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Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02

Titel: Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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sein als der über Babys.«
    »Das ist es nicht«, sagte Dad und schob seine Brille hoch. »Ich habe nur nicht gewusst, dass gerade dieser Zauber tatsächlich existiert.«
    »Was bewirkt er denn?«
    Dad hielt kurz inne, bevor er mir das Buch hinschob. »Berühre ihn.«
    Ich zog die Augenbrauen hoch, tat jedoch, wozu er mich ermutigt hatte. Ich weiß zwar nicht, warum, aber ich drückte gleich die ganze Hand auf diese Seite, so dass die Zeichen fast verdeckt waren. Sobald ich das Papier berührt hatte, verspürte ich einen dumpfen Schlag in meiner Brust, so als hätte mir jemand leicht gegen das Brustbein geboxt.
    »Hm, au«, sagte ich und zog die Hand zurück. »Wirst du mich jetzt auch darüber aufklären, was ich da gerade gemacht habe?«
    Er zog das Buch wieder zu sich heran. »Nein. Das wirst du hoffentlich niemals wissen müssen.«
    Und offenbar war der Fall damit für Dad erledigt, denn er klappte das Grimoire zu und stand auf. »Ich glaube, es ist an der Zeit, das Buch zurückzustellen«, sagte er. »Wir werden keine neuen Erkenntnisse mehr daraus gewinnen, und ich kann jetzt voll und ganz verstehen, warum der Rat es unter Verschluss gehalten hat.« Angewidert betrachtete er das Buch. »Wenn es nach mir ginge, würden wir es sofort vernichten.«
    »Dann tu’s doch.« Wenn ich so an den einen oder anderen Zauber dachte, den wir in diesem Ding gelesen hatten, würde mich nichts glücklicher machen, als es in Flammen aufgehen zu sehen. Die Vorstellung, es könnte in die falschen Hände geraten, war wirklich schauderbar.
    Doch Dad schüttelte den Kopf. »Es war Alexei Casnoffs Wunsch, dass es unversehrt bleibt – als Mahnung.«
    »Na, das kann ich mir denken.« Ich zuckte zusammen, als ich aufstand, und Dad beeilte sich, mir zu helfen.
    »Wie fühlst du dich?«
    »Man mag es kaum glauben, aber besser. Und was macht dein Arm?«
    Geistesabwesend knetete er daran herum. »Brennt, aber es hätte viel schlimmer kommen können.«
    Er steckte sich das Grimoire in die Jacke, und wir gingen wieder nach unten. Ich konnte spüren, dass Dad irgendetwas zu schaffen machte, aber ob es mit dem Inhalt des Grimoires zu tun hatte oder mit dem Zwischenfall auf der Geburtstagsparty, das wusste ich nicht.
    Wir hatten bereits den ganzen Weg bis zum Foyer zurückgelegt, bevor er sagte: »Sophie, ich muss deiner Mutter mitteilen, was passiert ist.«
    Ich unterdrückte ein Stöhnen. War ja klar, dass das kommen würde, aber ich hatte gehofft, wir könnten es aufschieben, bis Dad von seiner Reise zurückkam. Ich wusste sowieso schon nicht, wo mir der Kopf stand, und obendrein noch eine besorgte Mutter – das konnte ich wirklich nicht gebrauchen.
    »Dad, dann flippt sie doch nur aus. Und wahrscheinlich kommt sie her, um mich abzuholen, und dann werdet ihr anfangen, euch anzubrüllen, und letzten Endes muss ich mich dann abreagieren, indem ich mir die Augen extrem schwarz schminke und Drogen ausprobiere. Willst du das wirklich auf dich nehmen?«
    Dad lächelte und strich mir mit einer Hand über den Kopf. Diese Geste schien mir so väterlich und normal, dass ich gar nicht wusste, wie ich darauf reagieren sollte. »Vielleicht kann es ja auch bis nach meiner Reise warten«, sagte er. »Ich bin noch nicht ganz so weit, dich schon wieder herzugeben.«
    Seine Stimme war so voller Zuneigung, dass ich mich fragte, ob man wohl an Schuldgefühlen ersticken konnte, denn in diesem Augenblick schnürten sie mir regelrecht die Kehle zu – genauso bitter und heiß wie schwarzer Kaffee.
    Ich wandte den Blick ab und hoffte, er würde es nicht bemerken. Dann fragte ich: »Wo fährst du eigentlich hin?«
    »Nach Norden, in die Nähe von Yorkshire. Da hat es einen weiteren Angriff gegeben.«
    Er brauchte nicht zu sagen, von wem.
    »Während meines Aufenthaltes«, fügte Dad hinzu, »soll ich mich in Lincolnshire mit einem Zauberer treffen. Er hat angeblich einige weitreichende Recherchen über Dämonen angestellt, und ich bin voller Zuversicht, dass er mir möglicherweise dabei helfen kann, Nicks und Daisys Herkunft zurückzuverfolgen. Sobald ich dann wieder in Thorne bin, können wir hoffentlich anfangen, diese ganze Angelegenheit aufzuklären.«
    Bis er wieder in Thorne war, hatte ich ja vielleicht selbst schon ein paar Informationen über Nick und Daisy gesammelt. Nicht, dass ich schon eine Idee gehabt hätte, wie ich Dad überhaupt beibringen sollte, was ich hoffentlich herausfinden würde. Aber ich wollte diesem Gedankengang auch nicht länger folgen,

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