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Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall

Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall

Titel: Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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stürzten uns in den Wald.
    Ich blieb lange genug stehen, um zu Archer zu sagen: »Führ sie zum Itineris.« Archer hatte den Itineris auf Graymalkin schon einmal benutzt, um zu fliehen. »Ich werde die Nachhut bilden.«
    Er antwortete nicht, sondern zuckte nur mit dem Arm in Richtung von Jenna und Cal, die hinter ihm herrannten. Ich folgte ihnen, den Kopf in Erwartung eines Angriffszaubers eingezogen. Doch obwohl ich hinter uns Rufe und Schreie hören konnte, kam keine Magie.
    Wir traten aus dem Wald auf ein Stück Strand hinaus.
    Und dann fiel mir etwas ein. Meine Güte, ich war offenbar viel zu lange ohne Magie gewesen! Ich hatte doch tatsächlich einen der coolsten Zauber vergessen, die ich wirken konnte.
    »Halt!«, brüllte ich. Archer, Cal und Jenna kamen gleichzeitig schlitternd auf dem Sand zum Stehen. Ich winkte sie näher heran. »Okay, fasst euch alle an den Händen«, befahl ich.
    Archer starrte mich an, eine Hand auf seine blutende Brust gepresst. »Sophie, dies ist wirklich nicht der richtige Zeitpunkt für einen Gruppenkreis.«
    »Das ist auch keiner«, erwiderte ich. »Es ist das hier.«
    Ich schloss die Augen und kanalisierte all meine Magie in einen Transportzauber. Es folgte ein eisiger Windstoß, dann standen wir in dem Wäldchen, das Hex Halls Itineris beherbergte.
    »Wow«, hauchte Jenna. »Es ist so cool, dich zurückzuhaben.«
    Magie und Zufriedenheit durchströmten mich. »Du sagst es«, stimmte ich ihr zu. »Jetzt kommt weiter.«
    Mit diesen Worten tauchten wir vier in den Itineris ein.

Teil 3
    Und so wuchs bedächtig, sacht
    Des wunderlichen Treibens Bild –
    Nun ist die Mär vollends erdacht,
    Und fröhlich segeln wir nach Haus
    In Abendsonnenpracht.
    »Ein Prolog«, Alice im Wunderland

27
    Wisst ihr, was toll wäre? Wenn ich mich nur ein einziges Mal nach einer magischen Reise nicht so fühlen würde, als hätte gerade jemand versucht, mir das Rückgrat durch die Nase zu reißen. Ich lag auf kühlem, steinigem Boden, und meine inneren Organe versuchten, sich zu sortieren. Neben mir hörte ich jemanden keuchen und würgen, dann erklang eine vertraute Stimme: »Ist okay. Nimm dir einfach ein paar Minuten Zeit.«
    Mom.
    Ich rollte den Kopf zur Seite und sah sie vor Jenna knien, die sich zitternd auf der Seite zusammengerollt hatte. Itineris-Reisen waren für Vampire besonders hart. Ich rappelte mich hoch, genauer gesagt auf Knie und Hände, und sah mich um. Es war Abend, wir befanden uns an einem großen Gewässer. Ich konnte das Wasser ans Ufer klatschen hören, die Luft fühlte sich feucht an. Hinter mir ragte ein großer Felsbrocken auf, in dessen Mitte eine flache Nische gehauen war. Ich vermutete, dass dies der Itineris war. Gleich hinter Jenna und Mom setzte sich Archer gerade auf und sah sich verwirrt um. Cal stand neben … ich kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können. Finley. Ich erkannte ihren langen, roten Zopf wieder.
    Panisch fiel mir plötzlich das Zauberbuch ein, und meine Hände flogen zu meinem Kreuz hinunter. Mit Schreck und Erleichterung stellte ich fest, dass es immer noch da war, sicher an meine Haut gedrückt.
    Ich stand auf, doch meine Knie fühlten sich weich an. Der Boden wackelte plötzlich vor mir.
    Eine Hand stützte mich am Ellbogen. »Immer mit der Ruhe«, sagte mein Dad. Er lächelte mich an, während die dunklen Markierungen auf seinem Gesicht im Mondlicht schwarz wirkten. Mit einem kleinen Ausruf der Erleichterung schlang ich ihm die Arme um den Hals und begrub das Gesicht in seiner Jacke. Als ich endlich bereit war, etwas zu sagen, löste ich mich von ihm und krächzte: »Wie? Wie habt ihr Torin nach Hex Hall bekommen?«
    Dad blinzelte mit den Augen, und zuerst dachte ich, er sei von meiner Frage überrascht. Doch dann begriff ich, dass er mit den Tränen kämpfte. Mein Vater hat praktisch einen Doktor in Steifer Oberlippe, und als ich ihn nun vor lauter Wiedersehensfreude nahe am Weinen sah, hätte ich fast mitgeheult. Dann räusperte er sich, straffte die Schultern und sagte: »Es war außerordentlich schwierig.«
    Ich lachte unter Tränen. »Das möchte ich wetten.«
    »Das Ganze war Torins Idee«, bemerkte jemand hinter mir, und als ich mich umdrehte, stand dort Izzy. Wie meine Eltern und ihre Schwester trug auch sie Jeans und eine schwarze Jacke, hatte aber noch eine schwarze Mütze auf ihrem hellen Haar. »Wir hatten tonnenweise alte Zauberbücher, und nachdem du und Cal verschwunden wart, hat er angefangen, sie durchzusehen.

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