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Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02

Titel: Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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bei der Sache. »Ich bin davon überzeugt, dass wir auch ein paar Monate ohne ihn auskommen werden. Ohne seine Heilkräfte müssen wir wohl allerdings in zusätzliches Verbandsmaterial investieren.«
    »Warum willst du Cal eigentlich mitnehmen?«, fragte ich.
    Dads Hand verschwand wieder in seiner Manteltasche. »Ratsangelegenheiten, im Großen und Ganzen jedenfalls. Alexanders Kräfte sind einzigartig, also möchten wir ihn dazu befragen und möglicherweise auch einige Tests durchführen.«
    Das hörte sich gar nicht gut an, und mein Gefühl sagte mir, dass es Cal vermutlich genauso wenig gefallen werde.
    »Außerdem bekommt ihr zwei Gelegenheit, euch besser kennenzulernen«, fuhr Dad fort.
    Eine schreckliche Ahnung kroch mir eiskalt den Rücken hinauf. »Wir kennen uns gut genug«, sagte ich. »Warum sollte ich den Wunsch haben, Cal noch besser kennenzulernen?«
    »Weil«, erklärte Dad und sah mir dabei endlich in die Augen, »ihr miteinander verlobt seid.«

 
     
    3
    Ich brauchte über eine halbe Stunde, um Cal zu finden. Das war aber im Grunde auch ganz gut so, denn dadurch konnte ich noch einmal in Ruhe überlegen, was ich alles zu ihm sagen könnte, damit mein Gesprächsbeitrag nicht nur aus einer Abfolge blumiger Beschimpfungen bestand.
    Hexen und Zauberer waren schon immer für ihre Absonderlichkeiten bekannt, doch diese Sache mit den arrangierten Ehen gehörte wirklich zu den abartigsten. Sobald eine Hexe dreizehn Jahre alt wird, verkuppeln ihre Eltern sie mit einem brauchbaren Zauberer – ausgewählt nach solchen Kriterien wie Kräftekompatibilität und geeignete Familienbündnisse. Diese ganze Chose war so was von 18. Jahrhundert.
    Während ich über das Schulgelände stapfte, stellte ich mir immer wieder vor, wie Cal und mein Vater in einem typischen Herrenzimmer mit Ledersesseln und toten Tieren an den Wänden beisammensaßen, zufrieden auf dicken Zigarren herumkauten, und Dad mich feierlich an Cal überschrieb. Wahrscheinlich hatten sie sich vor Freude sogar gegenseitig auf die Schenkel geklopft.
    Gut, okay, keiner von beiden war wirklich so ganz der Typ für Zigarren und Schenkelklopfer … Aber trotzdem.
    Schließlich fand ich Cal im Geräteschuppen hinter dem Gewächshaus, wo unsere Verteidigungskurse regelmäßig stattfanden. Seine Gabe, andere zu heilen, erstreckte sich übrigens auch auf die Pflanzenwelt, und als ich die Tür aufriss, streichelte er gerade eine verwelkte Azalee. Die letzten Strahlen der untergehenden Sonne durchfluteten den Schuppen so plötzlich, dass Cal vor Schreck die Augen zusammenkniff.
    »Hast du etwa gewusst, dass wir verlobt sind?«, fuhr ich ihn an.
    Cal murmelte nur irgendetwas Unverständliches und wandte sich wieder der Pflanze zu.
    »Hast du es gewusst?« Ich drängte noch einmal auf eine Antwort, obwohl seine Reaktion eigentlich schon alles gesagt hatte.
    »Ja«, erwiderte er.
    Stumm stand ich da und wartete darauf, dass er weitersprach. Doch offenbar hatte Cal gar nichts mehr dazu zu sagen.
    »Also, ich werde dich jedenfalls nicht heiraten«, erklärte ich schnippisch. »Diese ganze Sache mit den arrangierten Ehen ist einfach nur abartig und barbarisch.«
    »Okay.«
    Neben der Tür stand ein offener Sack Blumenerde, ich griff hinein und warf eine Handvoll in seine Richtung. Bevor die Brocken jedoch seinen Rücken trafen, hob er eine Hand, und die Erde erstarrte mitten im Flug. Einen Augenblick lang hing sie reglos in der Luft, und dann schwebte sie langsam in den Beutel zurück.
    »Ich kann einfach nicht glauben, dass du es wusstest und mir nichts davon erzählt hast«, schimpfte ich und setzte mich auf einen verschweißten Plastiksack.
    »Ich fand es nicht so wichtig.«
    »Was soll das denn heißen?«
    Er wischte sich die Hände an seiner Jeans ab und drehte sich zu mir um. Er war ziemlich verschwitzt. Das feuchte T-Shirt klebte ihm an der Brust, und wenn ich nicht so sauer auf ihn gewesen wäre, hätte mich der Anblick möglicherweise sogar interessiert. Wie immer erinnerte er mehr an einen typisch amerikanischen Highschool-Quarterback als an einen Zauberer.
    Sein Gesichtsausdruck wirkte leer, aber Cal ließ sich sowieso nie in die Karten schauen. »Du bist nicht in einer Prodigienfamilie aufgewachsen, also wusste ich, dass du arrangierte Ehen für … wie hast du dich noch mal ausgedrückt?«
    »Abartig und barbarisch.«
    »Richtig: … für abartig und barbarisch hältst. Warum hätte ich also dafür sorgen sollen, dass du am Ende völlig ausflippst und mir

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