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Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall

Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall

Titel: Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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Brust. Ihre Finger gruben sich in meine Wangen. »Bitte«, flehte sie. »Soph, du bist meine beste Freundin. Ich liebe dich, und ich kenne dich. Ich weiß, dass du dagegen ankämpfen kannst.«
    Ich kniff die Augen fest zusammen, obwohl alles in mir danach schrie, sie zu töten. Sie umzubringen, alles zu zerstören. Ich umklammerte das Geländer und spürte, wie das Holz unter meinen Händen knackte und sich bog.
    »Sophie«, wiederholte Jenna, und plötzlich konnte ich sie sehen, wie sie an dem Abend, als wir uns das erste Mal begegnet waren, auf ihrem Bett gesessen und gelacht hatte. Ich konnte ihre Arme spüren, die mich in der vergangenen Nacht gehalten hatten, als ich wegen des Zauberbuchs geweint hatte.
    Jenna, dachte ich. Ich kann Jenna nichts antun.
    Irgendetwas in mir gab nach, fast so, als sei eine Kette gerissen. In meinem Kopf konnte ich Laras Wutgeheul hören, dann weinte ich und umarmte Jenna so heftig, dass ich mich schon wunderte, warum sie nicht in der Mitte durchbrach.
    »O mein Gott, es tut mir leid, es tut mir so leid«, sagte ich.
    Sie lachte, aber es klang dünn. »Ich habe dir doch gesagt, dass du besser bist als die Casnoffs.«
    Ein fernes Grollen war zu hören. Ich löste mich von Jenna, um den Blick auf das zerbrochene Glasfenster zu richten. Der Tag war noch düsterer geworden, Nebelschleier begannen um den Fensterrahmen zu kreiseln. »Wollen wir es hoffen«, murmelte ich.
    »Mercer!« Als ich mich umdrehte, sah ich Archer oben an der Treppe stehen. Im gleichen Augenblick kam Cal durch die Vordertür gestürzt.
    Ich schaute zwischen ihnen hin und her, bevor ich sagte: »Okay, ich verspreche, ich werde es ausführlich erklären, wenn wir wissen, dass wir überleben. Kurz gesagt, ich habe meine Kräfte zurück, ich weiß, wo meine Eltern sind, und wir werden zum Itineris gehen, um von dieser Insel zu verschwinden. Also los!«
    Ich weiß nicht, ob es mein Tonfall war oder die Tatsache, dass der Donner lauter geworden war, aber beide Jungs setzten sich sofort in Bewegung.
    Zu viert rannten wir aus dem Gebäude und in den strömenden Regen hinein. Der Nebel trieb nach vorn, ich blieb stehen und hob eine Hand. Funken schossen aus meinen Fingern, und der Nebel rollte im Kreis wirbelnd zurück. Ein Gefühl der Zufriedenheit durchflutete mich, als die Magie von meinen Füßen aufstieg. Ich streckte wieder eine Hand aus, und der Nebel schien in seinem eiligen Rückzug zusammenzuzucken. »Okay«, sagte Jenna und zupfte an meinem Arm. »Du bist also wieder eine harte Socke. Aber jetzt renn.«
    Von hinten konnte ich hören, wie die Vordertür des Hauses geöffnet wurde. Ich sah mich nicht um. Cal, Jenna, Archer und ich sprinteten über den nun freien Rasen in Richtung Wald. Ich wagte nur einen raschen Blick über die Schulter. Irgendjemand stand im Türrahmen. Seiner Körpergröße nach zu urteilen dachte ich, es sei vielleicht Nick. Und dann sprang die Gestalt von der Veranda und begann auf uns zuzurennen. Nun wusste ich , dass es Nick war. Nichts konnte sich dermaßen schnell bewegen, nicht einmal ein Gestaltwandler. Als er näher kam, erkannte ich sein Gesicht, diese schrecklich leeren roten Augen. Ich war stark genug gewesen, um Laras Kontrolle abzuschütteln, aber es war klar, dass Nick immer noch ihr Spielzeug war. Ich warf einen Angriffszauber aus, aber er konterte ihn mit einer einfachen Handbewegung.
    Ich blieb stehen und wappnete mich, doch er hatte es gar nicht auf mich abgesehen. Mit ausgestreckten Händen und ausgefahrenen Krallen griff er nach Jenna. »Nein!«, schrie ich. Und dann geschah alles gleichzeitig. Jenna blieb stehen, um sich umzusehen, Nick ging auf sie los. Und plötzlich war Archer zwischen ihnen, packte Nicks ausgestreckten Arm und riss ihn von Jenna weg, gerade als Nicks andere Kralle über Archers Brust kratzte. Ich sah beide vor Schmerzen das Gesicht verziehen, bevor ich einen weiteren magischen Blitz in Nicks Richtung schleuderte. Der traf ihn hart genug, um ihn von Archer wegzureißen. Er sackte auf dem Boden zusammen.
    Archers Blut spritzte ins Gras. Cal ging auf ihn zu, doch Archer schüttelte ihn ab. »Wir haben keine Zeit. Los, komm.«
    Ich erreichte Jenna, die bleich und zittrig war, aber unverletzt. »Da-danke«, sagte sie zu Archer, der nur wiederholte: »Wir haben keine Zeit.«
    Und er hatte vollkommen recht. Irgendetwas bewegte sich vom Haus auf uns zu. Ich konnte spüren, dass es dunkle Magie verströmte – und wusste, dass es ein anderer Dämon war. Wir

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