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Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall

Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall

Titel: Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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du bist mit Cal verlobt. Jungs, die alle Wunden heilen können und außerdem noch superheiß sind, laufen einem nicht gerade täglich über den Weg.«
    So denke ich nicht von Cal.
    Elodie drückte die Spitze des Nagels ins Schloss zurück und schnaubte. »Ähm, hallo ? Ich war in deinem Kopf. Du denkst ständig so an ihn.«
    Hör mal, dies ist keine Pyjamaparty, blaffte ich. Würdest du bitte mit deiner Arbeit weitermachen?
    »Na schön«, murrte sie. »Hör nicht auf mich. Aber ich sage dir, Cal ist der Richtige. Himmel, wenn ich einen Körper hätte, ich hätte nichts dagegen … «
    Stopp! Genau an dieser Stelle musst du aufhören.
    Ich bin mir zu neunundneunzig Prozent sicher, dass sie nicht genau an dieser Stelle aufhören wollte, aber bevor sie etwas hinzufügen konnte, gab das Schloss der Schublade nach.
    »Aha!«, flüsterte Elodie. »Geschafft!«
    Jetzt passt auf. Als sie die Schublade aufzog, hatte ich eigentlich nicht erwartet, irgendetwas zu finden. Ich meine, höchstens ein oder zwei kryptische Notizen oder ein blödes Rätsel, das auf Pergament geschrieben war und das wir entziffern mussten.
    Als ich also das Buch zuoberst auf einem Stapel Papiere liegen sah, begriff ich zuerst gar nicht, was ich da sah. Das tat ich erst, als Elodie fragte: »Ähm … ist es das Grimoire, von dem du gesprochen hast?«
    Ich betrachtete den brüchigen schwarzen Ledereinband und spürte sofort die Macht, die in Wellen von dem Buch ausging. Ja. Das ist es. Ganz genau.
    »Na, das war ja … leicht.«
    Sie wollte schon danach greifen, doch ohne nachzudenken, rief ich: Nein!
    Elodie zuckte zusammen und hob meine Hände an meine Ohren. »Au! Ich hab dir doch gesagt, die innere Stimme!«
    So einfach kann das nicht sein, erklärte ich ihr, da ich Torins Worte noch immer im Ohr hatte. Es ist eine Falle. Ein Trick.
    »Oder vielleicht läuft auch endlich einmal etwas gut für uns«, meinte sie. »Komm schon, Sophie. Geschenkter Gaul. Maul. Guck weg.«
    Wieder streckte sie die Hand aus, um nach dem Zauberbuch zu greifen, aber diesmal war es nicht mein mentaler Schrei, der sie aufhielt.
    Es war das leise Knarren der Tür, die geöffnet wurde.

23
    Bevor sich die Tür mehr als etwa zwei Zentimeter bewegt hatte, grabschte Elodie das Zauberbuch und stopfte es unbeholfen in den Taillenbund meines Rockes. Sobald das Buch meine Haut im Rücken berührte, zuckten wir beide zusammen. Die Magie, die es verströmte, fühlte sich wie ein Elektroschock auf niedriger Stufe an. Ich bekam eine Gänsehaut an den Armen und Beinen.
    Eins musste ich Elodie lassen. Wenn ich die Kontrolle über meinen Körper gehabt hätte, hätte ich mit den Armen gerudert und Sachen umgeschmissen, und wahrscheinlich wäre ich mit meinen Klamotten an der Schublade hängen geblieben. Aber Elodie schob die Schublade ohne einen Laut sachte zu und setzte sich auf Laras Stuhl, als gehöre sie dorthin. In ihrem Kopf – oder in meinem Kopf, das war schwer zu sagen – formulierte sich bereits eine Ausrede, als Cal seinen Kopf durch die Tür steckte.
    Elodie setzte sich voller Erleichterung hin. »Oh, du bist es.«
    Cal runzelte die Stirn und deutete ein Nicken an. »Ich habe Lara aufgehalten, solange ich konnte. Sie sagte, sie wolle ins Gewächshaus, aber ich wollte euch trotzdem Bescheid sagen.«
    Elodie stand auf und ging um den Schreibtisch herum. »Schon in Ordnung«, erwiderte sie. »Ich habe gefunden, wonach ich gesucht hatte.«
    Ich? Warum sagst du »Ich« und nicht »Wir«?
    Es kam keine Antwort in meinem Kopf, während sie Cal anlächelte. »Danke für die Warnung.«
    Er betrachtete mein Gesicht schon wieder mit dieser unergründlichen Miene. Ich fragte mich, ob er sie wohl als Warenzeichen angemeldet hatte. »Also, bist du Sophie? Oder Elodie in Sophie?«
    »Nur ich«, antwortete sie mit einem kleinen Achselzucken. »Elodie ist abgezischt, als du die Tür geöffnet hast.«
    Jetzt machte ich mir keine Mühe mehr mit inneren Stimmen. Was tust du da?, brüllte ich, so laut ich konnte. Sie versteifte sich ein wenig und griff nach Cals Arm. »Komm. Wir sollten hier verschwinden.«
    Als sie und Cal die Treppe hinaufgingen, brummte das Zauberbuch schwer gegen meinen Rücken, und während meine Finger noch immer in Cals Armbeuge lagen, bombardierte ich Elodie mit einem ständigen Refrain.
    Hör auf damit. Sofort. Sag ihm entweder, dass du ich bist, oder mach, dass du aus meinem Körper verschwindest.
    Wir erreichten den zweiten Stock. Das Wohnzimmer war leer, und Elodie

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