Hetzjagd auf dem Planet der Affen
Heilkundigen zusammengetroffen und glaubte das Risiko eingehen zu können. So nahm er das Wort und sagte in beschwichtigendem Ton: »Er wollte nur andeuten, daß diese besondere Krankheit, mit der er vertraut ist, nach einer speziellen Behandlung verlangt.«
»Wer bist du?« fragte Zoran gereizt. »Was hast du hier in diesem Dorf verloren?«
Galen seufzte erleichtert auf. Er war sicher. »Ich wollte diese zwei in ein anderes Dorf bringen, wo Arbeitskräfte gebraucht wurden, aber die Quarantäne hielt uns hier zurück. Höre auf sie, Herr. Sie sind intelligenter als die meisten ihrer Artgenossen.«
Zoran musterte Galen nachdenklich, während er die Worte überdachte. Das Problem der Seuche war zweifellos schwierig, und er hatte vor dem versammelten Ältestenrat erklärt, daß er eine Lösung finden werde. Sein Ruf und seine Zukunft standen auf dem Spiel. In Anbetracht dessen konnte es nicht schaden, wenn er sich anhörte, was dieser vorlaute Mensch zu sagen hatte. Er nickte Burke zu. »Du bist also mit dieser Krankheit vertraut, wie?« sagte er spöttisch.
Burke nickte. »Es ist Malaria.«
Zoran lachte laut auf. Er wandte sich seinem Assistenten zu und sagte: »Er hat sogar schon einen Namen für die Krankheit! Geh und hol die Wachen, Inta. Ich habe keine Zeit, mich mit diesem Dummkopf abzugeben.«
Inta nickte, lief zu seinem Pferd und ritt davon.
Galen rang bekümmert die Hände. »Herr«, sagte er schnell, »die Wachen werden nicht notwendig sein.«
Virdon hatte aufgehört, um seine eigene Sicherheit besorgt zu sein. Er mußte diesen Zoran von der Wahrheit seines Wissens überzeugen, oder die Einwohner Trions waren so gut wie zum Tode verurteilt. Die Zeit war knapp, und die Erfolgsaussichten waren gering, aber er mußte den Versuch machen.
»Hör mich an, Herr«, sagte er in beschwörendem Ton. »Malaria bedeutet ›schlechte Luft‹. Gemeint ist damit die feuchtheiße Luft über Sümpfen und morastigen Tümpeln, wie wir sie auf dem Weg zu diesem Dorf nicht weit von hier gesehen haben. Die Mücken, die in solchen Gewässern ausgebrütet werden, tragen die Krankheit mit sich und geben sie durch ihren Stich weiter.«
Zoran hatte genug. Er war es nicht gewohnt, mit Menschen zu sprechen – wann immer das notwendig wurde, überließ er es Inta –, und er fand es nahezu unerträglich, sich von einem solchen niedrigstehenden Geschöpf widersprechen zu lassen. In einer Weise war er froh, daß Inta fortgeritten war und nicht miterleben konnte, was für Zoran eine schlimme Peinlichkeit war.
»Genug jetzt!« sagte er scharf. »Ich weiß nicht, ob ich euch wegen Dummheit mit Stockschlägen bestrafen oder wegen Unverschämtheit und Insubordination hängen lassen soll. Seuchen, die mit Insekten durch die Luft fliegen! Krankheiten der niederen Spezies werden durch körperlichen Kontakt übertragen.«
»Diese nicht«, sagte Burke.
Zorans Erregung steigerte sich. »Du wagst es, mir zu widersprechen?«
Galen war der Verzweiflung nahe. Es hatte den Anschein, als versuchten Virdon und Burke, sich vorsätzlich in Schwierigkeiten zu bringen! Begriffen diese Menschen nicht, daß sie eine so mächtige Persönlichkeit wie Zoran nicht herausfordern durften? Es kam nicht darauf an, wer in dieser Sache recht hatte; wichtig war nur, daß Zoran die Befehlsgewalt hatte und daß Virdon und Burke als rechtlose Arbeitssklaven galten.
»Glaube mir, Herr«, wandte er sich in bittendem Ton an Zoran, »er ist nicht absichtlich unverschämt. Die Angst hat ihm törichte Worte in den Mund gelegt.«
Pferdegetrappel lenkte die Aufmerksamkeit der Versammelten zur Einmündung der Dorfstraße. Virdon und Burke tauschten nervöse Blicke aus; es begann ihnen klarzuwerden, daß sie sich hier in eine Situation manövriert haben mochten, aus der sie sich kaum würden herausreden können. Vielleicht würden sie ihr Heil in der Flucht suchen müssen, so wenig ihnen der Gedanke gefiel.
»Angst, wie?« sagte Zoran, dem ihre Nervosität nicht entgangen war. »Ist das die Ursache ihres törichten Geredes? Nun, mögen sie der Polizei ihre Behandlungsmethoden auseinandersetzen! Ich habe meine Therapie für diese Krankheit.«
»Diese Männer verstehen etwas von Medizin«, sagte Galen in einem letzten Versuch, Zoran umzustimmen. Der Heilkundige winkte ärgerlich ab.
»Rede keinen Unsinn!«
Unterdessen waren die Reiter auf dem Dorfplatz angelangt, Nisa an der Spitze, gefolgt von Inta und einem zweiten Polizisten. Virdon bemerkte, daß Nisa schwitzte und
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