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Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Titel: Hetzjagd auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
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Galen, der mühevoll hereingehumpelt kam, auf die Krücke gestützt. »Anto«, sagte er, »laß ihn in Ruhe.«
    Statt einer Antwort stieß Anto mit der Heugabel zu, und Virdon mußte sich mit einem schnellen Sprung zurück in Sicherheit bringen. In der angespannten Stille klang das Röcheln der Kuh doppelt jämmerlich. »Komm her, du Menschenliebhaber«, sagte Anto, ohne sich umzuwenden. »Komm und sieh, was du getan hast.«
    Galen humpelte näher, und es genügte ein Blick, um ihm klarzumachen, daß er der einzige war, der in dieser Situation etwas für Virdon und Burke tun konnte. »Dann mach mich verantwortlich«, sagte er zu Anto. »Meine Verletzung war es, die sie hierher führte. Wir werden den Hof verlassen. Jetzt. Wir werden fortgehen.«
    Doch Anto wollte nichts davon hören. Er wußte noch immer nicht, ob der Weggang der Menschen für die Kuh gut wäre oder nicht. »Jetzt wollt ihr euch davonmachen, wie?« sagte er erbittert. »Nein, niemand geht, nicht ehe dies alles vorbei ist, so oder so. Läute die Glocke, Remus. Wahrscheinlich ist es dafür zu spät, aber läute sie.«
    Remus hob die Keramikglocke auf und begann sie anzuschlagen, und der seltsame, fremdartige Klang erfüllte von neuem die Scheune. Anto hielt Virdon mit der Heugabel in Schach. Keiner der anderen bewegte sich oder sagte etwas. Nur die langsamen Glockenschläge und das schreckliche Röcheln der Kuh waren zu hören.
     

 
9.
     
    Der Patrouillenreiter erreichte seine Landpolizeistation erschöpft, aber in freudiger Erregung. Er eilte in die Wachstube und machte beim diensthabenden Offizier Meldung. »Wenn du einen gesehen hast«, sagte dieser, ein grimmig aussehender Gorilla namens Barga, »warum hast du ihn dann nicht mitgebracht?«
    Der Patrouillenreiter wußte darauf keine Antwort. Tatsächlich war ihm der Gedanke überhaupt nicht gekommen. Er stammelte herum und zupfte an seinen Stulpenhandschuhen. »Ich dachte, daß noch mehr dort sein könnten«, sagte er schließlich.
    Der Offizier musterte ihn schweigend, während seine Finger auf den Schreibtisch trommelten. »Seit wann sind ein paar Menschen zuviel für einen berittenen Polizisten?« fragte er.
    Wieder blieb der andere die Antwort schuldig. Barga beobachtete ihn ungeduldig. Er wünschte, die Personalverwaltung würde ihm bessere Leute schicken. Aber natürlich waren sie hier weit von der Stadt entfernt, in einer Region, wo es für die Polizei wenig Arbeit gab. »Vielleicht halten sich dort noch viele versteckt«, sagte der Reiter. Das war genau die Art von Entschuldigung, die Barga erwartet hatte. »Vielleicht können wir einen guten Fang machen«, sagte der Reiter, um das Gesicht zu wahren.
    Barga mußte jede Einzelheit in der Meldung des Patrouillenreiters durchgehen. Es waren zu viele Ungereimtheiten darin. »Und er stand unter einem Wasserstrom, sagst du?« sagte er sinnend. »Könnte es nicht vielleicht sein, daß du wieder vom gegorenen Apfelsaft getrunken hast?«
    »Nicht einen Tropfen«, verteidigte sich der Reiter. »Es ist genau wie ich sagte.«
    »In Ordnung«, sagte Barga. »Wir werden gemeinsam hinausreiten. Wie weit ist es?«
    »Zwei Stunden«, sagte der andere. »Der Landpächter dort heißt Polar. Aber sollten wir nicht warten, bis es dunkel ist? Wenn sie zu fliehen versuchen, sind Menschen im Dunkeln leichter zu sehen.«
    »Unsinn«, sagte Barga entschlossen. »Laß zwei frische Pferde satteln. Und wie war noch dein Name?«
    Der Polizist ließ den Kopf hängen. »Lupuk, Herr«, sagte er.
    »Sehr gut, Lupuk. Wenn dieser Polar Menschen bei sich versteckt hat, nun, dann möchte ich ihn hängen sehen, solange noch Tag ist!«
     
    Als die Konfrontation in der Scheune sich unerträglich hinzuziehen drohte, trat Polar vor, die Hand besänftigend erhoben. »Anto«, sagte er in nüchternem Ton, »ich glaube nicht, daß es notwendig ist, ihn mit der Heugabel zu bedrohen. Sie werden nicht fortlaufen.«
    Anto teilte das Vertrauen seines Vaters nicht. »Warum sollten sie nicht fortlaufen?«
    Polar zeigte zu dem auf seine selbstgemachte Krücke gestützten Galen. »Weil er nicht mit ihnen laufen kann«, sagte er. »Sie fühlen sich eng mit ihm verbunden. Sonst hätten sie ihn mit seiner Verletzung einfach zurückgelassen.«
    Galen nickte bekräftigend. »Das ist richtig«, sagte er. »Ich bin ihr ... Freund.«
    Anto überlegte, dann nahm er plötzlich die Heugabel von Virdons Kehle und trat zurück. »Sehr gut«, sagte er in verändertem Ton, »laß sie laufen. Wenn etwas

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