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Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02

Titel: Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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kreisförmige Auffahrt ein. Dad stieg zuerst aus und hielt mir die Tür auf. Plötzlich wünschte ich mir, ich hätte etwas Hübscheres angezogen als eine verblichene Jeans und ein schlichtes, grünes T-Shirt.
    Unglaublich breite Stufen führten zu einer Terrasse hinauf, die aus dem gleichen goldfarbenen Stein gebaut war wie der Rest des Hauses. Dort standen sechs Leute beisammen – zwei dunkelhaarige Jugendliche, etwa in meinem Alter, sowie vier Erwachsene. Vermutlich allesamt Prodigien. Na ja, die Elfe war natürlich offensichtlich, aber ich konnte die magische Aura der anderen auch eindeutig spüren.
    Es war viel wärmer, als ich erwartet hatte, und auf meiner Stirn bildeten sich sogar schon Schweißperlen. Der Kies knirschte unter meinen Füßen, und in der Ferne hörte ich Vogelgesang. Jenna lief direkt neben mir – ihre Aufgeregtheit war mittlerweile verschwunden, und sie strich mit den Fingern über ihren Blutstein.
    Dad legte mir eine Hand zwischen die Schulterblätter und führte mich die Treppe hinauf. »Darf ich vorstellen, das ist Sophie. Meine Tochter.«
    Plötzlich spürte ich, wie etwas in mir aufwallte. So etwas wie Magie, aber dunkler und mächtiger. Es ging von den beiden Teenagern aus, die am hinteren Rand der Gruppe standen. Sie waren die Einzigen, die nicht lächelten, und der Junge – der mir irgendwie bekannt vorkam – funkelte mich feindselig an.
    Die Erkenntnis traf mich wie ein Blitz – und verschlug mir plötzlich den Atem.
    Sie waren Dämonen.

 
     
    5
    Entgeistert starrte ich die Dämonenkids an, mein ganzer Körper wurde taub. Dad und ich waren doch angeblich die einzigen Dämonen auf der Welt, wie also …
    Plötzlich kam mir ein erschreckender Gedanke: Heiliges Höllenwiesel, waren diese Kids etwa meine Halbgeschwister ? Hatte Dad mich den ganzen Weg nach England geschleppt, um seine ungeheuerliche Patchworkfamilie zusammenzuführen?
    »Was ist das denn?«, stieß ich hervor und meinte damit eigentlich die anderen Dämonen.
    Aber Dad lächelte stolz. »Das ist der Hauptsitz des Rates.«
    Hinter mir hörte ich, wie Cal einen Atemzug ausstieß, als hätte er schon länger die Luft angehalten. Eine dunkelblonde Frau löste sich von der Gruppe und hielt mir zum Gruß die Hand hin. »Sophia, wir freuen uns wirklich sehr, dass Sie den Sommer mit uns verbringen werden. Ich bin Lara.«
    Während ich ihr noch die Hand schüttelte, warf ich einen Blick auf die Dämonenkids. Sie tuschelten miteinander.
    »Lara ist Mitglied des Rates und meine Stellvertreterin, könnte man sagen«, erklärte Dad.
    Lara hielt meine Hand immer noch fest. »Ich habe schon so viel von Ihnen gehört, sowohl von Ihrem Vater als auch von Anastasia.«
    »Mrs Casnoff?« Ach du Schande. Wenn die Frau ihren Sophie-Mercer-Tratsch aus dieser Quelle hatte, dann wunderte es mich allerdings, dass sie mich tatsächlich mit einem Händedruck begrüßte und nicht mit einem Exorzismus.
    »Lara und Anastasia sind Schwestern«, erklärte Dad.
    »Okay«, erwiderte ich und versuchte, das erst mal zu verdauen. Doch dann stellte sich mir schon die nächste Frage. »Ich dachte immer, der Hauptsitz des Rates befinde sich in London.«
    Lara zog die Augenbrauen zusammen. »Dem ist auch so. Aufgrund einiger unvorhersehbarer Ereignisse haben wir aber beschlossen, den Standort für den Sommer zu verlegen.« Jetzt, da ich wusste, dass sie Mrs Casnoffs Schwester war, konnte ich die Ähnlichkeit auch sehen – und hören. Ich fragte mich, ob diese Dämonen-Teenager bereits die unvorhersehbaren Ereignisse waren oder ob hier womöglich noch mehr verworrenes Zeug vor sich ging. Hätte mich jedenfalls nicht gewundert.
    Ich wandte mich an Dad und zischte leise: »Du hast doch gesagt, wir würden in dem Haus eines Freundes wohnen. Warum hast du mir nicht erzählt, dass du mich hierher bringst?«
    Er hielt meinem Blick stand. »Weil du nicht mitgekommen wärst, wenn ich es getan hätte.«
    Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, wie sich die Dämonenkids von der Gruppe lösten und auf die gewaltigen Doppeltüren zugingen. Bevor sie im Haus verschwanden, warf mir das Mädchen noch einen giftigen Blick zu.
    »Sophie, diese Leute repräsentieren den Rat«, sagte Dad und richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf den Rest der kleinen Schar.
    »Mehr sind es nicht?«, murmelte Cal, und ich musste zugeben, dass auch ich ziemlich überrascht war. Die ganze Zeit hatte ich mir den Rat immer als eine enorm große, schattenhafte Gruppe von Prodigien vorgestellt, mit

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