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Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02

Titel: Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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aufgefallen, die zu meinem ganz persönlichen Badezimmer führte. Und soweit ich sehen konnte, hätte mein Zimmer im Wohnheim allein in dieses Bad garantiert dreimal gepasst.
    Sobald Lara die Tür hinter sich zugezogen hatte, rief ich Mom an. Als ich ihr erzählte, dass wir in Thorne Abbey waren, bekam ihre Stimme sofort einen argwöhnischen Tonfall. » Dahin hat er euch gebracht? Hat er auch gesagt, warum?«
    »Hm, nö. Ich schätze mal, es hat damit zu tun, dass ich auf mein Schicksal als zukünftiges Oberhaupt des Rates vorbereitet werden soll und so was. Du weißt schon, wie eine Art Nimm-deinen-Dämon-mit-zur-Arbeit-Tag.«
    Mom seufzte nur. »In Ordnung. Na, ich bin erst mal froh, dass du gesund und munter angekommen bist. Aber sag deinem Vater bitte, er soll mich anrufen, sobald er Gelegenheit dazu hat.«
    Ich versprach es ihr, aber nachdem wir aufgelegt hatten, traf mich die Erschöpfung wie ein Schlag. Ich hatte ohnehin schon irre viel zu verdauen und wollte mich jetzt eigentlich nicht auch noch mit elterlichen Dramen auseinandersetzen.
    Ich war in England. Bei meinem Dad. In einem absurd riesigen Haus, das gleichzeitig als Hauptsitz des Rates diente und zudem das Zuhause zweier weiterer Dämonen war. Und zu allem Überfluss konnte ich dieses komische Gefühl einfach nicht abschütteln, das sich schon fast wie eine Vorahnung spürbar machte und mich seit meiner Abreise aus Hecate Hall nicht losgelassen hatte.
    Dann war da natürlich auch noch die Tatsache, dass mein Quasi-Exschwarm ebenfalls hier in England herumschleichen könnte, ganz versessen aufs Morden von Monstern.
    Ja, doch, bevor ich mich all diesen Dingen stellen konnte, brauchte ich definitiv erst einmal ein Nickerchen.
    Entschieden ließ ich mich auf mein neues Bett fallen. Mochte es auch niemals einem Herzog gehört haben, so war die Decke dafür doch offensichtlich mit Babyengelfedern gefüllt. Ich streifte die Schuhe ab und kuschelte mich in die kühlen Laken. Alles roch ein wenig nach Sonnenschein und frischem Gras. Ich hatte mir überlegt, dass ich ungefähr eine Stunde schlafen konnte, bevor ich zu Dad gehen und mit ihm reden sollte. Danach konnte ich dann Lara bitten, ob sie vielleicht eine Karte oder besser gleich ein GPS für dieses Haus hatte. Ich schloss die Augen, und beim Einschlafen fragte ich mich noch immer, warum mir der Name Thorne so bekannt vorkam.

 
     
    6
    Plötzlich schüttelte mich jemand, und ein lauter Schrei hallte in meinen Ohren wider. Irgendwie hatte ich das dumpfe Gefühl, ich hätte ihn selbst ausgestoßen. Verwirrt setzte ich mich auf, mein Herz hämmerte wie wild.
    »Sophie?« Jenna saß mit weit aufgerissenen Augen neben mir auf der Bettkante.
    »Was ist passiert?«, fragte ich heiser. Im Zimmer war es dunkler als zu der Zeit, als ich mich hingelegt hatte, und für den Bruchteil einer Sekunde dachte ich schon, ich sei wieder in Hex Hall.
    »Du musst einen Albtraum gehabt haben. Du hast geschrien. Besser gesagt: gebrüllt.«
    Oh, das war peinlich. Und wirklich merkwürdig. Denn ich hatte noch nie Albträume gehabt – nicht einmal nach all dem, was im letzten Halbjahr geschehen war. Auf der Suche nach irgendeinem Bild oder einer Erinnerung aus diesem Traum durchforstete ich mein Hirn, aber es war, als wäre mein Kopf mit Baumwolle gefüllt. Ich konnte mich nur noch daran erinnern, dass ich gerannt war. Ich hatte Angst vor … irgendetwas gehabt. Komischerweise schmerzte auch meine Kehle, als hätte ich ziemlich lange geschrien. Sonst aber war nur dieses Gefühl von Furcht hängen geblieben, das mich schon auf der Fähre überfallen hatte, und dazu ein eigenartiger Geruch in der Nase.
    Rauch.
    Ich holte tief Luft, aber nicht einmal der Sonnenscheingeruch meiner Laken konnte den beißenden Gestank vertreiben.
    Ich versuchte zu lächeln. »Mir geht’s gut«, sagte ich. »Bloß ein blöder Traum.«
    Jenna machte jedoch keineswegs einen überzeugten Eindruck, als sie ihre Arme um die Knie schlang. »Wovon hast du denn geträumt?«
    »Ich weiß es ehrlich gesagt gar nicht«, antwortete ich. »Ich bin gelaufen, glaube ich, und irgendwo in der Nähe brannte ein Feuer.«
    Jenna zwirbelte ihre pinkfarbene Strähne. »Das klingt ja nicht allzu schlimm.«
    »War es auch eigentlich nicht, aber das Gefühl dabei …« Mir lief es eiskalt über den Rücken, als ich mich an diese schreckliche Vorahnung eines drohenden Verlusts erinnerte. »Mir kommt es so vor, als hätte ich panische Angst gehabt, ganz klar, aber ich war auch

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