Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall

Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall

Titel: Hex Hall - Hawkins, R: Hex Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
Vom Netzwerk:
die zu dieser Schule verurteilt wurden, hierher zurückkehren, und das Leben kann ganz normal weitergehen.«
    Darüber hätte ich am liebsten gelacht. Normal. Als ob das Leben hier jemals normal gewesen wäre.
    Aber trotzdem. Sie hatte mir immerhin eine Antwort gegeben.
    Ich holte tief Luft, stand auf und sagte: »Okay. Ja, ich akzeptiere Ihr Angebot, das Oberhaupt des Rates zu werden.«
    Auf einigen Gesichtern machte sich ein erleichtertes Lächeln breit, doch jetzt hob ich die Hand. »Unter zwei Bedingungen.«
    Das Lächeln erstarb.
    »Ich werde das Oberhaupt des Rates werden, aber nicht, bevor ich mit der Schule fertig bin.«
    »Gewiss«, erwiderte die Hexe. »Wir können Ihre Versetzung nach Prentiss sofort in die Wege leiten.«
    Prentiss war das noble Internat, in das wohlhabendere Hexen und Zauberer ihre Kinder schickten. Angeblich war es in fast jeder Hinsicht das genaue Gegenteil von Hex Hall. Ich schüttelte den Kopf. »Nein, ich meine keine Prodigienausbildung. Ich meine eine richtige Schule. College. Ein normales, menschliches College.«
    Der grün geflügelte Elfenmann runzelte die Stirn. »Aber Sie haben immer noch ein Jahr vor sich, bevor Sie aufs College gehen können, nicht wahr? Läuft das nicht so? Und wenn Sie nicht nach Prentiss gehen, wohin wollen Sie dann? Eine menschliche Highschool scheint doch unmöglich zu sein.«
    Ein weiterer tiefer Atemzug. »Ich weiß. Das ist meine andere Bedingung. Ich will, dass Sie Hex Hall wieder öffnen. Nicht als Besserungsanstalt oder als Ort einer Bestrafung, sondern als das, was es früher einmal war. Als einen sicheren Ort. Eine Schule für alle Prodigien, die hierherkommen wollen. Obwohl ich zugeben muss, dass es nach dem letzten Jahr vielleicht nicht mehr so viele geben wird, die das wollen. Aber wir können es immerhin versuchen. Also, das sind meine Bedingungen.«
    Ich stand da, die Hände vor mir verschränkt. Einmal mehr dachte ich an Cals Worte: »Es ist okay. Ist okay«, als sich die Grube über ihm schloss. Er hatte sein Leben für meins gegeben. Ich musste dafür sorgen, dass das etwas zählte. Und er hatte Hex Hall geliebt. Er hatte daran geglaubt, sich darum gekümmert, es sein Zuhause genannt. Der Wiederaufbau war das Mindeste, was ich tun konnte.
    Für Cal.
    Als mich die Hexe also direkt ansah und sagte: »Wir akzeptieren Ihre Bedingungen«, waren es nicht Furcht oder Bedauern oder Grauen, die mich durchzuckten. Es war Zufriedenheit.
    Mom, Dad, Jenna und Archer erwarteten mich alle, als ich aus dem Ballsaal kam. Bevor einer von ihnen etwas sagen konnte, ergriff ich die Hände meiner Eltern und erklärte: »Wir können dann auf dem Heimweg reden, versprochen. Aber jetzt brauche ich erst etwas Zeit für mich allein, okay?«
    Dad drückte meine Hand und legte seinen anderen Arm um Moms Taille. »Absolut.«
    »Klar«, sagte Jenna.
    Archer nickte. »Tu, was du tun musst.«
    Ich ging an ihnen vorbei und hinaus auf die vordere Veranda. Die Stufen knarrten kaum unter meinen Füßen, als ich auf den Rasen hinunterging. Ich trat unter eine der riesigen Eichen und lehnte mich gegen den Stamm, um die Schule zu betrachten.
    Ich stand noch immer da, als ich jemanden an meiner Seite spürte. Elodie schwebte neben mir, ihr rotes Haar umspielte ihr Gesicht. »Hey«, sagte ich leise.
    »Du wirst also die große Chefin sein?«
    Ich öffnete den Mund, um irgendeine witzige Bemerkung zu machen, aber es kam nichts. Also sagte ich einfach: »Ja, genau.«
    Sie nickte schwach. »Du wirst deine Sache gut machen. Aber wenn du jemandem erzählst, dass ich das gesagt habe, bring ich dich um.«
    Ich kicherte. »In Ordnung.« Einen Moment lang beobachtete ich sie, wie sie das Haus beobachtete. Und dann sagte ich ganz leise: »Wenn du bereit bist, dass ich … keine Ahnung, dich freilasse oder was auch immer, dann kann ich das jetzt tun. Jedenfalls glaube ich das.«
    Elodie drehte sich zu mir um, ihre Füße schwebten dicht überm Boden. »Wo sollte ich denn hin?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Würdest du … « Ihre Stimme verlor sich, und wenn ich Elodie nicht besser gekannt hätte, hätte ich geschworen, dass ein Ausdruck der Nervosität über ihre Züge glitt. Dann bewegten sich ihre Lippen so schnell, dass ich kein einziges der Worte erkennen konnte.
    »He, he, immer langsam. Meine Fähigkeiten als Lippenleserin sind nicht so großartig.«
    Sie schwebte näher heran. »Ich habe gesagt, wenn du in Hex Hall bleibst, dann … dann möchte ich auch bleiben.«
    Ich blinzelte. »Im

Weitere Kostenlose Bücher