Hetzjagd auf dem Planet der Affen
und die rauhreifüberzogenen Windmühlenflügel blitzten und funkelten im Licht.
So standen sie, als Hufgetrappel laut wurde und Lupuk, der Landpolizist, auf den Hof geritten kam. Er würdigte Polar und seinen jüngeren Sohn keiner Begrüßung. Im Gegenteil, er versuchte die Blamage vom letzten Mal durch ein um so hochfahrenderes Benehmen zu überspielen. Aber auch Polar ließ es an der gewohnten Unterwürfigkeit fehlen; er hatte diesen Vertreter der bedrückenden Staatsmacht in Furcht und stammelnder Verlegenheit erlebt, und das hatte Lupuks Nimbus nachhaltig zerstört.
Der Polizist blickte zu dem seltsamen Gerüst auf, das sich über das Schuppendach erhob.
»Was ist das?« fragte er in einem Ton allgemeiner Mißbilligung.
»Eine Windmühle«, sagte Polar.
»Wo ist sie hergekommen?« fragte der Polizist.
Remus schaute selbstzufrieden drein. »Ich habe sie gebaut«, sagte er stolz.
Der Reiter warf dem Jungen einen ungläubigen Blick zu. »Er ist sehr klug«, beeilte sich Polar zu erklären.
Der Reiter warf einen weiteren Blick hinauf und schnaufte. »Pah! Wenn du klug wärst, Alter«, sagte er, »würdest du deinen Jungen zur Feldarbeit schicken und nicht solches Spielzeug bauen lassen.«
Mit dieser Ermahnung, die sein Überlegenheitsgefühl weiter stärkte, wendete Lupuk sein Pferd und trabte davon.
Polar wartete, bis der Reiter die Landstraße erreicht hatte. Dann zeigte er zu dem tiefergelegenen Feld, das von Burkes Entwässerungsgraben durchzogen wurde. »Nächstes Frühjahr«, meinte er gedankenvoll, »werden wir dieses neue Feld bestellen. Ich glaube, es wird gute Ernten bringen, genau wie die beiden sagten.«
»Und wir werden das beste und größte Korn aussäen, wie Virdon sagte, nicht wahr?« fragte Remus. Polar nickte bedächtig. »Wir werden es versuchen. Diesmal die größten und besten Körner für die Aussaat.«
Die beiden blieben noch eine Weile stehen und überblickten ihr bescheidenes Anwesen. Die Windmühle auf dem Dach, nach Burkes Plan errichtet, würde sie immer an die bizarre Erfahrung erinnern, die sie mit jenen seltsamen Menschen gemacht hatten. Und als sie langsam zum Haus hinübergingen, dachte Polar, daß der Mais und das Getreide nicht die einzige Saat seien: schon war eine andere Saat aufgegangen und wuchs und blühte in ihren Hirnen und Herzen. Virdon, Burke und Galen hatten ihre Arbeit gut getan.
ENDE
Als nächstes Terra-Taschenbuch Nr. 288 erscheint:
William Tenn
Von Menschen und Monstren
Terraner im Land der Giganten –
sie leben als Parasiten
Menschen als Parasiten
Seit dem Tage, in halbvergessener Vergangenheit, da die riesigen Geschöpfe aus dem All die Erde in Besitz nahmen und die menschliche Zivilisation und Technologie schlagartig auslöschten, führen die Nachkommen derer, die die Invasion überlebten, ein Schmarotzerdasein.
Wie Küchenschaben oder Ratten hausen sie in Schlupfwinkeln der gigantischen Wohngebäude der Fremden, ständig von der Ausrottung durch Gift oder andere Schädlingsbekämpfungsmittel bedroht. Sie ernähren sich von den Vorräten, die sie bei ihren Raubzügen erbeuten, träumen von der alten Größe der Menschheit und hoffen auf die Stunde der Rache.
Doch einige Menschen wissen, daß dieses Hoffen illusorisch ist. Sie denken realistischer als ihre Zeitgenossen, und sie arbeiten an der Verwirklichung eines neuen Lebensziels.
Die TERRA-Taschenbücher erscheinen vierwöchentlich und sind überall im Zeitschriften- und Bahnhofsbuchhandel erhältlich.
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