Hals.
    »Kommt extra ein Arzt hierher, um euch zu untersuchen?«, fragte Irina leise.
    »Mal so, mal so«, antwortete das Mädchen.
    »Wie meinst du das?«
    »Er war hier, und einige wurden später auch noch einmal in der Praxis untersucht.«
    »Wisst ihr den Namen des Arztes?« Irina sah in die Runde.
    »Warum willst du das wissen?«, fragte der Junge mit den sanften Augen.
    »Meine Schwester hat zwei kleine Kinder, und der Arzt, zu dem sie immer geht, ist nicht besonders gut. Sie sollte sichmal einen neuen suchen, finde ich. Vielleicht ist euer Doktor besser.«
    Der Junge nickte verständnisvoll. »Ich glaub, Alexander oder so.«
    »Beljajew«, fügte das Mädchen hinzu. »Ein schöner Name.«
    Irina hörte ein Geräusch im Flur. Die Tür wurde aufgezogen. Sie summte mit leiser Stimme und räumte die benutzten Handtücher beiseite. Als sie sich umdrehte, stand Igor hinter ihr und musterte sie mit wachem Blick. Der Junge mit den sanften Augen nieste.
    Schaubert ließ sich Bericht erstatten. Seine Miene drückte Unzufriedenheit aus. »Damit kriegen wir ihn nicht mal zu einer weiteren Vernehmung«, grummelte er, und Hannah schätzte, dass es nicht lange dauern würde, bis er zu einer Zigarette greifen würde. »Er wird sich weigern, überhaupt noch einmal mit uns zu reden, sofern keine eindeutigen Beweise vorliegen. Und das ist sein gutes Recht, wie ich kaum zu erläutern brauche.«
    Hannah setzte sich. »Vielleicht macht er einen Fehler, indem er überaktiv wird.«
    »Glauben Sie das wirklich?«
    »Nein, um ehrlich zu sein. Der Mann wirkt völlig souverän. Der weiß, was er sagt und tut. Wir müssen darauf hoffen, andere Verbindungen zu entdecken, bei denen sein Name wieder auftaucht.«
    Schaubert zog die Brauen hoch. Hannah lächelte. »Die werden sich finden, da bin ich ganz sicher. Gibt es schon eine Rückmeldung von den Personenschützern der Schades?«
    »Alles ruhig. Keine Auffälligkeiten«, entgegnete Schaubert. »Wissen Sie, das Problem ist, dass wir aktiv werden müssen, und zwar in nächster Zeit …«
    Die Tür schwang auf, und Stefanie Hobrecht stürmte herein. Sie trug ihren Laptop unter dem Arm und lächelte. »Ich habe mir die Fotos vom Handy auch noch einmal sehr genau angesehen«, meinte sie mit einem Seitenblick auf Hannah undklappte den Rechner auf. »Ein Technikkollege war so freundlich, mir einige Vergrößerungen zu machen, und das Ergebnis ist interessant.«
    Der Wagen mit der Kongress-Management-Aufschrift füllte den Monitor aus. Die Aufnahme war grobkörnig und verschwommen. Die Kommissarin wies auf den Beifahrersitz, über dem eine Jacke hing. Hannah folgte ihrem Finger und begann ebenfalls zu lächeln.
    »Man erkennt es nur mühsam, aber man erkennt es«, meinte Hobrecht und warf Schaubert einen Blick zu.
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Die Jacke trägt das Logo des

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