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Heute schon geträumt

Heute schon geträumt

Titel: Heute schon geträumt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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Wachsbehandlung habe ich definitiv erst mit 30 gehabt. Das weiß ich deshalb so genau, weil es derart schmerzhaft war, dass ich die emotionalen Narben heute noch spüren kann. Gar nicht gut.
    Ich nehme eine Tube Enthaarungscreme aus dem Regal und lege sie in den Korb.
    8. Ja, man kann sich um die Augen herum zu kräftig schminken. Also weg mit dem Silberlidschatten. Und wo du schon dabei bist …
    9. Weg mir dieser aufgeföhnten Matte. Riesenbauschige Mähnen sehen nicht gut aus. Haben es noch nie getan. Und werden es auch nie tun.
    10. Und die Haare mit Zitronensaft zu bleichen ist auch keine gute Idee, denn a.) funktioniert es nicht und b.) zieht es Wespen an.
    11. Beckenbodenmuskulatur jetzt Erinnerst du dich an Vanessas Rat? Mit dem Kegelmaster ist es wie mit Schuhen - man kann nie genug davon haben.
    Wo ich gerade hier stehe: Ich spanne die Muskulatur an und mache ein paar Übungen, während ich vor dem Regal mit den Sonnencremes stehe.Wie gesagt …
    12. Sonnencreme satt Ich nehme mehrere Flaschen in Familiengröße. LSF 45. Dann noch ein paar. Lieber auf Nummer sicher gehen.
    13. Schluss mit diesen superengen Plastikhosen Ja, es ist leider so. Gestern Abend habe ich den ultimativen Beweis dafür gefunden: ein Foto von mir in einer hautengen, glänzenden Hüfthose, in der ich wie eine Presswurst aussehe. Das Wort »grauenhaft« trifft es nicht mal ansatzweise.
    14. Den Sizilien-Trip 1998 stornieren Es hat die ganze Woche nur geregnet, und als Trost habe ich mich mit Pizza vollgestopft.
    15. Obwohl … nein, lieber doch nicht stornieren ☺Ich biege in den nächsten Gang ein. Ein paar Sachen fehlen noch.Aber da entdecke ich den Vertreter einer höchst seltenen Spezies: eine Verkäuferin.
    »Entschuldigung?«
    Einen Moment lang rechne ich damit, dass sie so tun wird, als hätte sie mich nicht gesehen, und die Flucht ergreifen wird - so wie Vanessas Cockerspaniel, wenn man ihn dabei ertappt, wie er auf dem Sofa lümmelt -, aber in letzter Sekunde scheint sie sich eines Besseren zu besinnen. »Ja?« Sie wendet sich mir zu. »Kann ich Ihnen helfen? Suchen Sie etwas?«
    »Ja, Nicorette-Pflaster.«
    Was mich zum nächsten Punkt bringt.
    16. Hör auf zu rauchen. »Oh, verstehe.« Sie nickt. »Sie wollen wohl aufhören?«
    »Oh, nein, ich rauche gar nicht«, kläre ich sie eilig auf.
    Ehe mir ihr verwirrter Blick sagt, dass das vielleicht nicht die allerschlaueste Antwort gewesen sein mag.
    »Ich … äh, ich meine, nicht mehr«, korrigiere ich mich.
    Sie mustert mich verwirrt. »Tut mir leid, ich bin nicht sicher, ob ich Sie richtig verstanden …«
    Willkommen in meiner Welt, denke ich und nehme meinen Korb, der sich allmählich schwer anfühlt, in die andere Hand.
    »Ich würde Ihnen nur zu Nikotinpflastern raten, wenn Sie an richtig starken Entzugserscheinungen leiden«, fährt sie mit fester Stimme fort.
    Oh Gott, wahrscheinlich hält sie mich für eine von denen, die von einem Schluck Hustensaft schon high werden oder so.
    »Ja, definitiv«, sage ich, sorgsam darauf bedacht, vernünftig zu klingen. »Natürlich. Das werde ich nicht. Nur wenn es so ist.Was aber so sein wird.«
    Oh Gott, ich reite mich immer tiefer hinein.
    Sie sieht mich durchdringend an. »Die Pflaster bekommen Sie im Gang mit den rezeptpflichtigen Medikamenten, gleich links«, sagt sie dann.
    »Oh, vielen Dank.«
    Eilig trete ich den Rückzug an und steuere auf den Gang zu, als mir etwas ins Auge sticht, das mir bekannt vorkommt. Der Typ sah aus wie Julian, aber das kann nicht sein - was sollte er in diesem Teil der Stadt tun? Seine Kanzlei liegt am anderen Ende der Stadt. Ich sehe noch mal hin. Aber, nein, es ist definitiv Julian. Lächelnd gehe ich auf ihn zu, um ihn zu begrüßen.
    »Hey, Julian. Du hier? Na so was!«, rufe ich und tippe ihm auf die Schulter.
    Er wirbelt herum wie von der Tarantel gestochen. »Charlotte!«, japst er und starrt mich mit weit aufgerissenen Augen an, eine Hand an der Krawatte.
    »Oh, tut mir leid, habe ich dich erschreckt?« Ich lächle entschuldigend.
    Er sammelt sich. »Ein bisschen«, sagt er und grinst verlegen.
    »Und, was treibt dich hierher?«
    »Hierher?« Er sieht mich ausdruckslos an.
    »In diesen Teil der Stadt. Ich dachte, deine Kanzlei sei in der Chancery Lane.«
    Irgendwie benimmt er sich so seltsam. Fast so, als hätte er etwas zu verbergen.Was völlig idiotisch ist.Was sollte Julian zu verbergen haben?
    »Oh, ja, klar.« Er schüttelt den Kopf. »Ich hatte einen Termin hier in der Nähe.«
    »Ich

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