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Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02

Titel: Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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der Gruppe weg. »Also eigentlich«, flüsterte ich, »wüsste ich viel lieber, woher diese anderen Dämonen kommen. Sind das … sie sind doch nicht etwa mein Bruder und meine Schwester, oder?«
    Dad bekam hinter seiner Brille große Augen. »Nein«, antwortete er. »Großer Gott, nein. Daisy und Nick sind … Wir können uns ein andermal ausführlicher über die beiden unterhalten. Aber nein, sie sind nicht mit uns verwandt.«
    »Und warum sind sie dann hier?«
    Dad runzelte die Stirn. »Weil sie sonst nirgendwo hinkönnen, und Thorne ist einfach der sicherste Ort für sie.«
    Das schien mir allerdings sinnvoll. »Richtig. Damit ihr sie ausschalten könnt, falls sie plötzlich einen auf Superdämon machen.«
    Doch Dad schüttelte verwirrt den Kopf. »Nein, Sophie, ich meinte, so ist es sicherer für sie. Auf Nick und Daisy wurden bereits mehrere Mordanschläge verübt.«
    Bevor ich darauf reagieren konnte, hatte er schon die Hand gehoben und winkte Lara herbei. Ihre Absätze klapperten über den Marmor, als sie auf uns zuspazierte. »Sophie, Lara hat für dich, deinen Gast und Cal ein paar hübsche Zimmer hergerichtet. Seht sie euch doch schon mal an, und gewöhnt euch ein. Wir können dann noch später weiterreden.«
    Das war unverkennbar keine Bitte, also zuckte ich nur die Achseln und antwortete: »Klar.«
    Lara führte uns durchs Foyer zu einer hohen, steinernen Tür, hinter der sich eine weitere Treppenflucht verbarg. Als sie uns dann durch den schwach beleuchteten Korridor lotste, wurde ich das Gefühl nicht los, in ein Grab zu steigen.
    Unterwegs ratterte Lara ein paar Fakten herunter, von denen ich allerdings nur die Hälfte mitbekam. Die waren sowieso unglaublich.
    Mehr als dreihunderttausend Kubikmeter Wohnraum. Weit über dreihundert Zimmer. Einunddreißig Küchen. Achtundneunzig Badezimmer. Dreihundertneunundfünfzig Fenster. Zweitausendvierhundertsechsundsiebzig Glühbirnen.
    Jenna schüttelte den Kopf, als wir den dritten Stock erreichten, wo wir drei untergebracht waren. Zuerst bekam Cal sein Zimmer zugewiesen, und als wir über seine Schulter lugten, fing Jenna hemmungslos zu kichern an. Dieser Raum passte nun wirklich so gar nicht zu Cal. Na gut, okay, das jägergrüne Bettzeug und die dazu passenden Vorhänge mochten ja noch irgendwie maskulin wirken, aber diese feingliedrigen, weißgoldenen Möbel waren es definitiv nicht. Ebenso wenig der gewaltige, gerüschte Baldachin über seinem monströsen Bett.
    »Wow, Cal«, sagte ich und fühlte mich zum ersten Mal, seit ich dieses verrückte Haus betreten hatte, wieder ein wenig wie ich selbst. »Hier kannst du ein paar richtig coole Pyjama-Partys schmeißen. Die Mädchen zu Hause werden so was von eifersüchtig sein.«
    Cal lächelte mich schief von der Seite an, und ich spürte, wie sich ein Teil dieser merkwürdigen Stimmung zwischen uns auflöste. »Ist doch gar nicht so übel«, sagte er. Dann warf er sich schwungvoll aufs Bett und verschwand irgendwo in dessen Mitte. Während Cal in einem Meer aus flauschigen Decken und Zierkissen ertrank, konnte ich nicht mehr an mich halten und bekam einen richtigen Lachkrampf.
    Lara dagegen wirkte gekränkt. »Dieses Bett gehörte ursprünglich dem dritten Herzog von Cornwall.«
    »Ist ja auch super«, murmelte Cal und reckte beide Daumen hoch, was allerdings nur dazu führte, dass Jenna und ich umso heftiger lachen mussten.
    Stirnrunzelnd führte Lara uns schließlich ein kleines Stück den Flur hinunter. Als sie stehen blieb und eine Tür öffnete, bestand keinerlei Zweifel, dass dieses Zimmer für Jenna hergerichtet worden sein musste. Die Vorhänge waren pinkfarben, das Mobiliar ebenfalls in Pink gehalten, und sogar die Bettdecke hatte einen dunkelrosa Farbton. Der Raum bot eine Aussicht auf einen kleinen, privaten Garten, und durch das offene Fenster trug eine sanfte Brise den Duft von Blumen herein. Ich musste zugeben, ich war wirklich beeindruckt. Und auch ein wenig verwundert.
    »Es ist ganz wunderbar«, sagte Jenna zu Lara. Trotz des strahlenden Lächelns war ihr Gesicht kreidebleich, und mir wurde schlagartig bewusst, dass Jenna seit unserer Abreise aus Hecate nicht mehr getrunken hatte. Lara musste wohl dasselbe gedacht haben, denn sie durchquerte zielstrebig das Zimmer und öffnete einen hübschen Schrank aus Kirschholz. Darin befand sich ein Minikühlschrank, in dem sich jede Menge Blutbeutel stapelten.
    »Null negativ«, erklärte Lara und deutete mit ausladender Geste auf das Blut, so als hätte

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