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Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall

Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall

Titel: Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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in eine Million blaukarierte Teile zerspringen.
    Doch ehe dies geschehen konnte, öffnete sich die Tür, und als ich noch Elodie zuschrie, Cal loszulassen, wusste ich bereits, dass es zu spät war.
    »Oha«, hörte ich Jenna sagen, dann fragte Archer: »Was ist?«
    Plötzlich waren meine Augen offen, ich konnte sie beide in der Tür stehen sehen. Jenna wirkte vor allem verwirrt. Aber Archer …
    Falls ich irgendwelche Zweifel an Archers Gefühlen für mich gehabt hatte, dann wurden sie beim Anblick seines Gesichtsausdrucks zerstreut. Mir ist noch nie die Milz herausgerissen worden, aber wenn, dann hätte ich vermutlich genauso ein Gesicht gemacht wie Archer jetzt.
    Ich spürte, wie sich meine Lippen zu einem Grinsen verzogen, und in meinem Kopf vollführte Elodie praktisch ein Tänzchen. »Ist kein so tolles Gefühl, wenn man jemanden, den man liebt, mit einem anderen herummachen sieht, oder?«, sagte sie zu Archer.
    Cal, der noch immer mein Handgelenk hielt, machte plötzlich einen Schritt zurück. »Elodie«, sagte er. Das klang nicht wie eine Frage.
    Das werde ich dir nie verzeihen, sagte ich zu ihr. Es ist mir egal, ob ich für den Rest meines Lebens keine Magie mehr wirken kann, du wirst jedenfalls nie wieder in meinen Körper kommen.
    Hier ging es nicht um dich, war ihre einzige Antwort.
    Dann war sie fort.
    Ich schlug auf dem Boden auf, und eins meiner Knie schrammte schmerzhaft über das Parkett. Cal und Jenna kamen beide herbeigestürzt, um mir aufzuhelfen. Sobald ich festen Stand hatte, ließ Cal los und trat zurück. Jenna hielt meinen Ellbogen mit festem Griff umfasst, und als ich aufschaute, begriff ich, warum Archer mir nicht geholfen hatte.
    Er war fort.
    Unglücklich drehte ich mich zu Cal um. »Es tut mir so leid. Schon wieder. Noch mehr als sonst. Ich … ich hätte nie … «
    Er unterbrach mich mit einem barschen Kopfschütteln. »Das warst du nicht«, sagte er, aber seine Stimme klang schroff, und er wollte mich immer noch nicht ansehen.
    Da ich mir nicht sicher war, was ich sonst noch sagen konnte, tastete ich nach dem Zauberbuch und reichte es Jenna. »Das da haben wir in Laras Schreibtisch gefunden. Cal denkt, es könne eine Art Falle sein. Ich meine, warum sollten sie es sonst so schlecht verstecken?« Ich erinnerte mich daran, was Mrs Casnoff neulich darüber gesagt hatte. Dass ich ihre größte Hoffnung sei, dass es etwas im Blut sei. Wenn die Casnoffs wollten, dass ich meine Kräfte zurückbekam, konnte das nichts Gutes bedeuten.
    Jenna nahm das Buch, schlug es jedoch nicht auf. »Okay«, sagte sie. »Geh und kümmere dich um Archer.«
    »Er ist sauer, aber das hier ist wichtiger«, widersprach ich und deutete mit dem Kopf auf das Grimoire. Sollten Cal und Jenna doch denken, ich sei tapfer und aufopfernd. Das war besser, als ihnen zu sagen, dass ich zu feige war, um jetzt schon mit Archer zu reden. Wie sagt man am besten: »Tut mir leid, dass der Geist deiner Exfreundin mich dazu benutzt hat, mit meinem Verlobten rumzumachen«?
    Aber Jenna war meine beste Freundin. »Soph«, sagte sie leise. »Geh und sprich mit ihm. Jetzt gleich.«
    Ich seufzte. »Weißt du, diese tyrannische Ader mag ich an dir am allerwenigsten. Sie steht auf der Liste ganz oben neben deiner unfehlbaren Fähigkeit, immer recht zu haben.«
    Sie lächelte. »Du liebst mich.«
    Ehe ich den Raum verließ, bemerkte ich Cals reservierten Ausdruck, seine angespannten Schultern. Ich hätte alles dafür gegeben, Gedanken lesen zu können.
    Ich brauchte nicht lange, um Archer zu finden. Er war im Grünen Salon, in dem Raum, wo ich Elodie, Cheston und Anna zum ersten Mal begegnet war. Archer saß auf dem Boden, mit dem Rücken zum Sofa, die langen Beine ausgestreckt, und betrachtete das einzige Foto, das noch an der Wand hing.
    Ich setzte mich neben ihn, obwohl der Teppich unangenehm feucht war. Kränkliches, fahles Licht, das von der einzigen Lampe im Raum kam, sorgte dafür, dass sein Gesicht fast völlig im Schatten lag.
    »Also, das war ätzend«, begann ich und versuchte, so fröhlich wie möglich zu klingen. »Eine Nebenwirkung des Datens in der magischen Welt, nehme ich an.«
    Er gab einen amüsierten Laut von sich, während seine Schultern leicht zuckten. Aber er sah mich immer noch nicht an. »Denkst du, dass diese Leute jemals solche Probleme hatten?«, fragte er und deutete mit dem Kopf auf das Bild. Es zeigte die allererste Klasse in Hecate Hall – von 1903. In diesem Jahr hatte es nur wenige Schüler gegeben, als die

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