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Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Titel: Hetzjagd auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
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fing sie an zu sterben. Weißt du noch? Sie kamen auf den Hof und trugen diesen Galen, diesen Menschenliebhaber, und kaum waren sie da, fing die Kuh an zu brüllen.«
    Antos Worte hatten etwas Überzeugendes, besonders, wenn Virdon oder Burke nicht da waren, um sie durch bessere Argumente unwirksam zu machen. Und die von Anto erwähnte Koinzidenz war wirklich zu auffallend, als daß Polars abergläubischer Verstand sie als Zufall hätte abtun können. »Ich werde mit den beiden reden.«
    Anto hatte noch einen Trumpf auszuspielen. »Galen kann schon stehen«, sagte er boshaft. »Ich habe ihn gesehen.«
    Polar war überrascht. Hatten die Menschen und ihr ›Meister‹, dieser Galen, es doch darauf angelegt, ihn zu täuschen? Es schien unwahrscheinlich, aber wenn es stimmte, was Anto sagte, dann ...
    »Sie bleiben nur, damit die Kuh stirbt, das sage ich dir«, erklärte Anto hitzig. »Menschen brennen das Fleisch und fressen es, du hast es auch gehört!«
    Die Vorstellung war abstoßend, aber Polar nickte. Es gab Berichte, daß Menschen das gekochte oder über einem Feuer gebrannte Fleisch von Kühen fraßen. Aber Polar wollte alle Beteiligten gerecht behandeln. »Bist du ganz sicher, daß Galen schon stehen kann?« fragte er.
     
    Burke stand in einem Feld zu Füßen des Hügels und sah befriedigt zu, wie braunes Wasser durch einen frisch ausgehobenen Graben in einen kleinen Bach abfloß. Seine derbe Kleidung war schmutzig und durchnäßt. Er hatte tagelang an diesem Graben gearbeitet, der an einem Punkt eine mehr als meterhohe Bodenwelle durchschnitt, und obwohl Polar gelegentlich vorbeigekommen war und zugeschaut hatte, war ihm verborgen geblieben, was Burke bezweckte. Das Gebiet, worin Burke arbeitete, war naß und versumpft, unbrauchbar für jede Art von Landwirtschaft, und Burkes Interesse daran schien eine Verschwendung kostbarer Zeit.
    Burke sah es anders. Mit dem Graben entwässerte er das Sumpfgelände, und nun, nach vielen Stunden mühsamer Arbeit, konnte er ausruhen. Er setzte sich auf einen erhöhten Platz, streckte die Beine von sich und erfreute sich an seinem Werk. Als Polar das nächste Mal vorbeikam, konnte Burke es kaum erwarten, ihm seine neueste Errungenschaft vorzuführen.
    Aber Polar sagte kein einziges Wort, bis er herangekommen war, und er schien so sehr mit seinen eigenen Problemen beschäftigt, daß er nicht bemerkte, was Burke ausgeführt hatte. »Burke«, sagte er mit unbehaglicher Miene, »ich muß mit dir und Virdon sprechen.« Dann sah er das Wasser durch den Graben fließen. »Was ist das?« fragte er verdutzt.
    »Nun«, sagte Burke und wischte sich die Hände an der zerrissenen Hose, »es ist nicht gerade der Suezkanal, aber ich entwässere dieses sumpfige Gelände für dich.«
    Polar ließ seinen Blick über die moorige Fläche gehen, die ihn immer gestört hatte. Sie gehörte zu seinem Wirtschaftsland, doch war es wegen der Nässe des Bodens niemals möglich gewesen, sie in irgendeiner Weise zu nutzen. »Dieses Gelände ist für nichts gut«, sagte er. »Ein Versteck für Schlangen und Frösche, das ist alles.«
    Burke lachte. »So mag es bisher gewesen sein, aber in Zukunft wird es ein gutes Feld sein«, sagte er. »Wahrscheinlich das beste Feld von allen, sobald es entwässert und trocken genug zum Umpflügen und Bestellen ist. Es ist guter, fetter Boden, der noch nie genutzt worden ist.«
    Polar kniete nieder und tauchte die Hand ins fließende Wasser. Wenn es stimmte, was Burke sagte, dann waren die Aussichten verlockend: ein neues Feld, größere Ernten, von denen auch für ihn und seine Familie mehr übrigbliebe ...
    Polar war fasziniert, aber er war auch verwirrt. Virdon und Burke hatten Gutes für den Hof getan, aber ihre neuartigen Ideen stellten, weil sie allein auf den wirtschaftlichen Nutzeffekt ausgerichtet waren, alle überkommenen Normen einer Lebensweise in Frage, für die das Bebauen des Bodens eng mit magisch-religiösen Vorstellungen verwachsen war, ohne etwas an ihre Stelle zu setzen. Polar fühlte das, und es erfüllte ihn mit einem unbestimmten, aber wachsenden Unbehagen.
    »Anto hat euren Freund Galen gesehen, wie er stand und umherging«, sagte er. »Wenn es so ist, müßt ihr gehen.«
    In Burkes Gesicht kam ein Ausdruck von Überraschung, der nicht vorgetäuscht sein konnte. Offensichtlich wußte er nichts davon und wunderte sich, warum Galen ihm den Fortschritt verschwiegen hatte.
    »Ich denke, wir sollten mit Galen reden«, sagte Burke schließlich. »Er

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