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Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02

Titel: Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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langen, schwarzen Roben und so.
    Keine Ahnung, ob er Cal gehört hatte oder ob er einfach nur den Ausdruck auf unseren Gesichtern deuten konnte, aber Dad sagte: »Für gewöhnlich besteht der Rat aus zwölf Mitgliedern, aber derzeit halten sich nur fünf von uns in Thorne auf.«
    »Wo sind …«, begann Jenna, wurde jedoch unterbrochen, als einer der Männer vortrat. Er war älter als Dad, und sein weißes Haar glänzte in der Sonne. »Ich bin Kristopher«, stellte er sich vor. Er hatte einen starken, undefinierbaren Akzent. »Es ist mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen, Sophia.« Seine Augen waren zwar eisblau und nicht golden, aber er schien mir trotzdem definitiv ein Gestaltwandler zu sein. Das spürte ich.
    Während ich mich noch fragte, ob er sich wohl in einen Husky verwandeln würde, wandte ich mich schon dem nächsten Mann zu und musste meinen Kopf richtig in den Nacken legen, um ihn überhaupt ansehen zu können. Er war garantiert über zwei Meter groß, und seine gewaltigen Flügel erinnerten mich gewissermaßen an Öl auf Wasser – sie waren schwarz, aber trotzdem schimmerten sie in allen Farben von Grün über Blau zu Pink. »Roderick«, sagte er, und meine Hand verschwand in seiner. Die andere Frau hieß Elizabeth, und ich fand, dass sie mit ihrem weichen, grauen Haar und den kleinen, runden Brillengläsern wie ein mütterliches Kindermädchen aussah. Doch als ich ihr die Hand gab, riss sie mich an sich und schnupperte an meinen Haaren.
    Na, toll. Noch eine Werwölfin.
    Dad sagte was davon, dass sie später noch Gelegenheit haben würden, miteinander zu sprechen, und dann gingen wir endlich ins Haus.
    Jenna schnappte nach Luft, als wir das Foyer betraten, und wenn mir von meiner ersten Begegnung mit dem Rat und den beiden Dämonenteenys nicht noch immer der Kopf geschwirrt hätte, wäre es mir wahrscheinlich genauso ergangen. Es war einer dieser Räume, die einem das Gefühl vermittelten, man könne sich bis in alle Ewigkeit umschauen und hätte am Ende doch nicht alles gesehen. Hecate konnte zwar auch ziemlich überwältigend wirken, aber es stand doch in keinem Vergleich zu dem hier: Der schwarzweiße Marmorboden unter meinen Füßen glänzte so sehr, dass ich wirklich froh sein konnte, keinen Rock anzuhaben. Ich war von den Unmengen an goldenen Verzierungen überall förmlich geblendet. Wie bei dem Haupteingang von Hecate beherrschte auch hier eine riesige Treppe den Raum, doch diese war erheblich größer und aus weißem Kalkstein gehauen. Über die Stufen ergoss sich ein blutroter Treppenläufer.
    Ein riesiges Deckengemälde wölbte sich über unseren Köpfen, aber ich konnte nicht so richtig erkennen, was dort genau dargestellt wurde. Die Szenerie machte allerdings einen recht gewalttätigen und geradezu tragischen Eindruck. Andere Gemälde im Raum zeigten ein ähnliches Bild: Männer mit strengen Mienen, die ihre Schwerter auf weinende Frauen richteten, oder Männer, die in eine Schlacht stürmten, während ihre Pferde vor Angst die Augen verdrehten.
    Es schauderte mich. Kaum vorstellbar, dass einem in diesem Raum jemals warm werden konnte, selbst im Juni. Aber vielleicht rührte meine Gänsehaut auch von all der Magie her, die um mich herum zu spüren war – als wären alle Zaubersprüche der letzten fünfhundert Jahre in den Stein und das Holz gesickert.
    »Die haben hier Statuen«, sagte Jenna. »In der Eingangshalle.« Und tatsächlich, zwei weibliche Bronzestatuen bewachten die gewaltige Treppe, an der sich inzwischen noch mehr Leute aufgereiht hatten, die allesamt schwarze Uniformen trugen, während sie ein fast identisches Lächeln präsentierten.
    »Was machen die da?«, flüsterte mir Jenna zu.
    »Wenn ich das wüsste …«, erwiderte ich mit einem erstarrten Grinsen, »aber ich fürchte, es könnte auf eine Musicalnummer hinauslaufen.«
    »Das ist unser Hauspersonal«, erklärte Dad und deutete mit schwungvoller Geste auf die Leute. »Solltet ihr irgendetwas brauchen, werden sie euch gern behilflich sein.«
    »Oh«, sagte ich schwach, aber es fühlte sich eher so an, als hallte meine Stimme durch den ganzen höhlenartigen Raum. »Toll.«
    Hinter der Belegschaft, am oberen Ende der Treppe, befand sich ein kolossaler Marmorbogen. Dad deutete mit dem Kopf in diese Richtung und sagte: »Dahinter befinden sich vorübergehend unsere Büros, aber die können wir uns später noch ansehen. Bestimmt wollt ihr jetzt erst einmal eure Zimmer sehen.«
    Ich griff nach Dads Ärmel und zog ihn von

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