Hetzjagd auf dem Planet der Affen
Epidemie hatten er und seine wenigen Kameraden ein ruhiges und bequemes Leben gehabt. Jetzt waren rauhere Zeiten angebrochen, und es wurde auf Disziplin und die Einhaltung des Dienstplanes geachtet. Keinen Augenblick konnte man sicher sein, daß nicht irgendein aufgeblasener Offizier des Weges kam, um nach dem Rechten zu sehen ...
Nisa hörte ein Geräusch hinter sich und fuhr zusammen. Als er sich umwandte, sah er statt des erwarteten Inspektionsoffiziers Galen, Virdon und Burke.
»Was wollt ihr hier?« fragte er, nachdem sie herangekommen waren. »Habt ihr nicht gehört? Im Dorf ist das Fieber ausgebrochen.«
»Wir haben davon gehört und sind mit diesem Problem vertraut«, erwiderte Galen gewandt. »Wir wollen ins Dorf gehen und helfen.«
Nisa lachte geringschätzig. »Der Ältestenrat hat einen Heilkundigen aus der Hauptstadt geschickt, damit er sich der Dinge annehme. Ihr werdet nicht gebraucht. Geht zurück, von wo ihr gekommen seid.«
Virdon trat vor, nicht gewillt, sich mit dieser Auskunft abspeisen zu lassen. »Sieh mal«, sagte er, »wir wollen nur ...«
Er brach ab, als Nisa das Gewehr hob und auf seine Brust richtete. Der Gorilla schüttelte energisch den Kopf. »Hier kommt keiner durch. Das Dorf steht unter Quarantäne, und ich habe Befehl, jeden zu töten, der den Sperrkreis betreten will.«
Burke kam an Virdons Seite und musterte den Posten mit finsteren Blicken. »Müssen wir uns von einem ehemaligen Zoobewohner sagen lassen, was wir zu tun und zu lassen haben?« sagte er.
Galen grunzte warnend, und Virdon nahm seinen Freund am Arm und sagte: »Das bringt uns nicht weiter, Pete. Vielleicht hat er recht. Schließlich folgt er nur seinen Anweisungen.«
»So ist es«, sagte Nisa warnend. Mit dem Gewehr machte er eine auffordernde Bewegung. »Nun geht.«
»Es scheint uns nichts anderes übrigzubleiben«, sagte Galen. Die drei machten zögernd kehrt und entfernten sich auf dem Weg, den sie gekommen waren.
Nordöstlich des Dorfes lag ein Waldgebiet, das Virdon von seinen Spaziergängen mit Amy ein wenig kannte. Unweit vom Dorf ging der Wald allmählich in ein Sumpfgelände über, das vor einigen Jahren entstanden war, als der kleine Fluß ein neues Bett gegraben und Teile des tiefgelegenen Gebiets überschwemmt hatte.
Die drei Wanderer erreichten, aus dem Wald kommend, den Sumpf, und hielten sorgfältig Umschau, bevor sie weitergingen. Allenthalben standen Wassertümpel zwischen dichtem Weidengebüsch und Erlen. Nirgendwo war eine Bewegung auszumachen, und außer dem dünnen Singen der Insekten und gelegentlichem Vogelgezwitscher herrschte völlige Stille. Nisa schien sich nicht weiter um sie zu kümmern. Er war ihnen jedenfalls nicht nachgegangen. Sobald sie sich vergewissert hatten, daß sie unbeobachtet waren, gingen sie weiter, Virdon voran, um das Dorf auf dem Umweg durch die Sumpfgegend zu erreichen.
Die schmatzenden und platschenden Geräusche ihrer Schritte im morastigen Wasser blieben ungehört; der unwegsame Sumpf, kaum zweihundert Meter breit, bildete eine unbewachte Lücke im Sperrkreis. Wenn sie sich still verhielten und die Deckung der Büsche und Bäume nutzten, konnten sie ungesehen ins Dorf gelangen.
Nach einigen hundert Schritten machten sie am Rand eines ziemlich großen und tiefen Tümpels halt und hielten nach Möglichkeiten Ausschau, ihn zu umgehen, ohne sich den Wachtposten zu verraten. Mücken tanzten in dichten Schwärmen über dem Wasser. Burke betrachtete sie eine Weile, dann schlug er unnötig heftig nach einer Mücke, die sich auf seinem linken Handrücken niedergelassen hatte. Er nahm Virdon und Galen bei den Armen und zog sie ein paar Schritte fort.
»Stehendes Wasser und Mücken«, sagte er. »Woran denkt ihr dabei?«
Galen blickte ihn verdutzt an; er verstand nicht, was Burke meinte. Virdon beschränkte sich auf ein grimmiges Nicken, und ehe Galen fragen konnte, woran er denken sollte, setzten die zwei anderen ihren mühsamen Marsch durch Wasser, Schilfgras und Gebüsch fort. Galen folgte ihnen neugierig und verwirrt und wandte mehrmals den Kopf, um die stille Wasseroberfläche anzusehen.
Nachdem sie weitere Tümpel umgangen hatten, erreichten die drei Wanderer endlich den von Weidengebüsch gesäumten Rand des Sumpfgebiets. Zwischen ihnen und den Hütten am Dorfrand war nur noch eine Ackerbreite, und es schienen keine Wachtposten in der Nähe zu sein. Nachdem sie einige Zeit gewartet und beobachtet hatten, überquerten sie im Laufschritt das freie Feld und
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