Heute und für immer: Roman (German Edition)
hätten ihn doch nicht skalpiert oder etwas anderes Schreckliches mit ihm angestellt, oder?«
Kasey grinste. »Viele der Algonquins waren den weißen Siedlern damals freundlich gesinnt. Es kommt darauf an, von welchem Stamm Sie sprechen. Jedenfalls …«
»Perfekt! Wunderbar!« Serena hakte sich bei Kasey unter. »Jordan, ich werde dir Kasey für ein Stündchen entführen. Das darf ich mir nicht entgehen lassen. Gönn dir noch ein Glas Champagner«, zwitscherte sie und kniff Jordan mütterlich in die Wange. »Keine Angst, wenn ich mit ihr fertig bin, schicke ich sie dir wieder zurück.«
Kasey konnte Jordan gerade noch achselzuckend einen Blick über die Schulter zuwerfen, ehe sie fortgezogen wurde.
»Das war das erste Mal«, erzählte Kasey später, »dass ich jemanden kennen gelernt habe, der mich in Grund und Boden reden konnte.« Sie saß im Font des Taxis, gemütlich in Jordans Armbeuge gekuschelt. »Ich bin wirklich gedemütigt.«
»Nach der ersten Stunde habe ich mir ernsthaft überlegt, ob ich sie erwürgen soll.« Kasey saß dicht neben ihm, und der Duft ihres Haars wehte zu ihm herüber. Sie war warm und schläfrig und ein bisschen beschwipst vom Champagner. Er begehrte sie. »Sie hat dich zwei Stunden und zehn Minuten lang traktiert.«
»Sie ist eine hinreißende Person«, gab Kasey lachend zurück.
»Das habe ich auch immer gedacht, bis heute Abend.«
»Sie mag dich sehr. Sie schwärmte mir vor, was für ein begnadeter Schriftsteller und toller Mann du bist, besonders wenn du deine gute Erziehung vergisst.« Kasey lachte wieder, als sie Jordans skeptischen Blick bemerkte. »Und da musste ich ihr Recht geben.«
»Wenn man von Serenas Büchern auf ihren Traummann schließen darf, dann scheint sie eher – derbe Typen zu bevorzugen.«
»Ach, Jordan, ich finde es köstlich, wenn du dich so zurückhaltend gibst«, kicherte Kasey und biss ihn zärtlich ins Ohrläppchen. »Warum küsst du mich nicht noch einmal so wie vorhin auf der Party? So machohaft und dominant!«
»Der Teufel soll dich holen, Kasey!«, raunte er, während er die Lippen auf ihren Mund presste.
»Mmmm , verfluche mich, und ich gehöre dir«, raunte sie zurück.
»Sei vorsichtig«, warnte er. Ihre Neckereien minderten sein wachsendes Verlangen nicht im Geringsten. »Ich bin schon seit einer Stunde mit meiner Geduld am Ende.«
Lachend lehnte Kasey ihren Kopf, in dem sich alles drehte, an seine Schulter. »… und er verzehrte sich nach ihr, lechzte nach ihr wie ein Verdurstender nach einem Tropfen Wasser, den nur sie ihm reichen konnte.« Sie seufzte und schmiegte sich noch enger an ihn. »Serena Newport, Die Geliebte .«
Kasey war mehr als nur ein bisschen beschwipst, stellte Jordan fest. Sie war ziemlich betrunken. »Kasey, du bist sternhagelvoll!«
»Gut gesagt«, stimmte sie zu. »Ihr Schriftsteller versteht es, die Dinge beim Namen zu nennen.« Sie hob ihren Mund bis knapp an seine Unterlippe. »Gedenkst du meinen Zustand schamlos auszunutzen?«
»Unbedingt.«
»Ah, gut.« Sie schlang die Arme um seinen Nacken. »Dann fang gleich damit an.«
Als der Taxifahrer am Straßenrand anhielt, musste Jordan sich notgedrungen aus Kaseys Umarmung lösen. »Vielleicht sollte ich zuerst den Fahrer bezahlen.«
Mit Hilfe des Portiers gelang es Kasey, einigermaßen würdevoll aus dem Taxi zu steigen. Die kalte Luft, die immer noch nach Schnee roch, wehte ihr ins Gesicht, doch den Champagnernebel vermochte sie ihr nicht aus dem Kopf zu blasen. »Jordan …« Sie hakte sich bei ihm unter, nachdem er den Taxifahrer bezahlt hatte. »Mir fällt gerade wieder dein Kommentar zu Serenas Traummann ein. Darf ich daraus schließen, dass du ihre Bücher liest?«
»Selbstverständlich lese ich ihre Bücher.« Jordan dirigierte Kasey durch die Flügeltüren in die Hotelhalle. »Überrascht dich das?«
»Ich bin baff.«
»Und ich bin baff, dass du überhaupt noch stehen kannst«, konterte er und rief per Knopfdruck den Aufzug.
Kasey ließ sich willig hineinziehen.
Sobald die Türen geschlossen waren, küsste Jordan sie mit einer verzweifelten Gier, dass ihr die Sinne schwanden und sie den Boden unter den Füßen verlor. Ihr Inneres fing Feuer und binnen Sekunden durchströmte sie eine hitzige Glut, die sie in seinen Armen weich und geschmeidig werden ließ wie Eisen in der Hand eines Schmieds. Ihre Lippen öffneten sich willig seiner Zunge, die die ihre suchte und fand. In Kaseys Lenden pulsierte das Verlangen, in ihrem Kopf wütete ein
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