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Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Titel: Hetzjagd auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
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Abend. Burke saß nahe am Feuer und zeichnete etwas auf ein Brett. Als er mit der Arbeit vorankam, wurde deutlich, daß er einen Entwurf für eine Windmühle zeichnete, eine mechanische Anlage, die seit bald zwanzig Jahrhunderten von der Erde verschwunden war. Zantes half ihrer Tochter beim Zusammennähen eines Kleidungsstücks aus selbstgewebtem Leinen. Ihr gegenüber saß Polar und besserte ein gerissenes Zugseil aus, indem er die losen Stränge miteinander verflocht. Remus saß bei seiner Mutter und enthülste kleine Maiskolben. Die Maiskörner schüttete er in einen irdenen Topf. Virdon verließ Galens Lager im Hintergrund der Hütte und ließ sich gegenüber von Burke am Feuer nieder.
    »Wo ist Anto?« fragte Zantes unvermittelt.
    Polar blickte von seiner Arbeit auf. »Ich glaube, er hat zu denken. Er muß sich über verschiedene Dinge klarwerden.«
    Kurze Zeit darauf richtete Virdon das Wort an den jüngeren Sohn des Bauern. »Remus«, sagte er verwundert, »sagtest du nicht, daß du den Mais enthülst, um Saatgut für das nächste Jahr zu gewinnen?«
    »Ja, das tue ich«, sagte Remus, verwundert aufblickend. »Hast du etwas daran auszusetzen?«
    Virdon griff in den Sack mit den Maiskolben, suchte darin herum und brachte ein Exemplar zum Vorschein, das doppelt so groß war wie jenes, das Remus in den Händen hielt. »Hier«, sagte er, »du solltest das Saatkorn immer von den größten Kolben nehmen, nicht von den kleinsten.«
    Remus lachte und blickte umher, um zu sehen, ob jemand von den anderen diesen Unsinn gehört habe. »Habt ihr das gehört?« sagte er.
    Bis auf Polar, der seine Arbeit einen Moment sinken ließ und mit gutmütiger Erheiterung zu Virdon hinüberblickte, hatte niemand von dem kleinen Vorfall Notiz genommen. »Die besten Maiskolben sind zum Essen«, sagte Remus zu Virdon. »Darum bauen wir ja den Mais an. Aus den kleinen Kolben gewinnen wir das Saatgut.«
    »Ich verstehe«, sagte Virdon kopfnickend. »Dann sind es also die bösen Geister, die den Mais auf dem Feld jedes Jahr kleiner und kleiner gemacht haben?«
    Remus wechselte einen Blick mit seinem Vater. »Woher weißt du das?« fragte er Virdon. Der Mann hatte die Wahrheit herausgefunden, und Remus war verwirrt. Jeder wußte, daß die Geister das Wachstum der Feldfrüchte beeinflußten, aber wie hatte Virdon wissen können, daß dies bei Polars Maisfeld der Fall gewesen war?
    Virdon lachte gutmütig. Er würde Remus und Polar durch Logik und ein gutes Beispiel überzeugen müssen, und er wußte schon eins. »Erwartest du, eines Tages so groß und stark wie dein Vater zu sein?« fragte er Remus.
    Der Junge lächelte verlegen. Es war offenkundig, daß er seinen Vater liebte und bewunderte. »Natürlich«, sagte er leise.
    »Nun, das ist so, weil Polar von gutem Samen abstammt. Wäre dein Vater klein und schwächlich, so würdest du wahrscheinlich nicht groß und stark genug werden, um mit einem Kalb zu ringen – geschweige denn mit einem Ochsen. Richtig?« Remus nickte zweifelnd; er begann zu sehen, worauf Virdon abzielte. Der Mann gab ihm den großen Maiskolben. »Wenn du jedes Jahr die Maiskörner der größten und besten Kolben als Saatgut verwendest, wird auch die Ernte größer und besser sein. Du wirst es sehen.«
     
    Bei Nacht sah die Station der berittenen Landpolizei friedlich und idyllisch aus. Aus den Fenstern der Wachstube fiel warmer gelber Lichtschein, und aus dem benachbarten Stallschuppen kamen ein Geruch von Pferden und Leder und ein gelegentliches Stampfen und Schnauben.
    Ein Patrouillenreiter, der vom Dienst zurückkehrte, saß ab, führte sein Pferd durch das Tor und schloß es hinter sich. Nachdem er seine Uniform abgeklopft und in Ordnung gebracht hatte, zupfte er an seinen schweren Stulpenhandschuhen, eine nervöse Gewohnheit, die er alle paar Minuten wiederholte. Schließlich drehte er sich um und sprach zu jemandem, der hinter ihm wartete. »Warum interessierst du dich so für entlaufene Leibeigene?« fragte er. »Du könntest dir sowieso nicht leisten, einen zu kaufen.«
    Der Angeredete trat zwei Schritte vor, und der Lichtschein aus der Wachstube zeigte einen vom Laufen ausgepumpten und erschöpften Anto. Sein dunkles Gesicht glänzte vom Schweiß, und in Fell und Kleidung hafteten Zweige und Blätter. Er war die halbe Nacht gelaufen.
    »Oh nein«, erwiderte er schnell. Er wollte nicht den Verdacht des Polizisten erregen, ehe er die gewünschte Information hätte. »Ich überlegte bloß, ob es eine Belohnung

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