Heute schon geträumt
die häufigste Ursache für Zahnverfärbungen.«
»Tatsächlich?«
»Ja. Also, nachdem das geklärt wäre, können wir ans Geschäftliche gehen.« Er legt seine manikürten Hände auf die Tischdecke und sieht mich eindringlich an. »Einen Schlachtplan entwerfen.«
»Natürlich.« Erleichtert stürze ich mich auf meine Arbeit und gehe im Geiste die zahllosen Listen durch. »Wann wollten Sie die Eröffnung der Presse mitteilen? Je früher wir sie kommunizieren, umso mehr Zeit bleibt uns, die Publicity anzukurbeln und das Ganze in Gang zu bringen.«
»Absolut.« Er nickt. »Tja, mal sehen …« Er konsultiert sein iPhone. »Nächsten Mittwoch fliege ich in die Staaten zurück, also, sagen wir … Dienstag?«
Ich starre ihn ungläubig an. »In einer Woche?«
»Ist das ein Problem?« Er wirft mir einen Blick zu, der keinen Zweifel daran lässt, dass er eine andere Agentur finden wird, falls es eines sein sollte.
»Nein, natürlich nicht«, beschwichtige ich ihn eilig und spüre beim Gedanken an all die Arbeit, die mir bevorsteht, eine Zentnerlast auf den Schultern.
»Hervorragend.« Wieder dieses selbstsichere Grinsen eines Mannes, in dessen Welt es keine Probleme gibt. Er hat strahlend weiße Zähne, eine perfekte Sonnenbräune und eine Sendung im Hauptabendprogramm des amerikanischen Fernsehens. Und er spielt Golf mit Jack Nicholson, wenn es stimmt, was ich in irgendeiner Zeitschrift gelesen habe. »Also, bereit für die Herausforderung?«
»Definitiv.« Ich straffe die Schultern. Also, was ist eigentlich los mit mir? Ich liebe doch Herausforderungen. Und ich will diesen Vertrag haben. Das ist meine große Chance. »Wie gesagt, Merryweather PR mag eine etwas kleinere Agentur sein, aber das ist in diesem Fall von Vorteil, weil wir Ihnen eine wesentlich persönlichere Betreuung bieten können«, erkläre ich mit neu entflammter Begeisterung.
»Das hört sich gut an«, sagt er, während das nächste Lächeln um seinen Mund spielt.
»Und haben Sie schon eine Location für Ihre Praxis gesichert?«, frage ich forsch und schiebe das unbehagliche Gefühl beiseite.
»So gut wie«, antwortet er und lehnt sich auf seinem Stuhl zurück. »Ich lasse schon eine ganze Weile nach dem passenden Objekt suchen, und inzwischen sind zwei in der engeren Auswahl. Normalerweise verlasse ich mich bei so etwas auf mein Bauchgefühl. Aber hier habe ich aus irgendeinem Grund keines.«
»Vielleicht kann ich Ihnen ja helfen«, erbiete ich mich eilig.
»Das wäre wunderbar«, erklärt er. »Ich fliege morgen zu einer Konferenz über die neusten Erkenntnisse in der kosmetischen Zahnbehandlung nach Brüssel, bin aber übermorgen zurück.«
»Wunderbar.« Ich zücke mein BlackBerry. »Welche Uhrzeit stellen Sie sich vor?«
»Tja, ich habe den ganzen Tag über mit den Architekten zu tun.« Plötzlich beschleicht mich ein Verdacht, worauf das Ganze hinausläuft. »Wie sieht es abends aus? Abendessen?«
Ich hatte so sehr gehofft, dass er das nicht sagen würde.
»Das gibt uns auch die Gelegenheit, uns ein bisschen näher kennen zu lernen.«
Ich nicke und lächle, aber meine Gedanken wandern zurück. Habe ich mir die Berührung wirklich nur eingebildet? Habe ich das?
»Wir müssen ganz sicher sein, dass wir am selben Strang ziehen, finden Sie nicht auch?«
Er schenkt mir ein Lächeln, das ich automatisch erwidere, obwohl ich mit den Gedanken woanders bin. Ich wollte diesen Kunden doch unbedingt haben, wieso bin ich jetzt so …
Larry Goldstein mustert mich erwartungsvoll. »Aber natürlich. Dann Donnerstagabend«, höre ich mich sagen.
Das Lächeln wird noch breiter. »Hervorragend!« Er nimmt sein Wasserglas und stößt mit mir an. »Das ist doch mal eine Aussage!«
Ich strahle. Ich habe es getan! Der Vertrag ist in der Tasche.
Oh Gott.
Kapitel 7
Ich winke Larry Goldstein nach, als er ins Taxi steigt, bevor ich die Straße überquere und zu meinem Wagen gehe. Das Essen hat viel länger gedauert als angenommen. Ich muss dringend ins Büro zurück und Bea die gute Nachricht überbr-
»Lottie!«
Eine vertraute Stimme lässt mich herumfahren. Außer meinen Eltern nennt mich niemand so, nur …
Ich kneife die Augen gegen die grelle Sommersonne zusammen und lasse den Blick über die belebte Straße schweifen, über die Cafés, in denen Leute sitzen, Cappuccino trinken und Kuchen essen, beladen mit Einkaufstüten, eine Mutter mit einem Doppelkinderwagen und einem altersschwachen Cockerspaniel …
»Nessy!« Ein Lächeln breitet
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