Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Hetzjagd auf dem Planet der Affen

Titel: Hetzjagd auf dem Planet der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Alec Effinger
Vom Netzwerk:
Dusche neben der Scheune. »Dort stand er, unter diesem ... Ding.«
    Barga richtete seine Aufmerksamkeit widerwillig auf die bezeichnete Vorrichtung. Auch Urko und seine Ordonnanz geruhten in die Richtung zu blicken. Polar und seine Familie machten sich Sorgen: die Dusche war eine entschieden fremdartige Einrichtung, die eindeutig auf die Gegenwart von Menschen hinzuweisen schien.
    Anto betrachtete nachdenklich die Dusche und folgerte, daß der Patrouillenreiter spioniert haben mußte, als Burke oder Virdon sich bei der Dusche zu schaffen gemacht hatten. Wenn die übrigen Uniformierten Lupuks Aussagen Glauben schenkten, dann waren Polar und die ganze Familie in ernster Gefahr.
    Da keine Zurechtweisung erfolgte, wiederholte Lupuk seine Feststellung. Er zeigte wieder auf den Anbau und erklärte mit fester Stimme: »Einer von ihnen stand dort unter dem Zuber, in einer Art Regen.«
    In diesem krisenhaften Augenblick entspannte Anto die aufgeladene Atmosphäre mit einem unbekümmerten Auflachen. Es überraschte nicht nur die berittenen Gorillas, sondern in nicht geringerem Maß seine eigene Familie. Antos plötzliche ungezügelte Heiterkeit war ihnen unheimlich – konnte es eine verspätete Reaktion auf die Geburt der Stierkälber sein?
    Barga blickte finster drein. Er war nicht gewillt, sich von einem Bauernlümmel verspotten zu lassen. »Was ist daran so lustig, Kerl?« fragte er. »Du wirst nicht mehr lachen, wenn dein Vater am Ende eines Stricks baumelt.«
    Anto versuchte zu erklären, aber seine Heiterkeit war so groß, daß es ihm Schwierigkeiten machte. »Ich war es!« rief er schließlich, nach Luft schnappend. »Er sah mich!«
    Und Anto lachte wieder. Er ging zu dem kleinen Kornspeicher, langte in den Mehlkasten und bestreute sich Oberkörper, Arme und Kopf mit Mehl, daß er wie eine Wolke eingehüllt war. Als er zurückkam, war er beinahe weiß.
    »Seht ihr?« sagte er. »Wir sind eine arme Familie. Wollt ihr uns einen kleinen Spaß verweigern? Ich bringe die Familie zum Lachen. Ich bin weiß, wie ein Mensch, versteht ihr?«
    Polar und seine Familie gingen auf die Taktik ein und begannen zu lächeln, furchtsam zuerst, aber dann in echter Erheiterung über den lächerlichen Anblick.
    Anto stolzierte vor den finster blickenden Uniformierten auf und ab, ohne der Gefahr zu achten, in die er sich begab. »Dann gehe ich umher und benehme mich, wie wenn ich ein Mensch wäre.«
    Anto ging mit steifen Bewegungen auf und ab, schlenkerte mit den Armen und spitzte die Lippen. Es war anstrengend, aber selbst die Polizisten mußten lächeln.
    Ermutigt von der Reaktion auf seine Pantomime, ließ Anto seinem komödiantischen Talent freien Lauf. »Ich muß Fleisch haben!« sagte er, die Sprechweise eines Menschen imitierend. »Soll ich es kochen oder rösten? Ah, ich könnte es roh hinunterschlingen, so gut ist es!«
    Als die Reiter über die Vorführung lachten, versuchte Anto seine Darbietung durch einen letzten Beweis zu vervollkommnen. Er stolzierte affektiert zur Dusche, während das Gelächter der Gorillas und seiner Familie über den Hof schallte. »Seht ihr«, sagte er, »dies hat er gesehen. Meinen Umkleideraum, wo ich mich vom Mehl reinige.«
    Er eilte in die provisorische Duschkabine, und erst als er darin stand, wurde ihm klar, daß alles umsonst sein würde, wenn er hier versagte. Und er wußte nicht genau, wie er die Dusche betätigen sollte. Dann sah er den Strick und zog daran. Mit erschrockenem Keuchen stand er durchnäßt unter einem plötzlichen Guß kalten Wassers.
    Alle hatten zu lachen aufgehört, ausgenommen Lupuk, der eine solche Darbietung noch nie gesehen hatte und nicht an sich halten konnte. Er hörte erst auf, als Barga ihm einen wütenden Blick zuschoß und »Dummkopf!« knurrte.
    Als Anto triefend naß unter der Dusche herauskam, wollten die beiden Landpolizisten ihre Pferde wenden, aber Urko war immer für Gründlichkeit. Er nickte seiner Ordonnanz zu.
    »Durchsuch die Scheune!« befahl er. »Augen, die sich einmal täuschen, können sich auch ein zweites Mal täuschen.« Und er richtete einen vernichtenden Blick auf den entsetzten Lupuk.
    Die Ordonnanz sprang vom Pferd und schritt zur Scheune. Anto, der sich mit dem sackleinenen Vorhang abtrocknete, blickte besorgt zu Polar herüber. Der Vater zuckte die Schultern.
    Urko, in seiner Uniform und auf dem gepflegten Vollblutpferd immer eine eindrucksvolle und bedrohlich wirkende Gestalt, ritt im Kreis um die ängstlich zusammengedrängte

Weitere Kostenlose Bücher