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Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02

Titel: Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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dazu übergehen, das Band der Freundschaft zu knüpfen?« Er stieß Jennas Fuß mit seinem an. »Wie wär’s, wenn du uns erzählst, wie du zum Vamp geworden bist? Ist bestimmt eine interessante Geschichte.«
    Das war es nicht. Es war eine traurige Geschichte – und zwar eine, die Jenna mir erst nach Monaten erzählt hatte. Ich wartete darauf, dass sie ihnen erklärte, dass sie nicht darüber reden wolle.
    Stattdessen holte sie tief Luft und sagte: »Ich hab mich in einen Vampir verliebt – und mich von ihr verwandeln lassen, weil ich diesen ganzen Kram von ewiger Liebe und so glauben wollte. Dann hat das Auge sie gepfählt, und ich … ich hab jemanden getötet, weil ich gerade am Verhungern war. Irgendwann hat mich der Rat gefunden und nach Hecate geschickt.«
    Ihre Stimme klang monoton und emotionslos, aber ich sah ihr an, wie viel Kraft es sie kostete, diese Geschichte zu erzählen, selbst eine so gekürzte Version davon.
    »Oh, wow«, hauchte Daisy. »Das tut mir schrecklich leid.« Für einen Augenblick dachte ich schon, sie würde sich über Jenna lustig machen, und ich ballte bereits die Hände auf dem Schoß zu Fäusten. Doch dann betrachtete ich sie genauer und erkannte, dass ihr Mitgefühl ganz echt war. Offensichtlich hatte sie sogar Tränen in den Augen.
    »Oh, Mann«, sagte Nick und klang dabei absolut aufrichtig. »Das ist hart.«
    In Hex Hall wusste außer mir – und vermutlich Mrs Casnoff – niemand etwas über Jennas Vergangenheit. Und trotzdem hatten sie fast alle wie einen Freak und eine Mörderin behandelt. Doch die beiden Dämonen uns gegenüber brachten Jenna nichts als Mitgefühl entgegen.
    Inzwischen hatte sich die Musikrichtung geändert, und statt des hämmernden Technos wurde jetzt etwas Ruhigeres, Langsameres aufgelegt. Das war eine willkommene Abwechslung. »Und ihr zwei habt also wirklich keine Ahnung, wie ihr zu Dämonen geworden seid?«, fragte ich. Hey, wenn sie ihre Nase in Jennas private Monsterangelegenheiten steckten, dann konnte ich das schließlich auch.
    Sie schienen meine Frage jedoch nicht als Kränkung zu empfinden. Daisy bettete ihren Kopf an Nicks Schlüsselbein. »Wirklich nicht.« Ein entrückter Ausdruck trat in ihre Züge, als sie fortfuhr: »Nicht mal Träume. Alles, was davor war, ist nichts als ein großes, schwarzes Loch.« Gedankenverloren beschrieb sie mit ihrem Zeigefinger einen Kreis in der Luft, und ich sah, wie Nick sie fester an sich drückte.
    »Wir wissen nur, dass uns das irgendjemand angetan hat«, sagte er mit gepresster Stimme.
    Jenna warf mir einen Blick zu, bevor sie fragte: »Woher wollt ihr das wissen?«
    »Wir können es fühlen«, erklärte Daisy und schloss die Augen. Als sie sie etwas später wieder öffnete, glühten sie beinahe von ungeweinten Tränen. »Es fühlt sich an, als hätte uns jemand …«
    »Geschändet«, beendete Nick ihren Satz. Daisy nickte langsam.
    »Ja, genau«, sagte sie. »Es ist, als sei alles in uns vollständig anders. Unser Gehirn, unsere Seele, unser Blut …«
    Ich ertappte mich dabei, wie ich zustimmend nickte. Schließlich hatte Dad mir ja auch erklärt, dass das Dämonentum buchstäblich in unserer DNS steckte. Ich wurde doch so geboren. Aber wie unheimlich musste es sich anfühlen, eines Tages einfach als Dämon aufzuwachen?
    »Es ist schrecklich«, fuhr Daisy nuschelnd fort, »all diese Magie, die einem an jedem einzelnen Tag im Schädel pocht.«
    Ihre Worte klangen erstickt, so als versuchte sie mit aller Kraft, nicht zu weinen. Ich wusste einfach nicht, was ich sagen sollte. Ich war ja auch nicht gerade begeistert darüber, ein Dämon zu sein, aber so fühlte ich mich nun sicher nicht. Wenn sich das Dämonendasein für Nick und Daisy so brutal anfühlte, dann war es natürlich auch kein Wunder, dass sie die ganze Zeit tranken.
    Ich räusperte mich. »Ihr zwei benutzt also tatsächlich eure Kräfte, ja?«, fragte ich sie.
    Bevor sie jedoch die Möglichkeit hatten zu antworten, hallte ein lautes Krachen durch den Raum.
    »Was war das?«, fragte Jenna, die um ein Haar ihr Glas mit Blut fallen gelassen hätte.
    »Donner?«, vermutete ich, obwohl sich dieses Geräusch eher wie ein Peitschenschlag angehört hatte. Oder wie brechendes Holz.
    Die Musik brach plötzlich ab, gerade als irgendwo auf der Tanzfläche lautes Geheul einsetzte.
    »Macht euch deswegen keine Sorgen«, sagte Nick mit einer wegwerfenden Handbewegung. »Wahrscheinlich nur ein Kampf unter Gestaltwandlern. Passiert jeden Abend.«
    Doch dann

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