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Heute Nacht brauche ich Liebe

Heute Nacht brauche ich Liebe

Titel: Heute Nacht brauche ich Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donna Carlisle
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unterschiedlichsten Gefühle wider. „Manchmal habe ich mich allerdings schon gefragt, ob es der Mühe wert ist.” Seine Stimme nahm einen weichen Klang an und auch sein Blick wurde wärmer. „Nur in zwei bestimmten Situationen bekomme ich das, was sich unter der Kruste verbirgt, zu Gesicht.” Zärtlich strich er ihr bei diesen Worten übers Haar.
    „Wenn wir miteinander schlafen und wenn wir uns streiten. Das bestätigt mir immer wieder, dass es das alles wert ist, nur für diesen einen Augenblick. Doch am Ende ist es nie genug. Denn immer, wenn ich glaube, zu diesem Kern vorgestoßen zu sein, wenn ich eine Chance sehe, dich festzuhalten, verschließt du dich wieder.” Seine letzten Worte klangen resigniert.
    Nein, schoss es ihr durch den Kopf, nein, das ist nicht wahr. Das verstehst du nicht. Sekundenlang sahen sie sich in die Augen. Joan bemerkte in ihnen Verlangen und Hoffnung, selbst jetzt, wo alle Hoffnung zunichte gemacht war. Doch sie brachte es nicht fertig, sich ihm zu erklären, sich ihm zu öffnen, um ihre Beziehung zu retten. Red hatte sie nie verstanden, und ihr war es nie möglich gewesen, ihm ihr Innerstes zu offenbaren. Und jetzt war es zu spät. Sie presste die Lippen aufeinander. Red stand so dicht vor ihr. Mit seinen starken Armen und der breiten Brust symbolisierte er Wärme und Stärke. Wenn er sie jetzt in die Arme nahm und sie an sich zog, konnte vielleicht alles noch anders werden. Warum eigentlich sehnte sie sich immer noch nach ihm, nach dem Gefühl der Geborgenheit, das sie in seinen Armen empfand, obwohl er ihr ständig weh tat?
    Sie wagte nicht, ihm in die Augen zu schauen, und ihre Stimme klang belegt, als sie sagte: „Es tut mir leid... wegen vorhin.” Sie machte eine schwache Bewegung mit der Hand. „Ich habe es nicht getan, um dir weh zu tun.”
    „Das dachte ich mir.” Dann legte er die Hand um ihren Nacken, eine knappe, vertraute Geste der Zuneigung. Auch sein Blick war plötzlich wieder weicher, drückte Zärtlichkeit aus. Erinnerungen wurden in Joan wach. Sie sehnte sich danach, von ihm geküsst zu werden. Ein Kuss, sonst nichts. Das wäre genug. Davon würde sie ein ganzes Leben lang zehren. Doch er musste den ersten Schritt tun. Aber anscheinend wollte er es nicht, und sie konnte ihm deshalb keinen Vorwurf machen.
    Nach einer Weile lächelte er ironisch, fast ein wenig bedauernd, so wie es seine Art war. „Wir hatten nie eine echte Chance, Baby”, stellte er leise fest. Noch einmal streichelte er ihren Nacken, als wolle er damit auf Wiedersehen sagen, dann wandte er sich ab.
    Joan kam es vor, als sei der Wind, der um das Gebäude heulte stärker geworden. Zumindest nahm sie das Heulen jetzt stärker wahr. Irgendwie passte es zu der Trostlosigkeit, die sie empfand. Sie fröstelte, obwohl es im Raum nicht kälter geworden war - die Temperatur wenigstens nicht - und lauschte auf den Wind. Plötzlich jagte eine neue Böe durch die Straßen, dann gab es einen lauten Knall wie bei einer Explosion.
    Entsetzt blickte sie zu Red, der sich alarmiert zur Tür zum Aufenthaltsraum drehte. Und dann hörten sie eine Stimme rufen: „Miss Forrest! Red! Kommt schnell."

6. KAPITEL
    Fast gleichzeitig eilten Joan und Red zur Tür, doch er war natürlich schneller. Als sie im Gemeinschaftsraum anlangte, bemühte Red sich bereits, die Eingangstür wieder zu schließen, was bei dieser Windstärke und den Schneemassen, die hereingeweht wurden, nicht einfach war.
    Mit schneebedeckten Augenlidern, blauen Lippen und zitternd vor Kälte lehnte Lewis an der Wand. „Ich überquerte. gerade die Straße”, stieß er hervor. „Ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Der Wasserturm... ist eingestürzt - direkt aufs Blue Jay. Wir müssen den Leuten dort helfen.”
    Red hatte bereits den Rolladen ein Stück hochgezogen und blickte hinaus, und sofort stieß er einen entsetzten Schrei aus. „Er hat anscheinend das Dach durchgeschlagen.” Ruckartig drehte er sich um.
    „Gibt es Verletzte?”
    Lewis der am ganzen Körper zitterte, konnte nur nicken.
    Joan lief sofort in den Kontrollraum und schaltete die Stromversorgung des Blue Jay ab. Trotz des billigen Stroms, den Carstone Industries lieferte, bestand Maudie darauf mit Propangas zu kochen, und wenn in dieser Situation ein Tank leckte, konnte der kleinste Funke todbringend sein. Auf dem Rückweg riss sie die Tür des Lagerraums auf und holte Taschenlampen, ein Seil und den Erste-Hilfe-Koffer. Als sie in den Aufenthaltsraum zurückkehrte, hatte

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