Heute und für immer: Roman (German Edition)
ich konnte gestern Abend ja auch noch aufrecht auf meinen Beinen stehen.« Er löste sich gerade so weit von ihr, dass er sie ansehen konnte. Ihre Augen waren klar. Neben den Mundwinkeln erschienen kleine Grübchen. »Hast du keinen Kater? Nach all dem Champagner?«
»Ich hatte noch nie einen Kater«, murmelte Kasey und küsste ihn. Sie rollte herum, bis sie auf seiner Brust lag und ihm ins Gesicht sehen konnte. »Ist dir eigentlich bewusst, wie viele Unannehmlichkeiten wir vermeiden könnten, wenn wir einfach nicht an solche Sachen glauben würden?«
»Eine interessante Theorie.«
»Findest du? Davon habe ich noch Dutzende auf Lager.«
»Das glaube ich dir aufs Wort«, erwiderte er lächelnd und strich ihr zärtlich über die Wange. »Deine Theorie von gestern Abend war besonders interessant.«
Kasey lachte und ließ die Stirn auf seine Brust fallen. »Und sie hat sich als richtig erwiesen.«
»Und als wunderschön.«
»Sollen wir es Serena erzählen?«, fragte Kasey und grinste Jordan verschmitzt an.
»Nein, ich glaube, das lassen wir lieber.«
Kasey küsste ihn wieder, diesmal etwas intensiver. »Erinnerst du dich, dass ich dir einmal gesagt habe, dass du einen tollen Körper hast?«
»Ja, das hat mich damals etwas überrascht. Aber da kannte ich dich ja auch noch nicht so gut.«
Sie seufzte, als sie seine Hand an ihrer Hüfte spürte. »Das finde ich immer noch«, sagte sie und legte die Wange auf seine Brust. Sie war von einer Zufriedenheit erfüllt, die sie
bisher nicht gekannt hatte. »Du hast heute eine Besprechung, nicht wahr?«
»Ja, in …« Er hob den Arm und warf einen Blick auf die Uhr, »… einer halben Stunde. Ich werde zu spät kommen.«
»Wären wir in Fidgi«, murmelte sie, »könnten wir den ganzen Tag im Bett bleiben, und du bräuchtest keine Uhr.«
»Wären wir in Fidgi«, konterte er, »hättest du deinen geliebten Schnee nicht.«
Kasey seufzte vernehmlich und schloss die Augen. »Du bist immer so herrlich logisch, Jordan. Das ist eines der Dinge, die ich am meisten an dir liebe.«
Jordan schwieg für einen Moment. Sie hatte das Wort Liebe nicht mehr benutzt, seit dem Tag, als sie ihm ihre Liebe gestanden hatte. Er hätte dieses Geständnis gern noch einmal gehört, um herauszufinden, wie er darauf reagierte. Er merkte, dass sie dabei war, wieder einzuschlafen.
»Ich möchte dich eigentlich nicht allein lassen«, murmelte er.
»In dieser Stadt laufen eine Million Menschen herum«, stellte sie gähnend fest und kuschelte sich an ihn. »Allein werde ich also kaum sein.«
»Ich würde viel lieber bei dir bleiben.«
»Mach dir keine Sorgen um mich, Jordan. Ich werde später ein bisschen bummeln gehen und sehen, ob ich für Alison ein Sweatshirt und ein Paar Jeans finde. Weißt du, etwas Einfaches und Praktisches, worin sie sich schmutzig machen kann.«
»Zum Beispiel beim Schlammskulpturenbauen?«, fragte er grinsend.
»Mmm.« Kasey erinnerte sich schmunzelnd an sein fassungsloses Gesicht, als sie und Alison sich damals im Matsch verwirklicht hatten. »Außerdem möchte ich mir die
Weihnachtsdekorationen anschauen. Ich glaube, ich werde viel mehr Spaß haben als du.«
»Meinst du, du könntest in deinem dichten Terminplan ein Stündchen einplanen, um mit mir Mittag zu essen?«
»Hmmm, vielleicht. Wo denn?«
»Wo würdest du denn gern hingehen?« Jordan wusste, dass er schon längst unter der Dusche hätte stehen müssen, aber er war einfach nicht im Stande, Kasey zu verlassen.
»Oh«, gähnte sie verschlafen. »Achtundvierzigste Straße West.«
»Meinst du, du kannst es bis zwei Uhr einrichten?«
»Bestimmt. Habe ich eigentlich meine Uhr mitgenommen?« , fragte sie ihn.
»Ich habe dich nie eine tragen sehen.«
»Ich verstaue sie immer in meiner Handtasche, damit sie mich nicht quält.«
Jordan hauchte ihr einen Kuss aufs Haar. »Ich muss jetzt sofort aufstehen, sonst überkommt mich wieder die Lust, mit dir zu schlafen.«
Sie hob den Kopf und grinste ihn unter halb geschlossenen Lidern an. »Versprochen?«
Er zog sie in die Arme.
»Zwanzig Minuten zu spät«, stellte Agnes mit einem strengen Blick auf die Wanduhr fest. »Das ist gar nicht dein Stil, Jordan!«
»Verzeih, Agnes.« Jordan lehnte sich in dem schwarzen Ledersessel vor Agnes’ riesigem Schreibtisch zurück, auf dem sich Manuskripte und Ordner türmten. Wenn er Agnes hinter diesem Schreibtisch thronen sah, musste er immer an einen General denken, der gerade einen Schlachtplan entwirft.
»Na
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