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Heute Nacht brauche ich Liebe

Heute Nacht brauche ich Liebe

Titel: Heute Nacht brauche ich Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Carlisle
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gefror.
    Sie stand auf und eilte zur Garderobe, wo die Jacken und Mäntel hingen. „Red!” rief sie. „Wo bist du?”
    „Hier bei Joe”, antwortete er. „Erliegt eingeklemmt unter der Bank. Hey, alle, die laufen können, kommt her und helft mir!”
    „Das geht nicht, wir haben ein Feuer in der Küche”, rief jemand. Und ein anderer: „Bitte helft mir. Ich komme nicht mehr hoch, ich kann meine Beine nicht bewegen.”
    Wieder war Joan wie gelähmt. Angst und Hilflosigkeit überkamen sie. Am liebsten hätte sie die Hände vors Gesicht geschlagen und die Augen geschlossen, bis der Alptraum vorbei war. Doch dieses Gefühl dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde. Dann übernahm wider ihr Verstand das Regiment. Sie war auf Krisen wie diese vorbereitet, wusste, wie man sich in solch einer Situation verhielt. Mechanisch setzte sie sich in Bewegung, ohne zu merken, wie ihre Füße den Boden berührten.
    Als sie über etwas stolperte, blieb ihr fast das Herz stehen. Nur mit Mühe unterdrückte sie einen Aufschrei, denn sie wusste, dass es ein menschlicher Körper war.
    Joan sank auf die Knie, der Strahl ihrer Taschenlampe glitt über eine schlanke, wohlbekannte, leblose Gestalt Nein ... bitte nicht! flehte sie in Gedanken. Trümmer lagen auf den Schultern der Frau, ihr blondes Haar war mit Blut verschmiert. Mit angehaltenem Atem drehte Joan sie um.
    „Della”, flüsterte sie mit gebrochener Stimme.
    „Dummes Mädchen” Maudie stand neben ihr, und Joan bemerkte, wie der großen Frau Tränen übers Gesicht liefen.
    In diesem Augenblick stöhnte Della auf.
    Hastig beugte Joan sich über sie und streichelte ihre Wange: „Della.", Sie zog ihren Handschuh aus und tastete in der Halsbeuge nach dem Puls.
    „Gott sei Dank, Della, du lebst. Öffne die Augen. Sieh mich an."
    Della schlug die Augen auf. Sie wirkte jedoch geschwächt und hatte Schwierigkeiten, den Blick auf ihre Umgebung zu konzentrieren. Es dauerte eine ganze Weile, ehe sie murmelte: „Hi, Joan.” Aufstöhnend verdrehte sie die Augen. „Was für ein Schlamassel"
    Maudie kniete auf den Boden und bettete Dellas Kopf m ihren Schoß, während Joan eine Decke und den Erste-Hilfe-Koffer holte. Sie wischte, so gut es ging, das Blut ab und verband die Wunde an Dellas Kopf. Da rief schon ein anderer um Hilfe. Joan drückte Dellas Hand. „Ich muss mich um die anderen kümmern. Tut mir leid."
    „Geh ruhig. Mir geht es gut." Als sie ihren Kopf berührte, stöhnte Della auf. „Ich habe nur schreckliche Kopfschmerzen.”
    Joan blickte Maudie an. „Bleiben Sie bei ihr Sorgen Sie dafür, dass sie ruhig liegen bleibt. Maudie nickte und Joan wusste, dass ihre Freundin in besten Händen war.
    Als nächstes fand Joan Reese, den leitenden Ingenieur der Tagesschicht. Er war unter der umgestürzten Musikbox eingeklemmt. Offenbar war er bewusstlos, stöhnte aber leise vor sich hin. Joan brauchte ihn nicht eingehend zu untersuchen, um zu wissen, dass er mehrere Rippen gebrochen hatte. Impulsiv versuchte sie, die Musikbox anzuheben, doch es gelang ihr nicht. Als sie Hilfe holen wollte, fasste Reese mit schwachem Griff nach ihrem Bein. „Ich bekomme keine Luft mehr”, flüsterte er.
    „Ich weiß. Halten Sie noch einen Augenblick durch.” Bestürzt stellte Joan fest, dass sie sich nicht einmal an seinen Nachnamen erinnern konnte. Seit zwei Jahren arbeitete sie mit diesen Männern zusammen und unterschrieb wöchentlich deren Gehaltsscheck, da sollte sie doch in der Lage sein, sich an sämtliche Namen zu erinnern. „Ich bin gleich wieder da. Ich muss nur etwas finden, um Sie da herauszubekommen. Halten Sie durch.”
    Verzweifelt durchsuchte sie die Trümmer, bis sie ein kräftiges Stück Holz fand. Es musste eines der Beine des Billardtisches sein. Das schob sie unter eine Ecke der Musikbox, um sie hochzustemmen. Ihre Arme zitterten vor Anstrengung, trotzdem gelang es ihr nicht, den schweren Kasten mehr als ein paar Zentimeter anzuheben.
    Plötzlich stand Red neben ihr und packte mit an. Gemeinsam gelang es ihnen, die Musikbox anzuheben. „Ich habe sie, Baby”, sagte er und ächzte leise, während er die Box noch ein wenig höher wuchtete. „Versuch, ihn herauszuziehen.”
    Joan ging in die Hocke, packte Reese bei den Schultern und zog ihn so schnell und gleichzeitig so vorsichtig wie möglich von der Musikbox fort. Sie schaffte es gerade noch rechtzeitig, bevor Red die Kräfte verließen und die Musikbox krachend auf dem Boden landete.
    Red murmelte etwas

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