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Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Titel: Hetzjagd auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
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ausgesetzt.«
    »Und welche Methode zur Seuchenbekämpfung sollten wir jetzt anwenden?« fragte Zaius.
    Das war die Frage, die Zoran fürchtete. Er hatte über die Sache nachgedacht, bis ihm der Verstand heißgelaufen war; er hatte alles erwogen, was die zwei Menschen ihm gesagt hatten, und noch immer ergab es keinen Sinn. Er mußte hinhaltend taktieren. Vielleicht würde etwas geschehen, oder vielleicht würde ihm später etwas einfallen.
    »Ich werde noch eine Weile brauchen, um aus diesem komplizierten Sachverhalt die geeigneten Schlußfolgerungen zu ziehen«, sagte er in der Manier des Spezialisten, der sich seiner Unentbehrlichkeit nur zu gut bewußt ist.
    »Wie lange soll das dauern?« grollte Urko.
    »Vor morgen werde ich kaum eine Behandlungsmethode vorschlagen können«, sagte Zoran. »Aber nachdem diese Krankheit auch für uns gefährlich ist, sollten wir diese Situation in jedem Fall nutzen, um eine Heilbehandlung zu entwickeln. Ich glaube, das wird jedem einleuchten.«
    »Sehr richtig«, sagte Zaius zu Zorans großer Erleichterung. »Vielleicht hat dieses Problem auch eine positive Seite. Wir können mit den Menschen experimentieren. Selbst wenn wir das gesamte Dorf verlören, wäre es auf lange Sicht ein Gewinn, sofern es uns gelingt, ein Heilmittel zu finden. Die Geschichte der Heilkunde ist voll von Beispielen, die zeigen, daß der Fortschritt eben durch solche Experimente ermöglicht wurde. Ja, ich glaube, wir sollten diese Gelegenheit wahrnehmen.«
    Damit war die Sache entschieden. Zoran wurde zur weiteren Berichterstattung verpflichtet, und Zaius beendete die Sitzung. Urko hielt sich mit mißbilligenden Äußerungen zurück und gab seine ablehnende Haltung nur dadurch zu erkennen, daß er wortlos aus dem Zelt stampfte.
    Drückende Hitze lag über dem Land, und Urko beschirmte die Augen, als er ins Freie trat. Eine Weile stand er bewegungslos, dann winkte er seinem Burschen, das Pferd zu bringen. Noch ehe Zoran aus dem Zelt kam, war der General davongeritten.
     
    Im Dorf waren unterdessen Arbeitsgruppen gebildet worden. Die kräftigsten unter den noch gesunden Männern und Frauen begruben die Toten, während andere eine der größeren Hütten in ein Lazarett für die bettlägerigen Dorfbewohner verwandelten.
    Virdon ging von Gruppe zu Gruppe, begutachtete die Arbeit und faßte mit an. Er ermutigte die Leute, wo er konnte; selbst wenn diese Arbeiten nichts gegen das Fieber ausrichten konnten, so fesselten sie doch die Aufmerksamkeit der Menschen und hinderten sie daran, in Apathie zu versinken.
    Burke dachte anders; für ihn war die bloße Tatsache, daß sie die richtige Diagnose gestellt hatten, schon ein enormer Vorteil bei der Bekämpfung der Krankheit. Was sie taten, war wenigstens nicht verkehrt. Sie hoben keine Gruben aus, um sie mit Wasser zu füllen. Sie ließen die Dorfbewohner nicht zur Ader. Er dachte daran, wie die Wissenschaftler seiner Zeit Malaria und Gelbfieber bekämpft hatten. Man hatte Kulturen einer Bakterie entwickelt, welche speziell die Malariamücke Anopheles angriff. Sobald die Bakterien in die Wassertümpel mit den Brutstätten der Malariamücke gebracht wurden, starben die Mückenlarven innerhalb weniger Tage ab. Diese für den Menschen und alle anderen Tierarten harmlose Methode war für die Ökologie der betroffenen Gegend unvergleichlich viel schonender und sicherer als das Besprühen mit Insektiziden.
    Burke leitete die Unterbringung und Behandlung der Erkrankten in der Lazaretthütte. Helfer wuschen die Kranken mit eigens herbeigeschafftem Brunnenwasser ab und Burke sorgte dafür, daß sie leichte, vitaminreiche Diät erhielten.
    Am Abend nach der Versammlung des Ältestenrats kam Zoran ins Dorf geritten, saß ab und ging umher, um zu sehen, was die zwei Männer unternommen hatten. Dabei stieß er auf ein paar Frauen, die aus Stoffresten Handschuhe und Gesichtsmasken mit Augenschlitzen nähten. »Was machen sie da?« fragte er Burke.
    »Schutzmasken und Handschuhe«, erwiderte der andere. »Wir wollen einen Arbeitstrupp in den Sumpf schicken und Abzugsgräben zur Entwässerung der Teiche ausheben.«
    Zoran hörte schweigend zu. Er griff die Vorschläge nicht an, denn seine persönliche Lage war so prekär, daß er jede Hilfe annehmen mußte, die er bekommen konnte, so unorthodox sie scheinen mochte. Er hatte sich auf dieses Spiel eingelassen, und nun war es nur vernünftig, es auch bis zum Ende durchzustehen. »Ich bin im Ältestenrat in einer äußerst schwierigen

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