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Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02

Titel: Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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Gelächter endete abrupt, und selbst Daisy richtete sich entrüstet auf.
    »’tschuldigung«, sagte ich schnell. »Ich meinte nicht …« Ich stieß den Atem aus. »Selbstkritik ist sozusagen mein zweiter Vorname. Das ging wirklich nicht gegen euch.«
    Meine Worte schienen Daisy zu versöhnen, doch Nick fixierte mich noch immer mit einem unergründlichen Ausdruck in den Augen.
    »Wir haben noch nie jemanden verletzt, Sophie«, erklärte er. »Auch James nicht, und du auch nicht.«
    »Ja, aber wir könnten«, entgegnete ich. »Mrs Casnoff hat gesagt, dass Dämonen jahrelang gut klarkommen können, und dann lassen sie ganz plötzlich das Monster raus.«
    Nick wandte den Blick ab. »Ist es aber nicht genau das, was sie sich erhoffen?«, murmelte er finster.
    »Was soll das denn heißen?«, fragte Jenna, doch Daisy beugte sich vor und legte ihre Hand auf Nicks Knie.
    »Lass uns nicht heute Nacht darüber reden«, sagte sie. »Wir haben noch den ganzen Sommer, um Sophie über das Dämonentum aufzuklären.«
    Nick murrte zwar vor sich hin, aber Daisy nahm einfach sein Kinn und zog seinen Kopf sanft zu sich heran. Als er sie küsste, legte er eine Zärtlichkeit an den Tag, die ich ihm gar nicht zugetraut hätte, und mein Gesicht wurde ganz heiß. Ich hatte überhaupt nicht gemerkt, dass die beiden zusammen waren, zumindest nicht so.
    Nach einer Weile lösten sich Daisy und Nick endlich wieder voneinander. »Okay.« Nick lehnte sich an die Wand, während seine Finger mit dem Saum von Daisys Rock flirteten. »Wenn wir nicht über Dämonenkram reden, worüber wollen wir dann sprechen?« Obwohl sein Tonfall freundlich war, blickten seine Augen noch immer ungnädig, als er fragte: »Immerhin ist das doch der Grund, warum du hier bist, Sophie, oder nicht? Für einen Rundum-Crashkurs in Dämonologie?«
    Auf einmal wünschte ich, ich würde doch trinken. Wieso ging hier bloß jeder gleich dermaßen ans Eingemachte mit mir? »Scheint so.«
    In diesem Augenblick kam Linda zurück und stellte Jennas Glas so unsanft auf den Tisch, dass etwas Blut über den Rand schwappte. Wahrscheinlich hätte sie Nicks und Daisys Drinks genauso schroff auf den Tisch geknallt, doch Nick war schneller und nahm ihr die Gläser vorher ab. Als sich ihre Hände kurz berührten, huschte ein angewiderter Ausdruck über Lindas Züge. Das hätte mich vermutlich kränken sollen, da sie doch meine Dämonengeschwister schmähte und so. Aber ich konnte es ihr nicht wirklich übel nehmen. Nick und Daisy hatten da etwas an sich, das selbst mir Gänsehaut bereitete. Und ich konnte mir gut vorstellen, wie unheimlich sie auf gewöhnliche Prodigien wirken mussten.
    Vor allem als mir auffiel, dass die Flüssigkeit in Nicks und Daisys Gläsern pechschwarz war und irgendwie ölig aussah.
    »Äh, was ist das denn?«, fragte ich die beiden, nachdem mir Linda eine lauwarme Flasche Wasser hingeknallt hatte und schnaufend wieder abgezogen war.
    Nick zog die Augenbrauen hoch und hob das Glas wie zum Toast. »Und schon nimmt die Ausbildung ihren Lauf! Das, Sophia, ist Cassandras Elixier. Dieser Trank wird hier bei Shelley’s eigens gebraut.«
    Ich drehte den Verschluss von meiner Wasserflasche ab. »Ein Trank? Etwa mit Wassermolchaugen und solchen Sachen?«
    Lachend tunkte Nick einen Finger in seinen Drink und leckte ihn ab. Iih. »Nein, keine Wassermolchaugen. Nur Wasser aus der Ägäis, ein paar Schuss eines hundert Jahre alten Brandys und dazu jede Menge Magie. Ach, und ein Spritzer Elfenblut.«
    Ich trank schnell einen Schluck Wasser, damit sich meine Mundwinkel nicht noch vor Ekel nach unten zogen.
    »Und was hat es für eine Wirkung?«, fragte Jenna und drehte ihr Glas mit Blut in den Händen.
    »Es heißt, es versetze einen in den richtigen Gemütszustand, um Visionen von der Zukunft zu empfangen«, sagte Daisy. Dann nahm sie Nick ihren Drink ab und kippte ihn wie Wasser herunter. Nick machte es genauso, und aus Anteilnahme brannte meine Speiseröhre gleich mit.
    Als Daisy ihr leeres Glas abgestellt hatte, leuchteten ihre Augen noch intensiver und ihre Wangen waren gerötet. »Aber in Wirklichkeit macht er alles hier oben« – sie deutete auf ihre Schläfe – »total … neblig. Es ist wirklich schön. Du solltest dir auch einen bestellen.«
    »Ach, na ja, ich verzichte heut Abend lieber auf den Nebel.«
    Nick zuckte die Achseln. »Da verpasst du was.« Er lehnte sich wieder zurück, zog Daisy fest an sich, und sie kuschelte sich in seinen Arm. »Okay, sollen wir jetzt

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