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Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02

Titel: Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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Jenna gerade einen Preis in einer wirklich gruseligen Spielshow gewonnen. »Mir wurde gesagt, das sei Ihre Lieblingsgruppe.«
    Jennas Augen verdunkelten sich, und dann leckte sie sich die Lippen. »Stimmt genau«, antwortete sie mit schwerer Zunge.
    »Dann lassen wir Sie jetzt allein«, sagte Lara verständnisvoll und nahm mich am Arm. »Sophies Zimmer ist nur ein Stück den Flur hinunter.«
    »Super«, erwiderte Jenna geistesabwesend, während sie weiterhin das Blut anstarrte.
    »Bis später«, rief ich im Gehen. Jenna gab der Tür einfach einen Schubs und – davon ging ich aus – stürzte sich auf den Kühlschrank.
    »Für Sie haben wir ein ganz besonderes Zimmer hergerichtet«, sagte Lara und klang etwas nervös. »Ich hoffe, es gefällt Ihnen.« Sie öffnete eine Tür, die nur wenige Meter von Jennas entfernt war.
    Einen Moment lang konnte ich nur dastehen und gaffen. Der Raum wirkte nicht nur besonders, er war … überwältigend.
    Von drei deckenhohen Fenstern fiel der Blick auf einen anderen Garten, der noch größer als derjenige von Jenna war. In dessen Mitte verspritzte ein Springbrunnen glitzernde Wasserschauer in die weiche Nachmittagsluft. Die Vorhänge an den Fenstern waren aus weißem Satin mit zarten, grünen Mustern, die ein bisschen an Blätter erinnerten. Dazu passend war die Tapete ebenfalls weiß, aber darauf grünten lange Grashalme, die wie aus einem Dschungel zu kommen schienen und zwanglos mit leuchtend bunten Blumen aufgefrischt waren.
    Das Bett selbst war schneeweiß, mit einem schimmernden Seidenbaldachin darüber. Ich hatte mein eigenes Kanapee und zwei Sessel, die zueinander passend mit apfelgrünem Samt bezogen waren. Auf dem Nachttisch standen sogar ein paar meiner Lieblingsbücher und auf dem kleinen Bücherschrank am Fenster ein Bild von meiner Mom.
    »Es ist fantastisch«, sagte ich zu Lara, und sie grinste von einem Ohr zum andern.
    »Das freut mich wirklich sehr«, strahlte sie. »Ich wollte, dass Sie sich so willkommen und wohlfühlen wie nur möglich.«
    »Also, mir gefällt das Zimmer richtig gut«, sagte ich. Und das fand ich auch wirklich, obwohl ich vermutete, dass es weniger mit mir und dafür umso mehr mit Dad zu tun hatte. Cals und Jennas Zimmer waren zwar hübsch, aber meinem hatte man doch noch eine zusätzliche Aufmerksamkeit zuteilwerden lassen. Möglicherweise wollte sie damit ja nur ihren Boss beeindrucken.
    Auf einmal wurde mir allerdings bewusst, dass sie sich möglicherweise auch bei mir einschmeichelte, weil ich unter Umständen eines Tages ihr Boss sein könnte. Plötzlich wollte ich mich nur noch hinlegen. Aber bevor ich das tun konnte, musste ich noch mit Mom sprechen und ihr Bescheid sagen, dass wir heil angekommen waren. »Gibt es hier ein Telefon?«, fragte ich Lara.
    Sie holte ein Handy aus ihrer Jackentasche und reichte es mir. »Übrigens wollte Ihr Vater, dass ich Ihnen dies hier gebe. Seine Nummer ist unter der Eins gespeichert und die Nummer Ihrer Mutter unter der Zwei. Falls Sie mit irgendjemandem in Hecate Hall sprechen wollen, wäre das die Drei.«
    Ich starrte auf das Telefon. Es war fast ein Jahr her, seit ich das letzte Mal ein Handy auch nur zu Gesicht bekommen, geschweige denn in der Hand gehalten hatte. Mobiltelefone waren in Hex Hall nicht erlaubt. Ich fragte mich, ob ich überhaupt noch wusste, wie man simst. Dann deutete Lara auf einen herrlichen Rollsekretär, und da erst bemerkte ich das schlanke, silberne Notebook auf der Arbeitsfläche. »Dein Vater hat außerdem eine E-Mail-Adresse für dich eingerichtet, du könntest also auch jederzeit auf diesem Wege kommunizieren.«
    Computer waren in Hecate ebenfalls verboten, zumindest für Schüler. Angeblich hatte Mrs Casnoff einen in ihren privaten Räumlichkeiten. Jenna und ich verbrachten einmal eine sehr langweilige Unterrichtsstunde in Magischer Evolution mit den wildesten Spekulationen darüber, wie wohl ihre E-Mail-Adresse lauten mochte. Jenna war der Meinung, dass es etwas absolut Langweiliges sein müsste, so was wie einfach nur ihr Name. Aber mein persönlicher Favorit war, und darauf hatte ich sogar zehn Dollar gewettet: [email protected]. Damit hatte sich dann wohl die Gelegenheit ergeben, das herauszufinden.
    »Ich werde Sie jetzt in Ruhe Ihre Mutter anrufen lassen«, erklärte Lara auf dem Weg zur Tür, »aber wenn Sie noch irgendetwas brauchen sollten, sagen Sie bitte einfach Bescheid.«
    »Mach ich«, erwiderte ich flüchtig. Mir war nämlich gerade die halboffene Tür

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