Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall

Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall

Titel: Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
Vom Netzwerk:
hob das Buch hoch, schlug den Zauber auf, und dann senkte Elodie meine Handfläche auf die Seite.
    NEIN , schrie ich. Elodie zögerte.
    Du musst es tun, stellte sie schließlich mit energischer Stimme fest. Ich dachte, es würde einfacher sein, wenn ich es für dich täte.
    Nein, wiederholte ich, aber selbst in meinem eigenen Kopf klang ich schwach.
    Tu es, erwiderte Elodie. Setz dem ein Ende.
    Ich spürte, dass sie ging, und stolperte rückwärts gegen die Kommode. Nachdem ich wieder zu Atem gekommen war, hob ich den Kopf und starrte auf die offene Tür. Meine Magie randalierte in meinem Inneren.
    Jenna nahm meine Hand. »Du kannst das schaffen«, sagte sie. »Ich weiß, dass du es kannst. Du bist stärker als sie.«
    Da war ich mir nicht so sicher.
    Aber ich war mir ganz sicher, was ich zu tun hatte.
    Ich erlaubte mir gar nicht erst, darüber nachzudenken. Ich schnappte mir einfach das Zauberbuch vom Boden, wo es mir hingefallen war, als Elodie verschwand. Meine Finger wanderten zielsicher zu dem Zauber, der nach mir schrie. Und dann, ohne mir auch nur einen tiefen Atemzug zu gestatten, presste ich die Hand auf die Seite.
    Es war, als explodiere etwas in meiner Brust. Wie erstarrt stand ich da, während sich meine Kräfte entrollten und Magie in meine Adern quoll. Das Parkett um meine Füße bekam Risse, und Jenna machte kreischend einen Satz rückwärts.
    So schwer atmend, dass ich beinahe keuchte, schleuderte ich das Zauberbuch auf den Boden und schlug mit beiden Händen gegen den Spiegel. Torin, dachte ich und zog mit einem Ruck daran.
    Er erschien so plötzlich, dass ich vor Schreck zusammenzuckte.
    »Was in drei Teufels Namen war das?«, rief er und blinzelte aufgebracht, bevor sein Blick endlich auf mich fiel. Dann strahlte er. »Oh, gut gemacht, Sophia.«
    Ich hatte nicht viel Zeit. Ich konnte etwas spüren, wie ein Jucken ganz hinten in meinem Geist, und wusste, dass Lara, ganz gleich, wo auf Graymalkin Island sie sich aufhielt, sofort wissen musste, was geschehen war. »Warum haben Sie versucht, mich zu erreichen? Wo sind meine Eltern?«
    »Hmm? Oh, richtig, meine glorreiche Aufgabe. Nachdem du gegangen bist … «
    »Sparen Sie sich das!«, blaffte ich ihn an. »Was wollen Sie, und wo sind meine Eltern?«
    Er runzelte die Stirn. »Na schön, na schön. Sie sind in Irland. Am Lough Bealach. Ich sollte durchkommen und feststellen, ob du in irgendeiner Weise zu Schaden gekommen seist. Aber … «
    Ich war bereits in Bewegung, hob das Zauberbuch auf und stopfte es wieder in meinen Taillenbund.
    Es war ein Leichtes, das Schloss von der Tür zu sprengen. Noch leichter war es, meine Magie zu benutzen, um nach Cal und Archer zu rufen. Cal war in seiner Hütte, Archer in seinem Zimmer – ich sprach in ihre beiden Köpfe gleichzeitig. Trefft euch draußen mit mir und Jenna. Macht euch klar zum Abhauen. Dann fügte ich, weil ich begriff, dass ich im Grunde gerade in ihr Gehirn hineingeschrien hatte, hinzu: Bitte. Und entschuldigt das Gebrüll.
    Jenna folgte mir bis zum Treppenabsatz. Ich war vielleicht drei Stufen hinuntergegangen, als es geschah.
    Mit einem plötzlichen Ruck kam ich zum Stehen. Ich konnte nicht weglaufen. Ich konnte die Insel nicht verlassen. Wie dumm von mir. Nein, was ich jetzt tun musste, war zu Lara zu gehen. Lara brauchte mich, sie würde …
    »Sophie?«, fragte Jenna und berührte mich am Ellbogen.
    Ich drehte mich um und sah Jenna an. Sie war mir im Weg. Sie würde versuchen, mich daran zu hindern, zu Lara zu gehen und meine Bestimmung zu erfüllen. Also gab es nur eins, was ich tun konnte.
    Ich musste sie töten.

26
    Ich packte Jenna mit einer Hand und riss sie zu mir herum, ohne Bedauern und Traurigkeit in meinem Herzen. Wenn überhaupt, war ich leicht angewidert, als tötete ich einen Käfer. Dieses … Ding war mir im Weg. Ich musste es loswerden.
    Magie schoss von meinen Fußsohlen empor, mir war schwindelig. Ich fühlte mich als Ganzes.
    Ich sah sie begreifen, was gleich geschehen würde, sah die Furcht und Verzweiflung, die über ihr zusammenschlugen. Doch wieder spürte ich nichts. Kein Mitleid, nicht einmal Genugtuung. Ich wollte sie nur weghaben, damit ich zu Lara gehen konnte.
    Doch bevor der Zauber bis in meine Fingerspitzen vordringen konnte, umfasste Jenna mein Gesicht. »Sophie«, sagte sie leise. Eindringlich. »Sieh mich an. Du bist besser als die Casnoffs. Du kannst gegen sie kämpfen.« Tränen stiegen ihr in die Augen, da verspürte ich einen stechenden Schmerz in der

Weitere Kostenlose Bücher